Turn-WM in Antwerpen: So stehen die Chancen der Deutschen

Während das deutsche Männer-Team das Ticket für Olympia schon gelöst hat und noch um Medaillen kämpfen darf, haben die DTB-Frauen die Qualifikation knapp verpasst. Wie die Chancen der deutschen Turnerinnen und Turner auf einen Podiumsplatz bei der Turn-WM 2023 in Antwerpen stehen, finden Sie hier.

Aus einer guten deutschen Mannschaftsleistung ragte Turner Lukas Dauser mit seinem Auftritt am Barren heraus. Dank seiner fantastischen Leistung im Vorkampf, dürfen sich Turn-Fans am Sonntag erneut auf seine Kür im Gerätfinale freuen. Neben dem Barrenfinale (Sonntag, 15.40 Uhr) hat sich der 30-Jährige zudem für die schwierige Endrunde im Mehrkampf (Donnerstag ab 19.30 Uhr) qualifiziert.

"Es ist die Chance zu einer guten Generalprobe. In der Wettkampfhalle vor Publikum, das kann man im Training so nicht simulieren", sagte Lukas Dauser über das bevorstehende Finale im Mehrkampf vor dem Barrenfinale.

Nach dem Gewinn der Silbermedaille am Barren im vergangenen Jahr sind also noch alle Chancen offen, um erneut einen Platz auf dem Siegerpodest zu erreichen. Nils Dunkel, der sich über einen achten Platz im Vorkampf qualifizierte, wird am Samstag um 15:40 Uhr im Pauschenpferd-Finale zu sehen sein.

Während es für das deutsche verletzungsgebeutelte Frauen-Team nicht reichte, schaffte Pauline Schäfer-Betz als einzige deutsche Turnerin die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.

Die 26-Jährige peilt im Schwebebalken-Finale am Sonntag (14.50 Uhr, live im ZDF) ihre vierte Medaille bei Welttitelkämpfen an. "Ich habe schon dreimal bewiesen, dass ich es kann. Ich fahre nicht mehr zur WM, nur um dabei zu sein", sagte die Ex-Weltmeisterin selbstbewusst. Einfach wird es nicht - ihre Konkurrenz ist Rekord-Turnerin Simone Biles.

Mit nun 33 Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen steigt Biles zu der erfolgreichsten Turnerin der Geschichte auf. Zuvor lag sie gleich auf mit Larissa Latynina aus der ehemaligen Sowjetunion, die noch den Rekord von 18 Olympia-Medaillen hält. 

2013 wurde die US-Amerikanerin erstmals Weltmeisterin im Mehrkampf und am Boden - zehn Jahre später schreibt die heute 26-Jährige an gleicher Stelle Turn-Geschichte. Nachdem nun auch ein zweites Element im Regelwerk des Turn-Weltverbandes nach Biles benannt wurde, führte sie die US-Riege mit einem grandiosen Abschluss am Boden zum siebten Mannschaftstitel in Serie.

Biles nahm nach zweijähriger Abwesenheit zum ersten Mal an einem internationalen Wettkampf teil. Zuletzt turnte sie bei den Olympischen Spielen in Tokio. 

Die Turn-Welt schaut nun auf die Ausnahmeathletin: Neben dem Mehrkampffinale am Freitag hat Biles die Chance auf die nächsten Medaillen in allen vier Gerätefinals am Samstag sowie am Sonntag.