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5:1 gegen Schottland:DFB-Elf gelingt traumhafter EM-Start
von Jens Bednarek
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Perfekter Einstand in die Fußball-EM 2024: Gastgeber Deutschland hat Schottland klar und verdient mit 5:1 (3:0) besiegt. Ein Start, der Lust auf mehr macht.
Das DFB-Team lässt Schottland nicht den Hauch einer Chance. Wirtz und Musiala legen schnell zwei Tore vor. Den spektakulärsten Treffer erzielt Joker Füllkrug.14.06.2024 | 8:23 min
Die deutsche Fußball-Nationalelf hat einen perfekten Start in die Heim-EM hingelegt. Im Eröffnungsspiel gegen Schottland feierte das DFB-Team einen hochverdienten 5:1 (3:0)-Erfolg. Die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann bot vor 66.000 Zuschauern in München eine hervorragende Leistung, die Lust auf mehr macht und Hoffnung schürt auf ein erfolgreiches Turnier.
Florian Wirtz (10.), Jamal Musiala (19.) und Kai Havertz (45.+1/Foulelfmeter) trafen vor der Pause. Niclas Füllkrug schraubte das Ergebnis nach dem Seitenwechsel in die Höhe (68.). Mit einem Eigentor sorgte Antonio Rüdiger (87.) für den Ehrentreffer der Schotten. Dem nachnominierten Emre Can gelang in der Nachspielzeit der Schlusspunkt.
DFB-Elf mit famoser Leistung
Nagelsmann formierte seine Elf in der erwarteten Aufstellung, Havertz übernahm die Mittelstürmerposition. Schon nach 53 Sekunden tauchte Musiala nach weitem Zuspiel von Rüdiger frei vor Schottlands Keeper Angus Gunn auf, der den Ball mit dem Kopf abwehrte. Es wäre wohl ohnehin Abseits gewesen.
Beide Teams suchten nach Ballgewinnen den direkten Weg nach vorne, wobei das hohe Tempo bei den Schotten deutlich zu Lasten der Genauigkeit ging. Die DFB-Elf agierte von Anfang an konsequent und aufmerksam, gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe und ließ den Ball gepflegt laufen.
Der Lohn: Das 1:0 schon in der zehnten Minute. Toni Kroos verlagerte das Spiel geschickt auf Joshua Kimmich. Der Rechtsverteidiger täuschte eine Flanke an, legte den Ball dann aber präzise für Wirtz auf, dessen 17-Meter-Schuss Gunn nicht mehr entscheidend ablenken konnte.
Lauffreudig, konsequent und handlungsschnell
Die deutsche Mannschaft bot eine nahezu makellose Vorstellung, mutig, handlungsschnell und aggressiv. Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt attackierte situativ fast am gegnerischen Strafraum. Das 2:0 entsprang einem herrlichen Spielzug: Über Kroos kam der Ball zu Kapitän Ilkay Gündogan, der Havertz mit einem Traumpass bediente. Havertz leitete weiter zu Musiala, der aus zwölf Metern Gunn keine Chance ließ (19.).
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In der 25. Minute entschied Referee Clement Turpin auf Foulelfmeter für Deutschland, erkannte nach Ansicht der Videobilder aber, dass Musiala außerhalb des Strafraums gefoult worden war. Den Freistoß von Havertz parierte Gunn sicher.
Kurz vor dem Seitenwechsel gab es dann aber doch einen Strafstoß, und einen Platzverweis dazu: Ryan Porteous räumte mit gestrecktem Bein Gündogan ab, die Intensität des Kontakts am Sprunggelenk ließ Turpin keine andere Wahl, als Rot zu zeigen. Havertz verwandelte souverän - das dritte Tor für die DFB-Elf (45.+1).
Joker Füllkrug sticht
Zum zweiten Durchgang ersetzte Pascal Groß im defensiven Mittelfeld Robert Andrich, am Spielgeschehen änderte sich dadurch nichts: Gegen heillos überforderte Schotten zog das deutsche Team ein Spiel auf ein Tor auf. Rüdiger (51.), Wirtz (59.) und der für Wirtz nach rund einer Stunde eingewechselte Leroy Sané (63.) kamen zu weiteren guten Gelegenheiten, scheiterten aber entweder an Gunn oder zielten nicht gut genug.
Besser machte es Füllkrug, der Havertz nach 63 Minuten ersetzt hatte: Mit einem satten Schuss ließ er Gunn keine Chance und erhöhte auf 4:0 (68.). Nagelsmann gönnte Musiala eine Pause und wechselte Thomas Müller ein, der damit auf nun 130 Länderspiele kommt, Can ersetzte Taktgeber Kroos.
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Rüdiger sorgte mit einem Eigentor für den Ehrentreffer der Schotten, der aber niemanden störte - zumal Can Sekunden vor Schluss mit einem schönen Schlenzer das fünfte deutsche Tor besorgte (90.+3).
Auch wenn Schottland keinen allzu harten Prüfstein darstellte, ist die Leistung der deutschen Mannschaft aller Ehren wert. Vor der Partie träumten die deutschen Fußballfans ebenso wie die Nationalspieler von einem Ergebnis, das geeignet sein möge, Euphorie auszulösen - diesen Auftrag haben Nagelsmann und sein Team rundum erfüllt.
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