Aktionswoche ausgedehnt: Händler setzen auf Black Friday

    Aktionswoche längst ausgedehnt:Händler hoffen auf Black Friday

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    Freitag ist schon seit Tagen: Die Grenzen des Black Fridays sind längst aufgeweicht, Händler versuchen möglichst viel aus den Rabatttagen herauszuholen.

    Werbeschild zum "Black Friday" am Eingang eines Geschäfts
    Werbeschilder weisen auf Rabattaktionen zum "Black Friday" hin.
    Quelle: imago

    Der Black Friday fällt in diesem Jahr auf den 24. November und markiert den Auftakt für die Black Week. Aber eigentlich hat die Aktion längst begonnen, sie erstreckt sich vielfach auf den halben November. Amazon, Otto, Saturn und andere Händler haben einen Black-Friday-Vorverkauf eingeführt und bieten schon ein oder zwei Wochen vorher reduzierte Preise für Spielkonsolen, Computer, Wasch- und Kaffeemaschinen und vieles mehr.
    Der Handel inszeniert den Black Friday zu einem rauschenden Fest des Konsums, aber die Vorzeichen sind in diesem Jahr nicht gut. Der Name des Aktionstages, der an den Zusammenbruch der New Yorker Börse im Jahr 1929 erinnert, ist unfreiwillig aktuell. Pandemie, Kriege, Inflation: Die Händler sind nach den schwierigen Jahren besonders auf hohe Umsätze angewiesen, aber viele Menschen sind nicht in Kauflaune.

    Kann die Aktion trotzdem ein Erfolg werden?

    Das Potenzial ist groß. 70 Prozent der Deutschen wollen an den Tagen rund um den Black Friday laut einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung PwC gezielt nach Angeboten suchen. Sie wollen demnach im Durchschnitt 281 Euro ausgeben, das sind acht Euro weniger als im vergangenen Jahr. Männer sind dabei mit 331 Euro deutlich kauffreudiger als Frauen (234 Euro).
    Für die Händler ist der Black Friday neben dem Weihnachtsgeschäft das wichtigste Verkaufsevent des Jahres, das vierte Quartal das umsatzstärkste. Handelsexperte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU sieht den Druck in diesem Jahr besonders auf der Seite der Händler. Er erwartet besonders große Preisreduzierungen.

    Die Händler müssen mehr Überzeugungsarbeit leisten, weil die Menschen gerade etwas geizig sind. Deshalb müssen die Rabatte besonders gut sein.

    Martin Fassnacht, Handelsexperte

    Laut einer Umfrage des Handelsforschungsinstituts IFH Köln will jeder Dritte in diesem Jahr weniger ausgeben als im Vorjahr. Der Handelsverband Deutschland rechnet an den Tagen rund um den Black Friday mit Umsätzen in Höhe von 5,8 Milliarden Euro aus - das wäre ein Plus von drei Prozent. 2022 waren die Umsätze im Vergleich mit dem Vorjahr noch um 20 Prozent gestiegen.
    HiE
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    "Der Handel kann nicht auf den Tag verzichten", sagt Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein.

    Der Black Friday wird dieses Jahr nicht mehr retten können. Dafür ist das Konsumklima zu schlecht.

    Gerrit Heinemann, Handelsexperte

    Für viele Menschen ist die Aussicht dennoch verlockend, mindestens einen Teil der Weihnachtsgeschenke schon vier Wochen vor dem Fest zu besorgen. 71 Prozent der Deutschen wollen die Schnäppchentage der PwC-Umfrage dazu nutzen. Besonders beliebt sind demnach:

    • elektronische Geräte (40 Prozent)
    • Kleidung (33 Prozent).
    Den Befragen zufolge muss der Rabatt bei mindestens 38 Prozent liegen, um besonders gut zu sein.

    Risiken nicht übersehen

    Die Verbraucherzentrale warnt allerdings vor einem erhöhten Risiko, auf einen unseriösen Online-Shop hereinzufallen. Experten sehen wegen der Vielzahl an Angeboten die Gefahr eines Kaufrauscheffektes. Online-Händler nutzten demnach etwa rote Balken, die angeblich dahinschmelzende Lagerbestände anzeigen, oder ablaufende Uhren, um Käufer unter Druck zu setzen. Die Verbraucherzentrale rät dazu, sich Preisgrenzen zu setzen, Portale zum Preisvergleich zu nutzen und einen kühlen Kopf zu bewahren.
    Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben am Black Friday aber zumindest einen Vorteil. Sie können den Schnäppchentag und seinen Rummel bei Bedarf einfach ignorieren. Für die Händler ist das deutlich schwieriger. Die könnten es sich kaum leisten, die Aktion zu boykottieren, sagt Experte Fassnacht.
    Quelle: dpa

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