Deutsche Turner zu Olympia - Biles auf großer Bühne zurück
Deutsche Turner zu Olympia:Biles meldet sich auf großer Bühne zurück
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Simone Biles zaubert bei der Turn-WM in der Qualifikation ein glanzvolles internationales Comeback in die Halle. Die deutsche Männer-Riege qualifiziert sich für Olympia.
Zwei Jahre nach ihrem Abgang bei den Olympischen Spielen mit mentalen Problemen kehrt Simone Biles bei der Turn-WM auf die große Bühne zurück und glänzt.02.10.2023 | 1:30 min
Ein greller Blitz zuckte durch den nahezu ausverkauften Sportpaleis, Trockeneisnebel waberte: Simone Biles hat bei den Kunstturn-Weltmeisterschaften in Antwerpen ein glanzvolles internationales Comeback hingelegt.
Simone Biles: Von Problemen keine Spur
Zehn Jahre nach ihrem ersten WM-Titel im Mehrkampf an gleicher Stelle ging mit dem Auftritt der 26 Jahre alten Ausnahmeathletin eine schwierige Lebensphase zu Ende. Von ihren mentalen Problemen, die vor zwei Jahren bei den Olympischen Spielen in Tokio zu einem Teilrückzug führten, war äußerlich nichts mehr zu erkennen.
In einen türkisfarbenen Dress mit der Startnummer 604 gehüllt, musste die Rekord-Weltmeisterin aus den USA zum Auftakt der Qualifikationsrunde am Stufenbarren, nicht ihr Lieblingsgerät, ein wenig kämpfen, wurde aber zu Recht mit 14,400 Punkten belohnt.
Simone Biles sicher wie eh und je
Unaufgeregt und mit beeindruckender Sicherheit schwebte Biles förmlich über den Schwebebalken (14,566), am Boden ließ der 1,42 Meter große Superstar auch dank seiner nach wie vor exorbitanten Sprunghöhe 14,633 Zähler folgen. 15,266 Punkte beim Sprung schlossen den Auftritt der ungemein konzentriert wirkenden Gerätartistin ab.
Zunächst blieb offen, ob sich Biles zu ihrem Auftritt gegenüber den Medien äußern würde. Der US-Verband hatte im Vorfeld angekündigt, sie werde erst nach dem Teamfinale der Frauen am Mittwoch (19.30 Uhr) wieder in der Öffentlichkeit sprechen.
Die Ausnahme-Turnerin Simone Biles ist zurück.07.08.2023 | 1:15 min
Für Biles sind die Welttitelkämpfe in Belgien der wohl wichtigste Schritt auf dem Weg zu Olympia 2024 - auch weil ihre letzte WM-Teilnahme schon vier Jahre zurückliegt. 2019 verzauberte die dreimalige Weltsportlerin des Jahres das deutsche Turnpublikum in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle.
Deutsche Männer für Olympia qualifiziert
Indes haben die deutschen Männer das Olympiaticket gelöst. Die Riege belegte in der Qualifikation des Mannschafts-Mehrkampfes den fünften Platz und ist damit in Paris 2024 dabei. Lukas Dauser, Pascal Brendel, Lukas Kochan, Nils Dunkel und Nick Klessing hatten am Samstag mit 248,862 Punkten Platz vier in der Zwischenwertung belegt. Zum Abschluss der Ausscheidung am Sonntag zog nur noch Kanada vorbei.
Damit hat sich die Riege auch für das Finale im Team-Wettbewerb am Dienstag qualifiziert. "Ich bin schon zufrieden. Die Leistung, die die Jungs abgeliefert haben, war Wahnsinn", sagte Bundestrainer Valeri Belenki:
Dauser turnt zudem als 13. der Ausscheidung im Einzel-Mehrkampf am Donnerstag sowie am Sonntag (ZDF-Livestream ab 14 Uhr) im Barren-Finale. An seinem Paradegerät hatte der Olympia- und WM-Zweite mit 15,300 Punkten die Qualifikation gewonnen. Nils Dunkel erreichte als Achter das Finale am Pauschenpferd am Samstag (ZDF-Livestream ab 14 Uhr).
Lea Quaas ist fit
Bei den deutschen Kunstturnerinnen entspannte sich die personelle Situation ein wenig. Lea Quaas kann trotz einer beim Podiumstraining erlittenen Knieblessur die deutsche Riege unterstütze.
Die 18-Jährige soll im Qualifikations-Wettkampf am Montag (17.45 Uhr) am Schwebebalken und am Boden starten, wie der Deutsche Turner-Bund (DTB) mitteilte.
Ziel der Frauen-Riege: Olympia 2024
Auch ohne die langzeitverletzten Elisabeth Seitz und Emma Malewski bleibt es das Ziel des deutschen Teams, sich als Mannschaft für Olympia 2024 in Paris zu qualifizieren. Dafür ist bei den Welttitelkämpfen mindestens der zwölfte Platz erforderlich.
Die deutsche Rekordmeisterin Seitz (Stuttgart) fehlt wegen eines Kreuzbandrisses im Knie, die Chemnitzerin Malewski musste am Fuß operiert werden.
Vom 30.09 bis zum 08.10 findet in Antwerpen die Kunstturn-WM statt. Wie stark die Deutschen sind und warum die Weltmeisterschaften in vielerlei Hinsicht historisch werden können.