3:1 gegen Ungarn: Schweiz bringt Sieg ins Ziel

    3:1 gegen Ungarn:Schweiz bringt Sieg ins Ziel

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    Die Schweiz legt Dank starker erster Halbzeit einen gelungenen EM-Auftakt hin, muss beim 3:1 gegen Ungarn aber zittern. Die ersten Weichen in der deutschen EM-Gruppe sind gestellt.

    Attila Fiola (Ungarn) und Ruben Vargas (Schweiz) im Zweikampf.
    Die Highlights der Partie Ungarn - Schweiz im Video15.06.2024 | 7:55 min
    Die Schweiz hat bei der Fußball-Europameisterschaft die Weichen in Richtung K.o.-Runden-Teilnahme gestellt. Gegen den nächsten deutschen Vorrunden-Gegner Ungarn gewannen die Eidgenossen verdient mit 3:1 (2:0).
    Die Schweizer verloren nach einer starken ersten Halbzeit mit Toren von Kwadwo Duah (12.) und Michel Aebischer den Faden. So fand Ungarn nach dem Wechsel ins Spiel. Barnabás Varga hatte bei einem Kopfball eine Top-Chance zum Ausgleich (63.), machte ihn aber drei Minuten später und setzte seinen Kopfball aus kürzester Distanz ins Tor.

    Die DFB-Elf steht im Falle eines Sieges gegen Ungarn (ab 18 Uhr) sicher im EM-Achtelfinale - unabhängig vom Ausgang des Abendspiels zwischen Schottland und der Schweiz (21 Uhr). Das steht nach dem 2:2 zwischen Kroatien und Albanien fest. Der Grund: Deutschland könnte zwar auch mit sechs Punkten in der Gruppe A noch auf Rang drei abrutschen, falls die Schotten am Abend die Schweiz schlagen. Doch selbst dann wird das DFB-Team sicher zu den vier besten Gruppendritten gehören, da in den Gruppen B und C der Dritte nicht mehr auf sechs Punkte kommen kann.

    Ohne Unentschieden in zwei anderen Gruppen hätte die Schweiz nicht gegen Schottland verlieren dürfen, um ein vorzeitiges Weiterkommen der DFB-Elf bei einem Sieg gegen Ungarn schon am Mittwochabend definitiv möglich zu machen. Bei einem Remis oder einer Niederlage gegen Ungarn ist der Einzug ins Achtelfinale noch nicht gesichert.

    Ungarn ist nächster Gegner der DFB-Elf

    Ungarn machte weiter Druck, aber das Bollwerk der Schweizer hielt. Und mit dem 3:1 in der dritten Minute der Nachspielzeit machte Breel Embolo für die Schweiz den Deckel drauf.
    In der Gruppe A sind die Ungarn am Mittwoch (18 Uhr) zweiter EM-Gegner des deutschen Teams, das mit einem fulminanten 5:1 gegen Schottland ins Heimturnier gestartet war. Gegen die Schweiz spielt die DFB-Auswahl am nächsten Sonntag (21 Uhr).
    Ungarn hinterließ in Köln einen ähnlich schwachen Eindruck wie der deutsche Auftaktgegner Schottland am Vorabend. Der deutsche Sportdirektor Rudi Völler warnte nach diesem Duell jedoch ausdrücklich: "Die beiden werden uns mehr abverlangen als die Schotten."

    Starker Start der Schweiz

    Die Schweiz, die in Yann Sommer (Inter Mailand), Manuel Akanji (Manchester City) und Granit Xhaka (Bayer Leverkusen) eine Achse von drei Meistern aus europäischen Topligen auf dem Feld hatte, begann selbstbewusst und war von Beginn an klar überlegen.
    Der Schweizer Manuel Akanji (Mitte l) und Ungarns Attila Szalai kämpfen um den Ball.
    Der Schweizer Manuel Akanji (Mitte) wird von Ungarns Attila Szalai bedrängt.
    Quelle: dpa

    Dabei waren sie auch mit einfachen Mitteln und verhältnismäßig wenig Tempo im Spiel zumindest in der ersten Halbzeit besser. Die Ungarn ließen ihnen zu viel Platz.

    1:0 nach Aebischers Traumpass

    Ihre Überlegenheit nutzten die Schweizer früh zur verdienten Führung, bei der allerdings der Videoschiedsrichter den slowenischen Linienrichter korrigieren musste. Denn der hatte beim Traumpass von Aebischer vom FC Bologna auf den Torschützen Duah fälschlicherweise eine Abseits-Position angezeigt.
    Für den 2023 vom 1. FC Nürnberg nach Bulgarien gewechselten Stürmer war es das erste Tor im zweiten A-Länderspiel.

    Aebischer erhöht für die Schweiz

    Und die Eidgenossen hätten schnell nachlegen müssen. Ein Geschenk in Form eines nachlässigen Zuspiels von Milos Kerkez vom AFC Bournemouth auf Freiburgs Attila Szalai erlief Ruben Vargas in der 20. Minute, doch der Augsburger vergab diese hundertprozentige Möglichkeit und scheiterte an Leipzigs Schlussmann Peter Gulacsi im ungarischen Tor.
    Das überfällige zweite Tor fiel unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Aebischer schlenzte den Ball ins lange Eck und ließ Gulacsi diesmal keine Chance. Der 27-Jährige hatte dabei viel zu viel Zeit und wurde an der Strafraumgrenze nicht wirklich attackiert.
    Nach dem Wechsel zog sich die Schweiz zurück und tat nicht mehr als nötig, um die limitierten Ungarn in Schach zu halten.

    Ungarn dreht auf - und trifft

    Und das war keine gute Entscheidung. Der aktuell zuverlässigste ungarische Knipser Varga von Ferencvaros setzte sich im Luftkampf gegen Aebischer durch und köpfte zum Anschluss ein. Für den 29-Jährigen war es das siebte Tor im neunten Spiel seit seinem Länderspieldebüt im vergangenen Jahr.
    Drei Minuten zuvor hatte Varga noch die bis dahin beste Torchance seines Teams vergeben. Um auch noch zum 2:2 zu kommen, waren die Ungarn aber viel zu harmlos. Im Gegenteil: Das 3:1 für Schweiz hatte sich schon Minuten vorher abgezeichnet.
    Quelle: dpa, ZDF

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