Kann Florian Wellbrock an seine fünf Medaillen bei der letzten WM anknüpfen?
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Nach den nationalen Titelkämpfen in Berlin geht es für die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer sofort weiter zur WM nach Japan. In Fukuoka wird die Weltmeisterschaft im Schwimmen nachgeholt, die 2021 aufgrund der
Corona-Pandemie verschoben wurde. Rund 2.000 Athletinnen und Athleten aus fast 200 Ländern sind angekündigt. Im deutschen Aufgebot ist unter anderem Olympiasieger Florian Wellbrock mit dabei.
Welche Wettbewerbe gibt es?
Die Medaillen werden in insgesamt sechs Disziplinen vergeben: Beckenschwimmen, Freiwasserschwimmen, Wasserball, Wasserspringen, Synchronschwimmen sowie High Diving. Am Tag der Eröffnungsfeier geht es direkt mit Synchronschwimmen und Wasserspringen los. Die Wettkämpfe im Freiwasserschwimmen, bei denen sich die drei Erstplatzierten über 10 Kilometer bereits Olympiatickets für Paris 2024 sichern können, beginnen dann am 15. Juli. Einen Tag später folgen die ersten Vorrundenspiele im Wasserball bei Frauen und Männern.
In der zweiten WM-Hälfte stehen die Becken-Wettbewerbe im Vordergrund (23. Juli). Zum Schluss werden die Wettbewerbe im "High Diving" vom 25. Bis 27. Juli ausgetragen. Beim High Diving handelt es sich um die Sportart Klippenspringen, bei der die Athleten aus 27 Metern Höhe, Athletinnen aus 20 Metern, in einen Pool springen.
Iris Schmidbauer will bei der WM im Klippenspringenangreifen.
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Wie stehen die Chancen der Deutschen?
Florian Wellbrock liess zwar die Deutschen Meisterschaften Anfang Juli aus, nutzte die Zeit allerdings, um sich auf die diesjährige WM vorzubereiten. Wellbrock konnte bisher vor allem bei Weltmeisterschaften abräumen: Auf fünf Strecken holte er jeweils eine Medaille, darunter auch zweimal Gold. In diesem Jahr plant Wellbrock bei vier Wettbewerben an den Start zu gehen, zunächst im Freiwasser, dann im Becken. Bei den Freiwasser-Wettbewerben wittert auch Leonie Beck ihre Chancen. 2022 holte sie über die 10 Kilometer bei der EM in Rom die Goldmedaille.
Leonie Beck zeigte 2022 bei der Schwimm-EM ihre Stärke über 10 km Freiwasser
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Im Synchronschwimmen machte zuletzt die deutsche Mannschaft doppelt auf sich aufmerksam. Die DSV-Auswahl gewann bei den European Games Silber in der Freien Kombination und holte damit die erste deutsche EM-Medaille seit 40 Jahren. Und mit Frithjof Seidel gewann erstmals in der EM-Geschichte ein Mann eine Teammedaille.
Manuel Halbisch wird zudem als erster deutscher Klippenspringer den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) bei einer Weltmeisterschaft vertreten. Ebenso geht Iris Schmidbauer an den Start, die bei der letztjährigen Schwimm-EM in Rom die Goldmedaille holte. Auch in diesem Jahr konnte Schmidbauer bereits Erfolge im High Diving einfahren. Bei der Cliff Diving World Series in Paris landete sie auf dem 3. Platz. Ihr nächstes Ziel: eine Medaille bei der Weltmeisterschaft.
Große Hoffnung im Becken?
Angeführt von Olympiasieger Wellbrock werden insgesamt 19 Athletinnen und Athleten des DSV im Beckenschwimmen antreten. Die Hoffnungen auf Edelmetall liegen hoch, denn zuletzt präsentierten sich die deutschen Schwimmer und Schwimmerinnen in Top-Form. Allen voran die Magdeburgerin Isabel Gose, die sich bei den Finals gleich dreimal zur Deutschen Meisterin krönen konnte. Die Europameisterin über 400 Meter Freistil bewies in Berlin ihre Stärke auf ihrer Hauptstrecke. Über 1.500 Meter Freistil stellte Gose zudem ihre persönliche Bestleistung auf.
Genauso zählt Lukas Märtens bei der WM zu den deutschen Hoffnungsträgern. Märtens hatte im vergangenen Jahr EM-Gold über 400 m Freistil gewonnen. In Berlin trat er auch auf den Rückenstrecken an und holte über 200 Meter seinen ersten deutschen Einzel-Meistertitel.
Deutsche Starterinnen und Starter im BeckenFrauen: | Männer: |
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Anna Elendt | Luca Nik Armbruster |
Isabel Gose | Ole Braunschweig |
Angelina Köhler | Eric Friese |
Lisa-Marie Finger | Oliver Klemet |
Leonie Kullmann | Lucas Matzerath |
Nele Schulze | Lukas Märtens |
Nina Holt | Florian Wellbrock |
Laura Riedemann | Rafael Miroslaw |
| Josha Salchow |
| Timo Sorgius |
| Peter Varjasi |
Sind russische und belarussische Sportler dabei?
Aufgrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sind weiterhin keine Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus dabei. Grundsätzlich unterstützt der Weltverband World Aquatics allerdings die Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), sie unter bestimmten Voraussetzungen als neutrale Athleten wieder zu internationalen Wettkämpfen zuzulassen.
Live im ZDF
ZDF zeigt die Schwimm-WM ab den Becken-Wettbewerben am 23. Juli sowie vom 25. bis 30. Juli im Livestream. Es kommentiert Volker Grube zusammen mit Experte Christian Keller.
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