Léon Schäfer hat sich mit einer herausragenden Leistung bei der Para-Leichtathletik-WM Gold geholt. Der oberschenkelamputierte Weitspringer überbot gar seinen eigenen Weltrekord.11.07.2023 | 1:37 min
Sieg mit Weltrekord für Leon Schäfer: Der Weitspringer hat den deutschen Para-Leichtathleten bei der WM in Paris die erste Medaille beschert - und es war gleich die goldene. Der 26-jährige Leverkusener gewann im Prothesen-Weitsprung mit 7,25 Metern und verbesserte seine eigene Weltbestmarke im letzten Sprung um einen Zentimeter. Der Berliner Ali Lacin wurde mit 6,29 Metern Fünfter.
Für Leon Schäfer war es der zweite WM-Titel nach seinem Triumph 2019 in Dubai. Bei den Paralympics 2021 in Tokio hatte er Silber gewonnen.
Vom Fußballtalent zum Weitsprung-Weltrekordler
Schäfer galt einst als großes Fußballtalent und wurde vom DFB gesichtet, ehe ihm nach einer Knochenkrebserkrankung der rechte Unterschenkel samt Knie amputiert werden musste.
Schäfer, der mit schwarzem Kopftuch sprang, stand nach zwei ungültigen Versuchen mächtig unter Druck, verhinderte mit einem Sicherheits-Sprung auf 6,52 Meter aber das Vorrunden-Aus. Mit 6,95 Metern rückte er mit dem vierten Sprung auf Rang zwei vor, im letzten Sprung flog er dann zum Sieg.
In Paris startet die Leichtathletik-Para-WM. Athletinnen und Athleten aus 107 Nationen kämpfen um Medaillen und die Paralympics-Teilnahme. Mit dabei: Weitsprung-Ass Markus Rehm.
Merle Menje zwischen Schulstress und WM
Zuvor hatte Merle Menje als Fünfte im Rollstuhl-Rennen über 5.000 Meter einen Quotenplatz für die Paralympics knapp verpasst. Die Vorbereitung der 19-Jährigen, die noch auf drei weiteren Strecken an den Start gehen wird, war aber kurios. In der Vorwoche schrieb die zweimalige Europameisterin noch zwei Klausuren, sieben Stunden nach der Abi-Feier fuhr sie los nach Paris.
Behindertensportler im Blickpunkt: Nicht nur bei den Paralympics sorgen die Atletinnen und Athleten mit Behinderung immer wieder für Furore.
Quelle: dpa, SID