Frauen Nations League: DFB-Frauen zurück in Erfolgsspur

    Sieg in der Nations League:DFB-Frauen mit Befreiungsschlag gegen Island

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    Nach zuletzt vielen Enttäuschungen haben die deutschen Fußballerinnen in der Nations League wieder einen Erfolg gefeiert. Gegen Island bewahren die DFB-Frauen den Olympia-Traum.

    Klara Bühl beim Nations League Spiel gegen Island am 26.09.2023.
    Die deutschen Fußballerinnen melden sich in der Nations League mit einem 4:0 gegen Island zurück. Klara Bühl leitet den klaren Erfolg mit einem sehenswerten Distanzschuss ein.26.09.2023 | 6:04 min
    Deutschlands Fußballerinnen haben mit dem ersehnten ersten Sieg in der Nations League ihre Chancen auf die Olympia-Teilnahme gewahrt. Das Team um Spielführerin Alexandra Popp gewann in Bochum mit 4:0 (2:0) gegen Island.
    Klara Bühl brachte die DFB-Auswahl in der 19. Minute Führung, per Foulelfmeter erhöhte ihre Bayern-Kollegin Giulia Gwinn (35.). Die zur zweiten Halbzeit eingewechselte Lea Schüller, ebenfalls vom FC Bayern München, traf in der 68. Minute vor 14.998 Zuschauern zum 3:0, ehe erneut Bühl (78.) erfolgreich war.

    Heute ist der Knoten geplatzt. Man hat wieder Leben in der Mannschaft gefühlt, es tut einfach gut. Wir wollen auf der Leistung aufbauen.

    Torschützin Gwinn im ZDF

    Popp will Team weiter helfen - und nimmt DFB in die Pflicht

    Das Team wurde erneut von Assistentin Britta Carlson betreut. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg fehlte auch im ersten Heimspiel nach dem enttäuschenden WM-Vorrundenaus, sie ist weiter erkrankt.
    Vor den nächsten Spielen in der Gruppe 3 der Liga A am 27. Oktober in Sinsheim gegen Wales und am 31. Oktober in Island wird eine Weichenstellung erwartet, auch von Kapitänin Popp: "Wir benötigen grundsätzlich eine Klarheit vom Verband", betonte sie im ZDF-Interview. "Wir hoffen, dass wir bald wissen, was mit uns in den nächsten Wochen und Monaten passiert."
    Die Kapitänin, um die es zuletzt viele Rücktrittsspekulationen gab, will den DFB-Frauen vorerst weiter helfen: Im ZDF-Interview sagte Popp:

    Wir haben jetzt ein Spiel gewonnen, das war wichtig. Aber ich glaube, dass wir noch nicht eine gewisse Sicherheit in der Mannschaft haben, um schon Tschüss zu sagen.

    Alexandra Popp

    Popp und Co-Trainerin Carlson im Interview

    Deutschland beginnt druckvoll

    Deutschland versuchte von Beginn an das Heft in die Hand zu nehmen und machte Druck nach vorn, klare Abschlüsse blieben aber zunächst aus. Erst in Minute 16 hat Alexandra Popp die erste gute Chance auf dem Fuß, Ivarsdottir kann den Ball aber über die Latte lenken. Besser machte es dann Klara Bühl drei Minuten später: Sie zieht aus 20 Metern ab, der Ball schlägt zum 1:0 im linken Eck ein.
    Die Isländerinnen finden auch im Anschluss kein Mittel gegen die drückenden deutschen Frauen. In Minute 32 ist Bühl plötzlich vor dem Tor durch, aber die isländische Torfrau Ivarsdottir hat aufgepasst und kann klären. Kaum zwei Minuten später gibt es Foulelfmeter für Deutschland, nachdem Lena Lattwein im Sechzehner von Agustsdottir zu Fall gebracht wurde.
    Das Spiel gegen Island in voller Länge:

    Island findet kein Mittel gegen die DFB-Elf

    Gleiches Bild auch nach der Pause: Deutschland spielt druckvoll nach vorn, Island in der Verteidigung. Doch die Aktionen laufen zunächst ins Leere. Besser macht es dann Lea Schüller, die eine Flanke von Bühl zum 3:0 einköpft (68.). Aber noch ließen es die DFB-Frauen nicht ruhiger angehen, setzten die Isländerinnen weiter unter Druck. Der Lohn: Klara Bühl trifft aus 16 Metern zum 4:0 für Deutschland (78.).
    In den Schlussminuten musste das DFB-Team dann in Unterzahl zu Ende spielen. Das Auswechselkontingent war erschöpft, Marina Hegering verließ trotzdem verletzt den Platz. Das tat dem Spiel aber keinen Abbruch. Weiter ging's nach vorn. Vor allem Bühl erarbeitete sich weitere Chancen - nur Tore fielen keine mehr.

    Zukunft von Voss-Tecklenburg weiter offen

    Auch wenn die DFB-Frauen sportlich die nächste Pleite verhindert haben: Unklar bleibt die Zukunft von Voss-Tecklenburg, deren Erkrankung am 8. September vom Verband vermeldet worden war und deren Vertrag bis 2025 läuft.
    Carlson hatte bereits erklärt, dass sie nicht Cheftrainerin werden will. Der Schwebezustand belastete das Team zuletzt sichtlich. "Schnellstmöglich" eine Lösung hatte die dieses Mal nahezu beschäftigungslose Torhüterin Merle Frohms gefordert. Ein klares Bekenntnis von Spielerinnen für Voss-Tecklenburg, an der es bei der noch nicht abgeschlossenen WM-Analyse intern Kritik gegeben hatte, ist bisher ausgeblieben.

    Es geht auch um Olympia
    :Alles Wichtige zur Nations League der Frauen

    Startschuss für die neue Fußball-Nations-League für Frauen. Ein Wettbewerb, bei dem es auch um Olympia-und EM-Plätze geht. Alles Wichtige zum Turnier.
    von Noah Goecke
    Jule Brand im Zweikampf mit Wendie Renard um den Ball im Spiel Deutschland gegen Frankreich.
    FAQ
    Quelle: ZDF, dpa

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