Das müssen Sie zum neuen Alpin-Weltcup wissen

    FAQ

    Neuerungen, DSV-Starter:Das müssen Sie zum neuen Alpin-Weltcup wissen

    |

    Der alpine Ski-Weltcup startet in die neue Saison. Ein Überblick mit Neuerungen, Favoriten und den deutschen Startern.

    Schnee-und Pistenkontrolle am Rettenbach-Gletscher in Sölden
    Schnee-und Pistenkontrolle am Rettenbach-Gletscher in Sölden.
    Quelle: dpa

    In Sölden beginnt am Wochenende der alpine Ski-Weltcup mit einem Riesenslalom für Frauen (Samstag) und einem Riesenslalom der Männer (Sonntag, jeweils 10.00 und 13.00 Uhr/ZDF live). Ein Ausblick auf den alpinen Weltcup mit Neuerungen und den deutschen Startern.

    Diese Deutschen sind in Sölden am Start

    Der Deutsche Skiverband (DSV) hat nur ein kleines Team in Sölden am Start. Bei den Frauen fährt Emma Aicher, bei den Männern sind es Anton Grammel, Fabian Gratz und Jonas Stockinger.
    Parallel-Weltmeister Alexander Schmid befindet sich nach einem Kreuzbandriss noch im Aufbautraining, Stefan Luitz hat sich kurz vor Saisonstart erneut schwer verletzt und droht, die gesamte Saison zu verpassen.

    Darum gibt es Kritik an Sölden

    Schon seit Jahren fordern Athletinnen und Athleten aus sportlichen Gründen und mit Blick auf den Klimawandel, den Saisonstart zu verschieben. Darüber sorgten die Organisatoren in Sölden in diesem Sommer für Aufregung, weil sie die Rennpiste mit Baggern bearbeiteten.
    Greenpeace Österreich sprach von der Zerstörung des Gletschers. Die Veranstalter wiesen die Vorwürfe der Zerstörung zurück und sprachen von nötigen Instandhaltungsarbeiten.

    Mehr Rennen in dieser Saison

    Weil in diesem Winter keine WM oder Olympischen Spiele stattfinden, gibt es mehr Weltcup-Rennen. Der Weltverband FIS unter dem umstrittenen Präsidenten Johan Eliasch baute den Kalender in diesem Jahr auf je 45 Rennen für Männer und Frauen aus. Die Frauen sollen die Rennen an insgesamt 22 Orten austragen, die Männer an 21 Orten.
    In Deutschland macht der Weltcup Station in Garmisch-Partenkirchen. Die Männer bestreiten dort am 27. und 28. Januar 2024 jeweils einen Super-G, die Frauen fahren am 3. und 4. Februar eine Abfahrt und einen Super-G.
    Das Weltcup-Finale findet im österreichischen Saalbach-Hinterglemm statt und wird erstmals an zwei Wochenenden ausgetragen (16./17. und 22./23.03.2024).

    Eine XXL-Premiere und zwei Streichungen

    Im vergangenen Jahr musste die Premiere für Abfahrtsrennen am Matterhorn aufgrund der Wetterverhältnisse abgesagt werden, diesmal soll es klappen mit dem länderübergreifenden XXL-Spektakel.
    Die Abfahrts-Strecke führt von der Schweiz ins italienische Cervinia, die Rennen der Männer (11. und 12. November) und Frauen (18. und 19. November) sind ein Prestigeprojekt des FIS-Präsidenten Eliasch.
    Eine Veränderung in dieser Saison gibt es auch: Es werden keine Parallel-Rennen mehr ausgetragen, und auch die alpine Kombination (Abfahrt/Slalom) wurde aus dem Rennkalender gestrichen. Eine Mischung aus Kombination und Team-Wettbewerb, die bei der Junioren-WM erprobt wurde und in Kitzbühel im Weltcup Premiere feiern sollte, wurde wieder einkassiert.
    Und, wie schon erwähnt: Das Weltcup-Finale wird erstmals auf zwei Wochenenden gesplittet: Erst werden Riesenslalom und Slalom gefahren, eine Woche später Super-G und Abfahrt.

    Neue Regel: FIS begrenzt Wert für Fluor-Wachs

    Der Einsatz von Fluorwachs bei der Präparation der Skier ist ab dieser Saison verboten. Der erlaubte Maximalwert wurde wenige Tage vor dem Auftakt in Österreich von 1,0 auf 1,8 angehoben. Gemessen wird mittels Infrarot-Spektroskopie. Die Tests galten bis zuletzt als nicht hundertprozentig verlässlich und sind deshalb umstritten.
    Fluor ist extrem wasserabweisend und kann daher für einen Geschwindigkeitsvorteil sorgen. Es ist allerdings auch umweltschädlich und krebserregend. Die Firmen mussten neues, fluorfreies Wachs herstellen, das, wie der Bundestrainer Wissenschaft im Deutschen Skiverband, Karlheinz Waibel, sagt, allerdings eher noch giftiger und umweltschädigender sei, "wenn man den Warnhinweisen auf der Packung glauben darf".

    Favoriten und deutsche Starter

    Es wäre eine große Überraschung, sollten die Dominatoren der vergangenen Saison, Mikaela Shiffrin (USA) und Marco Odermatt (Schweiz), ihre Triumphe im Gesamtweltcup nicht wiederholen.
    Und die Deutschen? DSV-Sportchef Wolfgang Maier hofft auf möglichst viele Podestplatzierungen, doch die Kandidatinnen und Kandidaten dafür sind eher dünn gesät. Lena Dürr gelang im vergangenen Winter ihr erster Slalomsieg im Weltcup, danach holte sie WM-Bronze - sie ist immer für eine Podestplatzierung gut.
    Kira Weidle hat in der Abfahrt das Potenzial für Platzierungen unter den besten drei, schöpfte es aber bislang selten aus. Bei den Männern ist Linus Straßer im Slalom immer ein Kandidat für ein Top-3-Resultat.
    Der mehrfach von schweren Verletzungen gebeutelte Thomas Dreßen arbeitet an der Rückkehr in die Weltspitze. Und Alexander Schmid muss nach einem Kreuzbandriss erst noch sein Comeback geben.
    Quelle: SID, dpa, ZDF