Regeln, Stadien, Nachhaltigkeit:Das ist neu zur Bundesliga-Saison 2023/24
von Klemens Hempel
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Die Fußball-Bundesliga feiert 60-jähriges Jubiläum. Zur Saison 2023/24 gibt es einige Neuheiten: ein Überblick von Kane bis Kapitäne.
Zwei Derbystar-Bälle für die Bundesliga 2023/24: An den ersten beiden Spieltagen wird anlässlich von 60 Jahren Bundesliga mit der Traditionsversion (links) gekickt.
Quelle: firo Sportphoto / Jürgen Fromme
Die eklatanteste Änderung zur kommenden Bundesliga-Saison: Der 1. FC Heidenheim 1846 spielt zum ersten Mal überhaupt mit – der Verein aus Baden-Württemberg ist der 57. Klub in der Historie des Oberhauses.
Zuschauerschnitt in den Stadien wird sinken
Aufsteiger Heidenheim bringt das kleinste Stadion der Liga mit. Die 15.000 Plätze in der Voith-Arena entsprechen exakt der DFL-Untergrenze für Bundesliga-Klubs.
Auch der zweite Aufsteiger SV Darmstadt 98 bietet bei Heimspielen im Merck-Stadion am Böllenfalltor lediglich 17.810 Zuschauenden Platz. Mit Schalke 04 und Hertha BSC sind derweil zwei Fanmagnete abgestiegen.
So wird die Bundesliga – selbst wenn jedes Spiel ausverkauft ist – den Zuschauerschnitt der letzten Saison von 42.407 Fans pro Partie unmöglich halten können. Stadionmäßig steht ein ungewöhnlich kleines Oberhaus bevor.
Mit dem 1. FC Heidenheim wird die Voith-Arena in der Bundesliga debütieren: 15.000 Plätze hat das kleinste Stadion im Oberhaus.
Quelle: IMAGO / Arnulf Hettrich
Neues Verbot für die Torhüter
Der DFB hat den Vierten Offiziellen formell den anderen Schiedsrichter-Assistenten gleichgestellt. Hat der oder die Offizielle zwischen den Trainerbänken bessere Sicht auf eine Situation, soll er oder sie aktiv unterstützen. Praktisch war das oft auch schon in der Vergangenheit der Fall, ist nun aber per Regeldefinition erwünscht.
Dazu kommen einige weitere Anpassungen des Regelwerks vom DFB. Torhüter dürfen beispielsweise beim Strafstoß nicht mehr Latte oder Tornetz so berühren, dass der Schütze abgelenkt werden könnte. Außerdem schreibt der DFB künftig mehr Nachspielzeit für ausführliche Torjubel vor.
Rekordtransfer Kane teurer als der Kaderwert von fünf Konkurrenten
Mit Harry Kane hat die Bundesliga einen neuen Superstar. Nach Medienberichten zahlt Bayern München mindestens 100 Millionen Euro für den Weltklassestürmer – Kane ist der Rekord-Einkauf in 60 Jahren Bundesliga.
Kurios: Damit ist der Kapitän der englischen Nationalmannschaft teurer als der gesamte Kader bei fünf Bundesliga-Klubs, legt man die Daten des Portals transfermarkt.de zugrunde.
Jubiläumsball von Derbystar
Einen besonderen Ball gibt es ebenfalls zum Jubiläum. Das neue Spielgerät für die Saison hat Hersteller Derbystar wie gewohnt vorgestellt – an den ersten beiden Spieltagen kommt statt der bunten allerdings eine schwarz-weiße Version zum Einsatz.
Neuer Kapitän beim Vizemeister
Sechs Teams gehen mit frischen Kapitänen in die Saison. Der prominenteste Wechsel fand bei Borussia Dortmund statt. Marco Reus gab das Kapitäns-Amt beim BVB ab, stattdessen übernimmt fortan Emre Can.
FC Bayern München: Manuel Neuer
Borussia Dortmund: Emre Can (neu)
RB Leipzig: Willi Orban (neu)
1. FC Union Berlin: Christopher Trimmel SC Freiburg: Christian Günter
Bayer 04 Leverkusen: Lukas Hradecky
Eintracht Frankfurt: Sebastian Rode
VfL Wolfsburg: Maximilian Arnold
1. FSV Mainz 05: Silvan Widmer
Borussia Mönchengladbach: Jonas Omlin (neu)
1. FC Köln: Florian Kainz (neu)
TSG Hoffenheim: Oliver Baumann
SV Werder Bremen: Marco Friedl
VfL Bochum 1848: Anthony Losilla
FC Augsburg: Ermedin Demirovic (neu)
VfB Stuttgart: voraussichtlichWaldemar Anton (neu)
1. FC Heidenheim 1846: Patrick Mainka
SV Darmstadt 98: Fabian Holland
Nachhaltigkeit erstmals verpflichtend
Eine weitere Neuerung, die im sportlichen Alltag schnell in Vergessenheit gerät, hat die DFL nach langen Diskussionen umgesetzt: Erstmals müssen alle 36 Profi-Klubs auch Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Tun sie das nicht, sind allerdings aktuell keine Strafen seitens der DFL zu befürchten – außergewöhnlich im Lizenzierungsverfahren.
Trotz der neuen Auflagen hat die Bundesliga im nachhaltigen Wirtschaften noch massiven Nachholbedarf. Erst kürzlich zeigten ARD-Recherchen, dass längst nicht alle Klubs die neuen Kriterien erfüllen.