BVB-Stürmer Paris Brunner schießt die deutsche U17 ins Halbfinale der WM in Indonesien.
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Mit viel Mühe hat sich die deutsche U17-Nationalmannschaft ins Halbfinale der WM in Indonesien gekämpft. BVB-Stürmer Paris Brunner sorgte bei extremer Hitze in Jakarta mit einem Foulelfmeter in der 64. Minute für die Entscheidung.
Im Halbfinale am kommenden Dienstag (9.30 Uhr MEZ), trifft Deutschland Argentinien, das 3:0 (1:0) gegen Titelverteidiger Brasilien gewann.
Spanien kontrolliert das Spiel weitgehend
Im Gegensatz zum schwer erkämpften Achtelfinal-Sieg gegen die USA (3:2) veränderte DFB-Trainer Christian Wück sein Team gegen Spanien nur auf einer Position. Almugera Kabar von Borussia Dortmund rückte für Robert Ramsak (FC Bayern) in die Startelf.
Beim Gegner dominierte ein Block aus sechs Talenten des FC Barcelona, darunter mit Mittelstürmer Marc Guiu einer, der bereits mit einem Siegtor für die Barca-Profis auf sich aufmerksam machen konnte. Auch für den Siegtreffer im Achtelfinale gegen Japan (2:1) war Guiu verantwortlich.
Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit übernahmen die eingespielten Iberer dann auch die Spielkontrolle. Mit mehr als 80 Prozent Ballbesitz und feinen Kombinationen zeigte sich Spanien immer wieder gefährlich vor dem deutschen Tor, das Wück-Team hielt robust dagegen.
Brunner erlöst deutsche U17
Nach einem frühen Wechsel - Charles Herrmann musste mit Oberschenkelproblemen raus (15.), dafür kam "Super-Joker" Bilal Yalcinkaya zu seinem nächstem Einsatz - gestaltete sich das Spiel etwas ausgeglichener. Dennoch blieb Deutschland defensiv unter Dauerdruck, nur selten gelang Entlastung.
Nach 20 Minuten im zweiten Durchgang ging dann Brunner im Strafraum zu Boden. Der Gefoulte trat anschließend selbst an und erlöste die deutsche Auswahl mit seinem zweiten Turniertreffer. In der letzten Minute der üppigen Nachspielzeit sah Spaniens Torwart Raul Jimenez wegen einer Notbremse gegen den zum Konter enteilten Yalcinkaya die Rote Karte.
Die Erfolge der U21-Nationalmannschaft haben die Schwächen der deutschen Fußball-Nachwuchsarbeit lange kaschiert. Das nun krachende EM-Aus brachte sie deutlich zum Vorschein.
von Ralf Lorenzen
Quelle: sid