Die Entscheidung der amerikanische Börsenaufsicht, ob Bitcoins auch als ETFs gehandelt werden dürfen, wurde von einem Hackerangriff überschattet. Frank Bethmann berichtet. 10.01.2024 | 1:05 min
Eine gefälschte Mitteilung hat kurzzeitig Euphorie in der Kryptobranche ausgelöst. Abgeschickt wurde sie vom offiziellen Account der US-Börsenaufsicht SEC auf der Online-
Plattform X (ehemals Twitter). Demnach schien der Weg zur Zulassung börsengehandelter
Bitcoin-Fonds in Form von ETFs frei zu sei. Doch wenig später teilte der Behörden-Chef Gary Gensler mit, die Ankündigung sei falsch gewesen. Der SEC-Account bei X sei gehackt worden. Die Online-Plattform bestätigte das am Vormittag.
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Zugriff auf verknüpfte Telefonnummer verschafft
Die falsche Mitteilung passte zu den Erwartungen: Mit der
ETF-Zulassung wurde für diese Woche gerechnet. Mehrere Anbieter hatten die Zulassung solcher Fonds beantragt. Die Frist zur Entscheidung über zumindest einen der Anträge läuft diese Woche ab. Es wurde spekuliert, dass die SEC das als Anlass für eine grundsätzliche Entscheidung über mehrere Anträge nehmen wolle.
X zufolge konnte das SEC-Profil gekapert werden, weil jemand sich Zugriff auf die damit verknüpfte Telefonnummer verschafft habe. Zugleich ließ X die Öffentlichkeit wissen, dass der SEC-Account zum Zeitpunkt des Hacks nicht mit der sogenannten Zwei-Faktor-Authentifizierung geschützt gewesen sei, die es viel schwieriger gemacht hätte, ihn zu kapern.
SEC will strikte Regulierung des Marktes
X-Eigner
Elon Musk liegt seit Jahren im Clinch mit der SEC. Der Tech-Milliardär hatte den Chefposten im Verwaltungsrat des von ihm geführten Elektroauto-Herstellers auf Forderung der Börsenaufsicht aufgeben müssen. Außerdem setzte sie durch, dass seine X-Beiträge, die den Aktienkurs von Tesla beeinflussen könnten, erst vom Unternehmen freigegeben werden müssen. Auslöser waren Musks Tweets aus dem Jahr 2018, in denen er aus Sicht der SEC irreführend ankündigte, die Autofirma von der Börse nehmen zu wollen. Dazu kam es am Ende nicht.
Die SEC warnt oft vor Risiken von Krypto-Angeboten und setzt sich für eine strikte Regulierung des Marktes ein. Dass ein Profil mit solcher Bedeutung in falsche Hände fällt, ist eher ungewöhnlich. Allerdings wurde erst vor wenigen Tagen auch der X-Account der IT-Sicherheitsfirma Mandiant gekapert, um Werbung für betrügerische Krypto-Angebote zu machen.
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Quelle: dpa, Reuters