Alexander Zverev hat in einem Tennis-Krimi zum dritten Mal nacheinander das Viertelfinale bei den US Open erreicht. Der Olympiasieger setzte sich am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) nach 4:41 Stunden mit 6:4, 3:6, 6:2, 4:6, 6:3 gegen den leicht favorisierten Italiener Jannik Sinner durch.
Der 26 Jahre alte Hamburger und sein vier Jahre jüngerer Kontrahent wurden bei zu Beginn 27 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit im Verlauf des packenden Matches von körperlichen Problemen geplagt.
Zverev beschwert sich über Zuschauer
Mitte des vierten Satzes berichtete Zverev beim Schiedsrichter, dass ein Zuschauer den "berühmtesten Hitler-Satz" gesagt habe. Er habe "Deutschland über alles" gesungen, sagte der Tennis-Olympiasieger nach der Partie. "Er hat angefangen, die Hitler-Hymne zu singen. Das war zu viel. Als Deutscher bin ich nicht stolz auf diese Geschichte und es ist nicht gut, das zu tun", sagte Zverev.
"Er saß in der ersten Reihe, also haben es viele Leute gehört. Wenn ich nicht reagiert hätte, wäre es schlecht von mir gewesen." Der Mann wurde anschließend von Sicherheitskräften von der Tribüne begleitet. "Das ist nicht zu akzeptieren, das ist unglaublich", schimpfte Zverev. Seit dem Missbrauch durch die Nationalsozialisten ist die erste Strophe ("Deutschland, Deutschland über alles") der Nationalhymne geächtet.
Zehnte Viertelfinal-Teilnahme
Für Zverev ist es die zehnte Viertelfinalteilnahme bei einem Grand-Slam-Turnier, damit zog er mit Michael Stich gleich. Nur Boris Becker (23) schaffte dies in der Profi-Ära bei den Herren als deutscher Tennisspieler öfter. Zverev trifft im Viertelfinale nun auf Titelverteidiger Carlos Alcaraz aus Spanien.
In New York beginnt mit den US Open das vierte und letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres. 128 Frauen und 128 Männer kämpfen ab dem heutigen Montag um den Titel.
von Elena Oser
Quelle: dpa