Fußball-WM 2014: Das machen die Weltmeister von Rio heute

Am 13. Juli 2014 zogen sie im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro gemeinsam ins größte Spiel ihrer Karriere. Zehn Jahre später haben die deutschen Weltmeister von Brasilien ganz unterschiedliche Biografien. Von noch aktiven Profis über die TV-Experten bis hin zum Dönerverkäufer ist fast alles dabei.

Bei der am Sonntag zu Ende gehenden EM in Deutschland waren drei Protagonisten noch mittendrin. Manuel Neuer, Toni Kroos und Thomas Müller erlebten das bittere Viertelfinal-Aus der DFB-Elf beim Heimturnier gegen Spanien auf dem Platz.

Ganz dicht dran an der Heim-EM waren auch Philipp Lahm als Turnierdirektor sowie Per Mertesacker und Christoph Kramer, die als launiges Duo im ZDF für Expertise und gute Unterhaltung sorgten.

Auf den Tag genau zehn Jahre ist es her, dass Kramer im WM-Finale gegen Argentinien plötzlich schwarz vor Augen wurde, ein blutverschmierter Bastian Schweinsteiger - inzwischen ebenfalls als TV-Experte für die ARD aktiv - einfach immer weiterspielte und Mario Götze sich in der 113. Minute für alle Zeiten unsterblich machte.

Dem Fußball sind sie fast alle 23 Weltmeister treu geblieben, irgendwie. Dabei muss es nicht die Nationalmannschaft sein, die zumindest Toni Kroos und wohl auch Thomas Müller nun verlassen werden. Gegen den Ball treten lässt sich auch in der Landesliga, Erik Durm tut das, beim pfälzischen SG Rieschweiler.

Auch Mats Hummels kickt noch, ab der neuen Saison aber nicht mehr für Borussia Dortmund; Finalheld Götze spielt bei Eintracht Frankfurt. Lukas Podolski ist in der polnischen Heimat aktiv - und verdingt sich nebenher als Geschäftsmann, unter anderem mit seiner Döner-Kette.

WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose versucht sich als Trainer beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg, wo er zur neuen Saison anheuerte. Ein anderer hat sich dann doch vom Fußball losgesagt: Andre Schürrle besteigt hohe Berge, badet in eiskaltem Wasser - und ermutigt seine Follower auf Social Media, es ihm gleichzutun.

Für Negativschlagzeilen sorgt schon länger Jerome Boateng. In Rio ein Garant für den Titel, muss er sich derzeit aufgrund von Gewaltvorwürfen vor Gericht verantworten.

Und Mesut Özil, das einstige Vorzeigebeispiel für vollendete Integration? Der fiel zuletzt als Bodybuilder und mit einem tätowierten Symbol der türkischen, rechtsextremistischen Gruppe Graue Wölfe auf. Bei der EM saß er mit Präsident Recep Tayyip Erdogan in Berlin auf der Tribüne.

23 Weltmeister, 23 Lebenswege. Ein Erlebnis wird sie für immer verbinden: Die magische Nacht von Rio.