Trainer Grosso verletzt: Festnahmen nach Angriff auf Bus
Trainer Grosso verletzt:Festnahmen nach Angriff auf Lyon-Bus
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Kaputter Team-Bus und ein am Kopf verletzter Trainer: Vor dem Spiel Olympique Marseille gegen Olympique Lyon gab's einen Skandal. Die Polizei meldet nun Festnahmen.
Der beschädigte Bus der Fußballmannschaft von Olympique Lyon. Das Spiel gegen Olympique Marseille wurde nicht angepfiffen.
Quelle: AP
Vor dem Duell der verfeindeten Fußball-Klubs Olympique Marseille und Olympique Lyon ist es zu einem Riesenskandal gekommen. Bei einem Angriff mit Steinen auf den Lyon-Mannschaftsbus ist Trainer Fabio Grosso am Kopf getroffen und verletzt worden.
Polizei: Neun Festnahmen, verletzte Polizisten
Laut Innenminister Gérald Darmanin gab es neun Festnahmen. Beim Sender "BFM" berichtete der Politiker zudem von fünf verletzten Polizisten.
"Es gibt absolut keinen Platz für Gewalt im Fußball, weder auf dem Platz noch außerhalb", schrieb FIFA-Präsident Gianni Infantino bei Instagram. Er appellierte an die zuständigen Behörden, geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Zudem postete der 53 Jahre alte Schweizer ein Foto von Grosso und schrieb dazu: "Forza Fabio."
Auch Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra hat die Vorfälle mit deutlichen Worten verurteilt. "Diese inakzeptablen Taten verleugnen die Werte des Fußballs und des Sports, und ihre Täter müssen alle gefunden und streng bestraft werden", schrieb Oudéa-Castéra bei X, vormals Twitter. Die Bilder seien empörend.
Fabio Grosso blutet am Kopf
Auf Fotos und Videos war am Sonntagabend zu sehen, wie Grosso stark blutend durch die Katakomben ging. Auch Lyons Co-Trainer Raffaele Longo wurde verletzt. Das für 20.45 Uhr angesetzte Spiel der Ligue 1 wurde schließlich abgesagt.
Als der Bus das Stade Vélodrome erreichte, war ein riesiges Loch auf der rechten Seite zu sehen. Insgesamt gingen vier Scheiben zu Bruch. Trainer Grosso, der einst 2006 im WM-Halbfinale gegen Deutschland (2:0) in der Verlängerung das vorentscheidende Tor zum 1:0 erzielt hatte, wurde umgehend von Ärzten behandelt und am Kopf bandagiert.
Der Italiener soll auch über Schwindelgefühle geklagt haben.
Auch Fanbusse angegriffen
Sein Klub habe nicht darum gebeten, das Spiel abzusagen, so Textor: "Wir waren bereit zu spielen. Die Entscheidung lag nicht bei uns, da es außerhalb des Stadions passierte. So sollte Fußball nicht gespielt werden. Wir unterstützen die Entscheidung des Schiedsrichters."
Doch damit nicht genug: Auch drei Fanbusse von Lyon wurden mit Steinen angegriffen. Dabei sind nach Polizeiangaben Anhänger leicht verletzt worden.
"Der Ekel und der Hass", schrieb die französische Sportzeitung "L'Équipe" am Montag auf der Titelseite, die zudem das blutüberströmte Gesicht von Ex-Weltmeister Grosso zeigte. "Wir können so nicht weitermachen", sagte die Polizeichefin des Département Bouches-du-Rhône, Frédérique Camilleri.
Schon im November 2021 ein Skandal
Immer wieder kommt es bei Spielen der beiden Klubs zu Ausschreitungen und schlimmen Szenen. Im November 2021 war das Spiel in Lyon abgebrochen worden, nachdem der damals für Marseille aktive Ex-Nationalspieler Dimitri Payet von einer vollen Wasserflasche am Kopf getroffen wurde.
Payet wollte in der 4. Minute einen Eckball ausführen, als ihn die Flasche hinter dem linken Ohr traf. Damals kassierte Lyon einen Punktabzug, das nachgeholte Spiel wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen.