Leonie Beck hat bei den
Weltmeisterschaften in Japan die Goldmedaille im Freiwasserschwimmen gewonnen. Die 26-Jährige siegte am Samstag im Rennen über zehn Kilometer mit einem starken Schlussspurt. Am ersten Wettkampftag mit Edelmetallentscheidungen bescherte Beck dem Team des Deutschen Schwimm-Verbands im Meer vor dem Momochi Seaside Park in Fukuoka gleich die erste Medaille - und dann direkt Gold.
Quali für Olympische Spiele in der Tasche
Zudem sicherte sie sich mit dem Sieg bereits die Qualifikation für die
Olympischen Spiele im nächsten Jahr in Paris. Bei wechselhaftem Wetter mit Sonne und Regen bei einer Wassertemperatur von 26,2 Grad zeigte die gebürtige Augsburgerin, die in Italien lebt und trainiert, erneut ihre Extraklasse.
Mit der Goldmedaille ist auch der olympische Traum greifbar geworden:
Dabei war es für die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer im Südwesten Japans alles andere als optimal losgegangen. Nach starken Regenfällen ließen sie aus Angst vor Dreck und Keimen im Wasser eine erste Trainingsmöglichkeit aus. Erst am Tag vor dem Rennen testeten Beck und die zweite deutsche Starterin Lea Boy erstmals die Strecke.
Beck holte 2022 WM-Silber und EM-Gold
Beck hatte ihre Karriere als Beckenschwimmerin begonnen, wurde damit nicht glücklich und beschloss, sich nur auf das Freiwasser zu konzentrieren. Die Ergebnisse der jüngeren Vergangenheit geben ihr recht: Im vergangenen Jahr holte sie WM-Silber über zehn Kilometer und Gold in der Staffel mit Florian Wellbrock, Oliver Klemet und Boy. In Rom krönte sie sich zudem zur Europameisterin über die olympische Distanz. Nun folgte der bislang größte Erfolg ihrer Laufbahn.
In diesem Sommer misst sich in Japan die Schwimm-Elite. Bei der WM fallen vom 14. bis 30. Juli in Fukuoka in sechs Disziplinen rund 75 Entscheidungen. Die wichtigsten Infos.
von Elena Oser
Durch die Olympia-Qualifikation hat Beck nun frühzeitig Planungssicherheit. Auf die terminlich ungünstig gelegene WM im Februar in Katar, wo weitere Olympia-Plätze vergeben werden, muss sie sich nun nicht gezielt vorbereiten und könnte sie sogar auslassen. "Grundsätzlich möchte da niemand starten, weil das die Methodik komplette auseinander haut, die man seit Jahren hat", sagte Langstrecken-Bundestrainer Bernd Berkhahn mit Blick auf die Trainingsgestaltung der Athletinnen und Athleten.
Am Sonntag (1 Uhr MESZ) will sich Olympiasieger Wellbrock ebenfalls sein Sommerspiele-Ticket sichern. Der 25-Jährige, der bei den vergangenen Weltmeisterschaften in fünf Wettkämpfen fünf Medaillen gewann, zählt über zehn Kilometer zu den Topfavoriten.
Quelle: dpa