DFB-Team bei der EM: Ein Aus, das Hoffnung macht

    DFB-Team bei der EM:Ein Aus, das Hoffnung macht

    von Maik Rosner
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    Nach dem verpassten Einzug ins EM-Halbfinale ist die Enttäuschung bei der DFB-Elf groß. Die Leistung und der Zusammenhalt in der Mannschaft aber stimmen zuversichtlich.

    Enttäuschung bei Niclas Füllkrug und den DFB-Spielern
    Wer zieht ins Halbfinale ein?05.07.2024 | 10:15 min
    Als die Arena-Regie im Stuttgarter EM-Stadion hinterher noch einmal Tom Schillings "Major Tom" einspielte und zum Mitsingen animierte, konnte die Stimmung gar nicht völlig losgelöst sein. Zumindest für Freitagabend ließ sie sich nach Deutschlands EM-Aus im Viertelfinale eher als völlig enttäuscht zusammenfassen.
    Statt in anderen Sphären zu schweben, waren die deutsche Nationalmannschaft und ihre Fans von den Spaniern unsanft auf den Boden zurückgeholt worden. Das Gegentor zur 1:2-Niederlage nach Verlängerung durch Mikel Merinos Kopfball in der 119. Minute kam einem Schock gleich. Es wirkte, als sei dem Raumschiff abrupt der Treibstoff ausgegangen.

    Dieser Traum, den wir alle hatten, ist geplatzt.

    Toni Kroos

    Julian Nagelsmann im Gespräch mit dem ZDF nach dem Spiel Spanien gegen Deutschland am 05.07.24.
    Nach der Viertelfinal-Niederlage nimmt das Sommermärchen des DFB-Teams ein bitteres Ende. Bundestrainer Julian Nagelsmann über seine Erfahrungen und den Zusammenhalt im Land.05.07.2024 | 5:00 min
    Für den 34-jährigen Toni Kroos war mit dem Turnier-Aus auch das Ende seiner glanzvollen Karriere verbunden. Alle anderen im deutschen Team hatten schon genug damit zu kämpfen, das Ende der Hoffnungen auf den Titel zu verkraften.

    DFB-Team betont Gemeinschaftsgefühl

    Es war ein großes Bedauern zu sehen und zu hören, zumal sich die Mannschaft als Mannschaft präsentiert und auch sportlich überzeugt hatte. Niclas Füllkrug sagte:

    Man hat eine Euphorie, ein Gemeinschaftsgefühl in Deutschland gespürt, das war lange nicht da.

    Niclas Füllkrug

    Joshua Kimmich verwies auf den Unterschied zum Achtelfinal-Aus bei der EM 2021 sowie zur WM 2018 und WM 2022, als es jeweils schon nach der Gruppenphase nach Hause gegangen war.

    Bei den anderen Turnieren hatten wir es nicht verdient, da waren wir keine Mannschaft. Das war diesmal ganz anders.

    Joshua Kimmich

    Umso ungerechter fühlte es sich nun für die DFB-Belegschaft an, das Halbfinale verpasst zu haben

    Nagelsmann kämpft mit den Tränen

    Das galt ebenso für Bundestrainer Julian Nagelsmann. "Ich kämpfe auch mit den Tränen", räumte der 36-Jährige mit brüchiger Stimme unmittelbar nach dem Spiel ein.
    Es war aber zugleich ein Aus gewesen, das Hoffnung macht. Nicht allein, weil sich die Mannschaft als solche präsentiert, sondern auch, weil sie gute Leistungen gezeigt hatte. Im Viertelfinale war das zumindest überwiegend gelungen.
    Die Spanier hatten zunächst die verdiente Führung durch Dani Olmo von RB Leipzig erwirtschaftet (52.). Danach stemmte sich die deutsche Mannschaft mit Wucht und Emotionalität sowie mit dem eingewechselten Füllkrug vehement gegen die Niederlage. Dem späten Ausgleich durch Florian Wirtz (89.) folgte eine Verlängerung, in der die DFB-Elf dem Sieg nahe kam - und doch verlor, weil die Spanier wie bei ihrem ersten Treffer auch beim zweiten mit bestechender Einfachheit zum Erfolg kamen.

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    von Florian Haupt
    Toni Kroos nach dem Spiel Spanien gegen Deutschland am 05.07.24.
    mit Video

    Spanien zweimal entscheidend ungestört

    Beim ersten Mal hatte Lamine Yamal ungestört von David Raum vom rechten Flügel nach innen gepasst und Olmo mit ebenso viel Platz, Ruhe und Bedacht eingeschoben. Dem zweiten Tor ging Olmos ungestörte Flanke vom linken Flügel voraus, ehe Merino freistehend per Kopf vollendete.
    Zu wenig Druck außen, zu wenig Begleitung innen, monierte Nagelsmann in diesen Szenen. Weitaus mehr störte sich der Bundestrainer allerdings daran, dass ein Handelfmeter für seine Mannschaft ausgeblieben war, als Jamal Musiala beim Torschuss Marc Cucurellas linke Hand getroffen hatte. Doch Schiedsrichter Anthony Taylor sah von einem Pfiff ebenso ab wie der VAR von einem Einschreiten.
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    "Zwei Jahre, bis wir Weltmeister werden"

    Trotz aller Enttäuschung gelang es Nagelsmann noch, eine neue Perspektive zu eröffnen. "Das Traurigste ist, dass es eine Heim-EM in meiner Karriere wahrscheinlich nicht mehr geben wird. Und dass man zwei Jahre warten muss, bis wir Weltmeister werden", sagte er auf der Pressekonferenz.
    Erstaunte Blicke im Saal, kurze Pause, dann ergänzte Nagelsmann: "Was soll ich sagen? Dass wir in der Vorrunde ausscheiden. Natürlich wollen wir Weltmeister werden." Das Ziel für 2026 steht also. Anlass zur Zuversicht gibt es durch diese EM auch - trotz des Ausscheidens.

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