Lob für Musiala: Deutschlands Nr. 10 begeistert weltweit
Viel Lob für Deutschlands Nr. 10:Die Welt schaut auf Musiala
von Maik Rosner
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Jamal Musiala hat sich vorm letzten EM-Gruppenspiel gegen die Schweiz auch in die Herzen internationaler Beobachter gedribbelt. Sogar Nebensächliches sorgt für Schlagzeilen.
Jamal Musiala verzückt bei der EM 2024 Fachleute und Fans.
Quelle: AP
Wenn es um die deutsche Nationalmannschaft geht, dann schauen Europa und sogar die ganze Fußball-Welt gerade vor allem auf Jamal Musiala. Das gilt auch vor dem dritten EM-Gruppenspiel gegen die Schweiz am Sonntag in Frankfurt, wo der DFB-Elf ein Remis für den angestrebten Gruppensieg reicht.
Mit seinen Darbietungen gegen Schottland und Ungarn hat der 21-Jährige Fachleute wie Fans verzückt. Je ein Tor hat Musiala in beiden Gruppenspielen erzielt. Doch es dürfte vor allem die Magie seiner geschmeidigen Bewegungen und Dribblings gewesen sein, mit denen er die Herzen auch vieler internationaler Beobachter erobert hat. Zumindest interessierten sie sich nach dem 2:0 gegen Ungarn am Mittwoch in Stuttgart offenbar nur für Musiala.
Mit Anerkennung, aber ohne Euphorie: So sieht die internationale Presse das 2:0 der DFB-Elf bei der Fußball-EM 2024 gegen Ungarn.
Nagelsmanns Lobrede
Wie Deutschlands Nummer zehn mit seiner Verantwortung für das Offensivspiel und mit den Erwartungen umgehe, wollte eine Journalistin der englischen "BBC" von Julian Nagelsmann wissen. Der Bundestrainer hob an zu einer Lobrede, die in England womöglich für zusätzliches Unbehagen sorgte.
Auf der Insel ärgern sie sich ja ohnehin, dass sie diesen beim FC Chelsea ausgebildeten Hochbegabten nicht für die Three Lions gewinnen konnten. "Er hat es brillant gemacht in beiden Spielen, nicht nur wegen seiner Tore", sagte Nagelsmann. Um den Druck solle sich Musiala nicht kümmern.
Liebeserklärung von Gündogan
Kaum saß Kapitän Ilkay Gündogan anschließend nach seinem Tor und seiner Vorlage als sogenannter player of the match auf dem Podium, ging es schnell wieder um Musiala. Wie Gündogan die Leistung und das Potenzial des Offensivspielers des FC Bayern bewerte, wollte ein Journalist aus Südkorea wissen. Was der erfahrene Gündogan antwortete, kam wie ein Ritterschlag daher.
"Er ist unglaublich. Für mich ist es solch eine Freude, mit ihm zu spielen, denn er ist jemand, der das Unerwartete tun kann in jeder einzelnen Situation", sagte Gündogan also über Musiala, "er ist ein Unterschiedmacher für unsere Mannschaft, vielleicht der wichtigste Spieler für uns im Moment - und das auch noch in diesem jungen Alter." Bevor Gündogan seine Prognose formulierte, dass Musiala "einer der Besten" der Welt werde, wenn er so weitermache, sagte er:
In England beißt man sich in die Faust
So sieht das offenbar auch das internationale Publikum, wenngleich man in England vor allem einen Trennungsschmerz verspürt. "Was für ein wunderbarer Spieler und was für ein Grund für England, sich in die Faust zu beißen", klagte die "Daily Mail".
Das DFB-Team geht nach dem 1:1 gegen die Schweiz als Gruppensieger ins Achtelfinale. Gegner des deutschen Teams ist nun der Zweite aus der Gruppe C.
Musiala hatte die Jugendnationalteams in England durchlaufen, sich 2021 aber für die deutsche A-Nationalmannschaft entschieden. Also für die Auswahl jenes Landes, in dem er geboren wurde. Passenderweise war ihm in seiner Geburtsstadt Stuttgart sein zweites EM-Tor gelungen. Der Entschluss für den DFB sei ihm nicht leicht gefallen, hatte Musiala damals eingeräumt. Längst fühlt er sich aber in seiner Entscheidung bestätigt.
Musialas Dreifinger-Jubel
Dass um ihn mittlerweile ein Hype entbrannt ist, zeigt sich auch daran, dass sogar Nebensächliches für Schlagzeilen sorgt. Wie sein Dreifinger-Jubel nach seinem Tor gegen Ungarn in Anlehnung an Carmelo Anthony.
Der frühere US-Basketballer hatte sich einst nach Drei-Punkte-Würfen drei Finger an die Schläfe gehalten. Nun tat es ihm sein Fan Musiala gleich. Womöglich wurde darüber auch von England bis Südkorea berichtet - vielleicht sogar nicht nur in der Boulevard-Presse.