Bundesliga-Vorbereitung: FC Bayern ohne Vier auf Asientour

Nach seiner Teampräsentation am Sonntag bricht der FC Bayern am Montag zu seiner Asien-Tour auf, und gesprochen wird vor allem davon, wer nicht dabei ist. Manuel Neuer und Thomas Müller bleiben für ihr Aufbautraining in München, zudem fällt Zugang Raphaël Guerreiro wegen eines Muskelbündelrisses in der Wade vorerst aus.

Ebenfalls nicht auf der PR-Reise nach Japan und Singapur dabei sein wird Harry Kane. Immerhin aber scheint der Wechsel des Mittelstürmers von Tottenham Hotspur zum FC Bayern näher zu rücken.

Das legen jedenfalls Äußerungen seines aktuellen Trainers nahe, der darauf drängt, das Dauerthema bald zu beenden.

Hinzu kommen Meldungen, wonach Kanes Frau Katie Goodland sich bereits nach einer Bleibe in München und Umgebung umgeschaut habe.

Entscheidend bleibt in diesem Transferpoker allerdings, ob Tottenhams Präsident Daniel Levy ein Ablösegebot der Bayern annehmen wird oder nicht. Kane befindet sich mit den Spurs schon auf PR-Tour. Nach Australien und Thailand geht es für ihn weiter nach Singapur. Also dorthin, wohin wenige Tage später auch die Bayern reisen werden, um am 2. August ihr abschließendes Testspiel gegen Jürgen Klopps FC Liverpool zu absolvieren.

Zuvor stehen für die Bayern auf ihrer ersten Asien-Reise seit 2017 und ersten Japan-Reise seit 2008 noch die Testspiele gegen Manchester City (26. Juli) und Japans Erstligisten Kawasaki Frontale (29. Juli) jeweils in Tokio an.

Man merkt bei Trainer Thomas Tuchel, dass er die strapaziöse PR-Tour von sich aus eher nicht auf die Vorbereitungsagenda gesetzt hätte. Zugleich weiß er um deren Notwendigkeit fürs Marketing. Sein Zwiespalt kam deutlich zum Ausdruck, als er das Für und Wider in direkt aufeinander folgenden Sätzen schilderte.

Gegen den späteren Champions-League-Gewinner ManCity waren die Münchner im April im Viertelfinale klar ausgeschieden (0:3/1:1). Nun bekommen sie es erneut mit der Mannschaft des früheren Bayern-Trainers Pep Guardiola zu tun und damit wohl auch mit dessen Rechtsverteidiger Kyle Walker, 33, um den sich der deutsche Meister bemüht.

Walker überlege noch, sagte Guardiola zwar. Doch auch dieser Transfer hängt wohl vor allem an der Ablöse.

Als Revanche ist der Test gegen Manchester übrigens nicht zu verstehen. Eher schon als Showtime für alle Beteiligten. Dazu passt, dass Sportler in Japan in die Kategorie Entertainer fallen, was auch auf ihren Einreisedokumenten so vermerkt wird, sofern sie im Land auftreten, also spielen wollen.

Für Serge Gnabry wird es bereits die zweite Japan-Reise dieses Sommers sein. Zuletzt hatte der 28-Jährige Teile seines Urlaubs in Japan verbracht und währenddessen bei Kawasaki Frontale trainiert, mal im Fitnessraum, mal auf dem Rasen.

Das ließ sich als Ausdruck einer besonderen Motivation für die kommende Saison verstehen, nachdem Gnabry unter dem Ende März engagierten Tuchel bereits in der Schlussphase der vergangenen Spielzeit eine deutlich ansteigende Form gezeigt hatte.

Fünf Tore und eine Vorlage waren ihm in den jüngsten fünf Bundesligaspielen gelungen. Überwiegend war er dabei als Mittelstürmer aufgelaufen, weil Eric Maxim Choupo-Moting angeschlagen fehlte.

Für diese Rolle könnte Gnabry nun auch auf der Asien-Reise des FC Bayern die erste Wahl sein. Es wäre eine weitere Chance für ihn, auf sich aufmerksam zu machen.