Van den Hövel: Wie Kraftsport bei der SailGP hilft
Felix van den Hövel bei SailGP:Ohne Muskeln kein Highspeed beim Segeln
von Tatjana Pokorny
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Am Wochenende steigt das dritte SailGP-Gipfeltreffen der Saison. Für einen deutschen Segler werden hier besondere Erinnerungen wach. Kann Team Germany seinen Aufstieg fortsetzen?
Highspeed-Segeln ist auch Kraftsport: Der Grinder Felix van den Hövel ist seit einem Jahr Mitglied im deutschen Sail-GP-Team.
Quelle: Felix Diemer for SailGP
Vor einem Jahr hatte Team Germany im legendären Sydney Harbour seinen ersten SailGP-Rennsieg gefeiert. In seiner ersten Saison in der schnellsten Liga des Rennsegelsports hatte die Crew um Fahrer Erik Heil damit ein Ausrufezeichen hinter die Aufstiegsambitionen gesetzt.
Am Wochenende will das Team von Unternehmer Thomas Riedel und dem viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel daran anknüpfen. Erik Heil sagt: "Wir haben in der Kommunikation ein gutes Niveau erreicht. Die Starts waren zuletzt in Auckland vernünftig. Es könnte ein bisschen nach vorne gehen."
Mit Vollgas und ohne Bremsen auf 15 Meter langen Katamaranen mit Tempo 100 übers Meer: Das ist SailGP. Mit dabei ein deutsches Team, das in Zukunft um den Titel mitfahren will.17.11.2024 | 43:20 min
Van den Hövel: Vom Bootsbauer zum SailGP-Athleten
Für einen deutschen Segler markiert das Event in Sydney ein Comeback: Felix van den Hövel stand vor einem Jahr in Down Under erstmals im Segelaufgebot der deutschen Mannschaft.
Der bayerische Bootsbauer hat viele Jahre auf höchstem Technologie-Niveau erst im America’s Cup und dann im SailGP gewirkt, bevor er ins Tech-Team des GER-Rennstalls wechselte. Mit der Berufung in die Segel-Crew hat sich für den in München lebenden Seeshaupter ein Lebenstraum erfüllt.
Vom Konstrukteur zum Rennfahrer
Dem 36-jährigen ist gelungen, wovon viele träumen: der Sprung ins A-Team. Seine Freude darüber war vor einem Jahr riesig: "Ich darf endlich benutzen, was ich sonst gebaut habe. Das ist wie Spielzeug auspacken."
Seinen Aufstieg hat sich Felix van den Hövel hart erarbeitet. Er erinnert sich: "Es war sensationell für mich, diese krasse Chance vom Team zu bekommen. Ich hatte dafür über drei Monate mit intensivem Krafttraining über zehn Kilo zugenommen."
’Blood, sweat and tears’ lohnen sich für diese Momente, die man da draußen erlebt.
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Felix van den Hövel, GER-Rennstall
Nur rund 100 SailGP-Segler weltweit
Inzwischen hat Felix van den Hövel ein "Kampfgewicht" von knapp 100 Kilogramm erreicht. "Ich bin 16 Kilogramm schwerer als mein Normalgewicht, gehe sechs Mal die Woche ins Gym, versuche viel Muskelkraft aufzubauen", berichtet er.
Seine Bilanz nach einem Jahr SailGP-Ligasport: "Ich empfinde es als Privileg, diese Boote segeln zu dürfen. Es sind die coolsten und spannendsten Segelboote auf dem Planeten." Der Segelprofi ist einer von nur knapp 100 Akteuren weltweit ist, die in der Formel 1 des Segelsports übers Wasser fliegen.
Der Lohn für die Härten
Actiongeladener Hochleistungssport am Limit, berühmte Reviere und das Kräftemessen mit weltbesten Seglern sind der Lohn, für die sich Felix van den Hövel "mit dem coolsten Team der Liga" schindet.
"Es ist physisch ultra-anstrengend. Es ist für jeden von uns die Herausforderung, den Körper auf Hochleistungssport zu trimmen", erklärt er, wohingegen die rasanten Bilderbuchimpressionen Leichtigkeit und Rennfluss signalisieren.
SailGP-Regatta in Auckland
Quelle: Bob Martin for SailGP
Van den Hövel: Team-Dynamo mit Mehrwert
Erik Heil schätzt Felix van den Hövel als Teamplayer: "Bei uns gibt es vor Renntagen immer eine kleine Ansprache, bei der wir uns wie in der Kabine auf die Rennen einschwören. Felix hat jüngst eine massive Rede gehalten. Er bringt einen guten Spirit mit."
Auch als Segler, so Heil, habe sich Felix van den Hövel gesteigert: "Er macht gute Fortschritte am Grinder. Die Grinder-Gruppe ist insgesamt effizienter geworden."
Muskelkraft für schnelles Segeln
Die Grinder sind an Bord der rasenden Rennkatamarane die "Motoren". Sie produzieren an den Kurbeln die Pferdestärken, die von den Trimmern zur Einstellung der Segel gebraucht werden, damit das Boot schnell fahren kann.
Favoriten sind die Deutschen in ihrem erst zweiten Liga-Jahr auch in Sydney noch nicht. Nach zwei von 14 Liga-Gipfeln führt Großbritannien die Saisonmeisterschaft vor den Top-Favoriten aus Neuseeland und Australien an. Team Germany greift von Platz neun an.
Quelle: Reuters
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