Langjähriger DHB-Kapitän Gensheimer kündigt Karriereende an
"Großer des deutschen Handballs":Gensheimer kündigt Karriereende an
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Der langjährige DHB-Kapitän Uwe Gensheimer beendet zum Saisonende seine aktive Karriere bei den Rhein-Neckar Löwen. Welche berufliche Herausforderung nun auf ihn wartet.
Uwe Gensheimer beendet zum Saisonende seine Spielerkarriere (Archivbild).
Quelle: dpa
Ein Großer des deutschen Handballs hört auf: Der langjährige Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer wird nach dieser Saison seine Sportler-Karriere beenden. Das kündigte der 37-Jährige am Freitag an. Gensheimer schlüpft dann in eine neue Rolle.
Bei "seinen" Rhein-Neckar Löwen soll er ab Sommer zum neuen Sportlichen Leiter aufgebaut werden. Fast 20 Jahre trug Gensheimer das Trikot der Löwen, die neue Rolle in der sportlichen Führung des DHB-Pokalsiegers scheint der logische nächste Schritt.
Bundestrainer: "Ein großer Spieler des deutschen Handballs"
Gensheimer kuriert aktuell eine Meniskus- und Kreuzbandverletzung aus. Sein erklärtes Ziel ist es, in dieser Saison noch einmal auf das Feld zurückzukehren. "Ich bin guten Mutes, dass das klappt", sagte er.
Bundestrainer Alfred Gislason würdigte Gensheimer als einen "großen Spieler der Bundesliga und des deutschen Handballs". Gislason weiter: "Ich habe ihn erst fast zwei Jahrzehnte als gegnerischen Spieler und dann in meiner Zeit als Bundestrainer auch näher kennenlernen dürfen."
2.434 Tore in 434 Spielen mit den Löwen
Gensheimer hatte die Handball-Nationalmannschaft über Jahre geprägt. Niemand erzielte mehr WM-Tore für Deutschland. Er ist der drittbeste Werfer der deutschen Handball-Geschichte: In 204 Länderspielen gelangen ihm 921 Treffer. Mit dem DHB-Team holte er 2016 Olympia-Bronze. Nach den Olympischen Spielen 2021 in Tokio war er aus der Nationalmannschaft zurückgetreten.
Im Trikot der Rhein-Neckar Löwen gelangen dem Rechtshänder mit dem irren Wurfrepertoire in 434 Partien unglaubliche 2.434 Tore - und Gensheimer tut alles dafür, dass in der restlichen Saison noch einige Treffer hinzukommen.
Kurzes Intermezzo in Paris
Gensheimer kam 2003 als Jugendlicher zu den Löwen und reifte dort zu einem der weltbesten Linksaußen. Dem Klub hielt er mit Ausnahme eines dreijährigen Intermezzos bei Paris Saint-Germain (2016-2019) die Treue.
Mit den Nordbadenern gewann Deutschlands vierfacher Handballer des Jahres (2011, 2012, 2013, 2014) den EHF-Pokal (2013), die Meisterschaft (2016) und den DHB-Pokal (2023). In Paris holte er drei Meisterschaften (2017, 2018, 2019).
Der Schlussstrich seiner erfolgreichen Karriere kommt nicht überraschend. Immer wieder warfen Gensheimer, der mit den Löwen 2016 die deutsche Meisterschaft und im Frühjahr dieses Jahres den DHB-Pokal gewann, kleinere Verletzungen zurück. Im Sommer musste er sich schließlich am Knie operieren lassen.