Julian Nagelsmann wird der Nachfolger von Hansi Flick. Der Deutsche Fußballbund hat den neuen Bundestrainer der Nationalelf bestätigt. Bis zur Heim-EM 2024 gilt es die Mannschaft wieder auf Vordermann zu bringen.22.09.2023 | 3:30 min
Der DFB hat sich festgelegt: Julian Nagelsmann wird die deutsche Nationalelf zur
EM 2024 im eigenen Land führen. Nagelsmann wurde vom Aufsichtsrat und der Gesellschafterversammlung der DFB GmbH einstimmig bestätigt. Der 36-Jährige ist damit der zweitjüngste Bundestrainer der DFB-Geschichte.
Nagelsmann tritt die Nachfolge von Hansi Flick an, von dem sich der Verband am 10. September wegen anhaltender Erfolgslosigkeit getrennt hatte. Die DFB-Auswahl hatte am Vorabend mit 1:4 gegen Japan und damit das dritte Spiel nacheinander verloren.
Zuvor war der noch bis 2026 laufende Vertrag von Nagelsmann beim FC Bayern, wo er im März freigestellt worden war, aufgelöst worden. Neben ihm wurden zuletzt vor allem die Namen des Niederländers und einstigen Bayern-Trainers Louis van Gaal sowie von Stefan Kuntz gehandelt.
Sandro Wagner wird Co-Trainer
Der frühere Nationalstürmer Sandro Wagner und Benjamin Glück werden Nagelsmann als Co-Trainer unterstützen. Der 35 Jahre alte Wagner war erst im Sommer zum DFB gewechselt und sollte dort eigentlich als Co-Trainer der U20-Nationalmannschaft arbeiten. Der Ex-Münchner hatte die Nationalmannschaft zuletzt bereits gemeinsam mit Sportdirektor Rudi Völler und Hannes Wolf interimsmäßig beim 2:1 gegen Frankreich betreut.
Vom TV-Experten zum Co-Bundestrainer: Sandro Wagner gehörte seit der Fußball-WM 2023 zum Experten-Team des ZDF. Nun wird er Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann.
"Wir haben eine Europameisterschaft im eigenen Land. Das ist etwas Besonderes - etwas, das alle paar Jahrzehnte mal vorkommt. Dieser Tatsache, ein großartiges Turnier in einem großartigen Land zu haben, ordne ich alles unter. Ich habe große Lust, diese Herausforderung anzunehmen", sagte Nagelsmann in der Mitteilung.
Nagelsmann trainierte zuvor TSG Hoffenheim, RB Leipzig und den FC Bayern. Bei seiner bislang letzten Station musste er im März gehen. Stattdessen übernahm Thomas Tuchel, der mit den Bayern aus
Pokal und
Champions League ausschied, auf den letzten Drücker aber noch die
Meisterschaft gewinnen konnte.
Weniger kompliziert als beim FC Bayern, dafür attraktiv und mit Aggressivität: Bei seiner Vorstellung als neuer Bundestrainer lässt Julian Nagelsmann in sein Spielkonzept blicken.
Nagelsmann war Wunschkandidat
Nagelsmann sei "unser Wunschkandidat als Bundestrainer" gewesen, sagte DFB-Sportdirektor Völler, der nach Flicks Aus die Nationalmannschaft für ein Spiel (2:1 gegen Frankreich) übernommen hatte.
"Er ist nicht nur ein absoluter Fußball-Fachmann, sondern hat auf all seinen Stationen - in für einen Cheftrainer sehr jungen Jahren - bereits bewiesen, dass er eine Mannschaft und das gesamte Umfeld motivieren und mitreißen kann", sagte Völler in der offiziellen Pressemitteilung des DFB.
"Julian Nagelsmann ist ein herausragender Trainer, der seine neue Aufgabe mit höchster Motivation angeht", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf. "Wir alle werden den Fokus jetzt auf das Turnier im kommenden Sommer richten und Julian Nagelsmann nach Kräften unterstützen."
DFB vor der Heim-EM unter Druck
Die ersten Spiele unter ihrem neuen Trainer wird die deutsche Nationalelf gegen die USA (14. Oktober) und Mexiko (18. Oktober) absolvieren. Zum Jahresabschluss folgt das Duell gegen Österreich (21. November), das seit Juni 2022 von Ralf Rangnick trainiert wird. Er war in Leipzig Förderer von Nagelsmanns Trainerkarriere.
Für den DFB ist es die zweite große Personalentscheidung innerhalb weniger Tage. Erst vergangene Woche war Andreas Rettig, einst unter anderem Geschäftsführer der Deutschen-Fußball-Liga und Manager des FC St. Pauli, zum Geschäftsführer Sport ernannt worden.
Quelle: SID, dpa