Severin Freund checkt die Form der DSV-Adler

    Nach starkem Saisonauftakt:Severin Freund checkt die Form der DSV-Adler

    von Bastian Bühler
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    Der Weltcup-Auftakt hat bewiesen: Die DSV-Adler haben das Fliegen nicht verlernt. ZDF-Experte Severin Freund mit einem Formcheck der deutschen Skispringer.

    ARCHIV: Severin Freund am 30.12.2018.
    ZDF-Experte Severin Freund checkt die DSV-Adler (Archivbild).
    Quelle: Imago

    Gleich fünf DSV-Springer landeten in Ruka beim ersten Skisprung-Wochenende der Saison in den Top Ten, Pius Paschke, Stephan Leye und Andreas Wellinger schafften es aufs Podest. Für die anstehenden Weltcup-Springen in Lillehammer (ZDF live) vertraut Bundestrainer Stefan Horngacher deshalb auf das Aufgebot, das bei klirrender Kälte in Finnland erfolgreich war.
    Severin Freund nimmt in seiner neuen Funktion als ZDF-Experte die Form der DSV-Adler unter die Lupe.

    Die deutschen Skispringer präsentieren sich auch bei der zweiten Weltcup-Station dieses Winters in starker Form. Bei der Qualifikation im norwegischen Lillehammer landete Andreas Wellinger am Freitagabend mit einem Sprung auf 99,5 m auf Platz zwei hinter dem Österreicher Stefan Kraft.

    Auch Philipp Raimund, Stephan Leyhe, Pius Paschke und Karl Geiger sprangen in die die Top 10. Martin Hamann qualifizierte sich als 22. ebenfalls für den Wettkampf am Samstag.

    Wellinger wirkt stabil

    Man darf gespannt sein, wohin die Reise für Andreas Wellinger in diesem Winter geht. Wellinger holte in der vergangenen Saison den ersten Weltcup-Sieg nach seiner Verletzung. Und beim zweiten Springen dieses noch jungen Weltcups in Kuusamo sprang er als Dritter aufs Podest.
    So sieht Freund bei dem 28-Jährigen Wellinger eine gute Entwicklung:

    Andi springt nicht erst seit Kuusamo gut, er wirkt schon seit längerer Zeit sehr stabil.

    Freund über Wellinger

    26.11.2023, Finnland, Kuusamo: Skispringen, Weltcup, Großschanze: Andreas Wellinger aus Deutschland in Aktion.
    Gleich drei DSV-Adler haben es beim Weltcup in Kuusamo am Sonntag unter die besten Fünf geschafft. Damit zeigt Deutschlands Skisprung-Team eine starke Frühform.27.11.2023 | 1:16 min

    Geiger auf dem Weg zur alten Form

    Karl Geiger belegte nach einem schwierigen Sommer zum Auftakt der Saison nur die Plätze elf und neun. Severin Freund hat dennoch vollstes Vertrauen in den fünfmaligen Weltmeister: "In einer langen Karriere muss man immer wieder verschiedene Baustellen aufmachen, wenn man sich verbessern möchte", so Freund.
    "Obwohl Karl die Sprünge noch nicht ganz so leicht von der Hand gehen, macht es extrem viel Spaß zu sehen, wie konkurrenzfähig er trotz mancher Fehler ist", sagt sein langjähriger Teamkollege Freund:

    Er weiß ganz genau, woran er arbeiten muss. Wenn er diese Fehler noch abstellen kann, wird er relativ schnell wieder weit oben stehen.

    Severin Freund über Karl Geiger

    Paschke: Der Spätzünder

    Als Dienstältestem im DSV-Team gelang Pius Paschke am vergangenen Wochenende Historisches. Noch nie zuvor war ein Skispringer bei seinem ersten Podestplatz so alt wie der 33-jährige Oberbayer. Paschke gehört damit zu den zehn ältesten Springern, die jemals auf dem Treppchen standen.

    Für Pius persönlich freut mich das wahnsinnig. Es ist toll für das gesamte Team, wenn einer, der schon so lange kämpft und seit langem Teil der Mannschaft ist, spät in der Karriere noch den Sprung auf das Podest schafft.

    Severin Freund

    Pius Paschke (l) und Stephan Leyhe (r) jubeln.
    Pius Paschke und Stefan Leyhe springen beim Weltcup-Auftakt aufs Podest. Weitere DSV-Adler komplettieren eine starke Mannschaftsleistung. Es siegt Stefan Kraft (Österreich).25.11.2023 | 0:31 min
    Laut Freund sollten die guten Resultate von Paschke kein Einzelfall bleiben. "Es kommen noch viele Schanzen, auf denen Pius gut springen kann", erklärt der Ex-Skiflug-Weltmeister.

    Leyhe: Hohe Qualität

    Bei zweistelligen Minustemperaturen holte auch Stephan Leyhe in Kuusamo gleich seinen ersten Podestplatz der Saison. Freund sieht beim 31-Jährigen nach den guten Sprüngen noch weiteres Potenzial.

    Obwohl Stephan nicht die besten Verhältnisse hatte, zeugt es von sehr hoher Qualität, wenn er dann dennoch zwei Mal so weit vorne landet.

    Severin Freund

    Zweite Saison für Raimund

    Philipp Raimund sorgte als noch junger Springer in einer für den DSV schwierigen vergangenen Saison immer wieder für Lichtblicke.
    "In der zweiten Saison wird es für junge Springer oftmals schwieriger. Philipp hat aber über den Sommer gezeigt, dass er mit dem Druck umgehen kann und ist auf einem guten Weg", sagt Freund über den erst 23 Jahre jungen Springer. Mit einem siebten Platz zum Auftakt bestätigte er seine Leistung.

    Severin Freund zählt zu den erfolgreichsten deutschen Skispringern. Er gewann den Gesamtweltcup 2014/15, gewann drei WM-Titel, dazu zweimal Silber und zweimal Bronze. Mit der deutschen Skisprung-Mannschaft wurde er und wurde mit 2014 Olympiasieger.

    Der heute 35-Jährige beendete im März 2022 seine erfolgreiche Karriere. Als Nachfolger von Toni Innauer verstärkt er das ZDF-Skisprung-Team mit seiner Expertise.

    Hamann profitiert von Paschke und Leyhe

    Martin Hamann, der sich im Sommer nach einer schwierigen Phase wieder herangekämpft hat, startete ebenfalls erfolgreich in den Winter. Das Training mit Paschke und Leyhe in der B-Mannschaft über die Sommermonate war laut Severin Freund "enorm hilfreich", um wieder an Top-Leistungen anknüpfen zu können.

    Das zeigt einfach, dass es generell dieses Jahr wirklich sehr gut funktioniert, sich gegenseitig zu pushen, sich gegenseitig besser zu machen. Da muss dann auch das Teamklima gestimmt haben.

    Severin Freund

    Eisenbichler vor Rückkehr?

    Weiter gedulden muss sich Markus Eisenbichler. Der DSV teilte mit, dass der ehemalige Weltmeister auch am zweiten Weltcup-Wochenende nicht im Aufgebot stehen wird. DSV-Sportdirektor Horst Hüttel fand trotzdem lobende Worte.

    Er nimmt die Situation kämpferisch an und sagt, das ist Leistungssport. Man findet keinen zerknirschten Markus Eisenbichler vor, sondern einen kämpferischen.

    DSV-Sportdirektor Horst Hüttel

    Die Frage, ob wir Eisenbichler in dieser Weltcup-Saison noch sehen werden, beantwortet ZDF-Experte Freund deswegen auch mit einem überzeugten "Ja.".
    Mit Material von dpa und SID

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