EM-Aus für DFB-Team nach großem Kampf gegen Spanien

    Nach Verlängerung gegen Spanien:EM-Aus für DFB-Team nach großem Kampf

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    Bitteres EM-Aus für Deutschland im Viertelfinale. Gegen Spanien kämpfte sich das DFB-Team nach Rückstand in die Verlängerung und kassierte kurz vor deren Ende den Nackenschlag.

    Toni Kroos und Maximilian Mittelstädt.
    EM-Aus für Deutschland: Das Tor von Florian Wirtz reicht dem DFB-Team nicht. Kurz vor dem Elfmeterschießen, schießt Mikel Merino Spanien ins Halbfinale. 05.07.2024 | 10:15 min
    Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist nach großem Kampf im Viertelfinale der Heim-EM ausgeschieden. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann verlor am Freitag in Stuttgart gegen Spanien mit 1:2 (1:1, 0:0) nach Verlängerung.
    Dani Olmo hatte Spanien in der 51. Minute in Führung gebracht, das DFB-Team drückte in der Schlussphase der regulären Spielzeit auf den angesichts zahlreicher Chancen verdienten Ausgleich, der mit dem Treffer von Florian Wirtz in der 89. Minute gelang.
    In der Verlängerung blieb Deutschland am Drücker, Wirtz vergab knapp zur Führung (105.). Ein Schuss von Jamal Musiala traf die abgespreizte Hand von Marc Cucurella (106.), Schiedsrichter Anthony Taylor ließ weiterspielen. Dann der bittere Nackenschlag durch Mikel Merinos Treffer (119.).

    Nagelsmann kritisiert Schiedsrichter

    Bundestrainer Nagelsmann kritiserte nach dem Spiel die Entscheidung von Schiedsrichter Taylor. "Der Schiedsrichter hat auch ein bisschen für Spanien gepfiffen", sagte Nagelsmann bei Magenta TV. Es sei "ein Thema, das schwer zu bewerten ist. Es wäre fußball-like, wenn man bewertet, ob der Ball in die Stuttgarter Altstadt fliegt - dann wäre es niemals Elfmeter." Wenn der Ball aber auf das Tor gehe, ergänzte Nagelsmann, "dann ist es klar Elfmeter". Musialas Schuss sei "sehr gut gewesen, der geht wahrscheinlich sogar rein, und die Hand ist weit weggestreckt". Der Video Assistant Referee (VAR) hatte in der Szene nicht eingegriffen.
    Nagelsmann wollte die umstrittene Entscheidung aber nicht als Grund für das EM-Aus seines Teams anführen. "Das ist nicht der Hauptgrund, warum wir nicht weitergekommen sind."

    Kroos' Karriere endet mit schmerzhafter Niederlage

    Nach der Niederlage gegen den schon wieder unbezwingbaren Rivalen ist nicht nur die Heim-EM fürs DFB-Team beendet. Der am Ende von Krämpfen geplagte Toni Kroos tritt damit nach 114 Länderspielen mit einer schmerzhaften Niederlage von der Fußball-Bühne ab.

    Wir haben alle alles reingelegt, um nicht zu verlieren. Da waren wir sehr nah dran, umso bitterer ist es.

    Toni Kroos

    Kroos betonte, die Mannschaft könne stolz sein über ihre Entwicklung der letzten Monate, "weil alle ein Schippe draufgelegt haben im Vergleich zu der Zeit davor", so Kroos. "Ich bin froh, wenn ich da ein bisschen mitgeholfen habe, dass wir alle in Deutschland den Anspruch und die Hoffnung haben, weiterzukommen. Ich bin zuversichtlich, dass die Mannschaft das in Zukunft schafft. Aber es gehört auch dazu, dass wir heute alle traurig sind."
    Bundestrainer Nagelsmann hatte mit seiner Startelf überrascht und Emre Can für den bislang gesetzten Robert Andrich gebracht. Für den Dortmunder war es der erste Einsatz im Turnier von Anfang an. Ansonsten kam wie erwartet Jonathan Tah in die Innenverteidigung zurück, Leroy Sané und David Raum erhielten wieder den Vorzug vor Wirtz und Maximilian Mittelstädt.

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    Neuer gleich gefordert, Pedri früh raus

    Das Spiel war erst eine Minute alt, da wurde Torhüter Manuel Neuer das erste Mal gefordert. Nach Ballgewinn kam Spanien schnell nach vorne, Williams spielte auf Morata in den Strafraum, der legte auf Pedri ab, der zentral von der Strafraumgrenze abzog. Neuer war zur Stelle.
    In der 8. Minute musste Spanien das erste Mal wechseln, Pedri konnte nach Foul von Toni Kroos nicht mehr weiterspielen. Glück für den deutschen Mittelfeldstrategen, dass er für seinen Einsatz nicht Gelb sah. Die sah in der 14. Minute Antonio Rüdiger, der Olmo kurz vor dem Strafraum stoppte.
    Deutschlands Kai Havertz erzielt den Führungstreffer seiner Mannschaft durch einen Elfmeter.
    Deutschland gewinnt gegen Dänemark. Ein Elfmeter von Kai Havertz brachte das DFB-Team auf die Siegerstraße. 29.06.2024 | 3:17 min

    Spanien startet stark, DFB-Team arbeitet sich ins Spiel

    Die Anfangs-Viertelstunde gehörte Spanien, die deutsche Mannschaft lief dem Ball zumeist hinterher und ließ dem Gegner viel Raum. In der Folge arbeitete sich das DFB-Team aber ins Spiel und kam durch Kai Havertz nach Flanke von Joshua Kimmich zur ersten Chance. Havertz' Kopfall parierte Unai Simon. (21.) . Auf der Gegenseite kam Laporte frei zum Schuss aus rund 20 Metern, der Ball landete in Neuers Armen (23.).
    Gut zehn Minuten später sorgte Havertz wieder für Toralarm: Nach langem Ball von Rüdiger kam der Stürmer an der Strafraumgrenze zum Abschluss, aber erneut war Simon da (35.). Die Zuschauer sahen nun eine ausgeglichene und offene Partie, auch Spanien blieb gefährlich. Es ging torlos in die Pause.

    Spanien geht in Führung

    Für die zweite Halbzeit wechselte Nagelsmann und brachte Andrich für Can und Wirtz für Sané. Doch erneut gehörte die Anfangsphase den Spaniern, die sich unbedrängt in den Strafraum kombinierten. Der Ball landete nach Zuspiel von Lamine Yamal bei Alvaro Morata, der aus fünf Metern verzog (47. ). Nur Minuten später war Neuer dann geschlagen. Wieder kam Yamal im Strafraum unbedrängt zum Pass in die Mitte, Dani Olmo hatte keine Mühe einzuschieben (52.).
    Nach Foul an Williams sah Andrich die Gelbe Karte, es war auch für ihn die zweite im Turnier (55.). Nagelsmann wechselte ein weiteres Mal und brachte Maximilian Mittelstädt für Raum, Niclas Füllkrug kam für Kapitän Gündogan, zusätzlich zu Havertz (57.)

    DFB-Team geht "all in"

    Die DFB-Elf ließ sich von dem Rückstand nicht schocken, sondern wurde nun selbst wieder gefährlich, vor allem durch Füllkrug, der in der 77. Minute nur mehr am Pfosten scheiterte. Nach feinem Zuspiel von Kimmich auf Wirtz bediente dieser Füllkrug flach in der Mitte. Der Mittelstürmer kam im Duell mit Nacho zum Fallen und knallte den Ball an den Pfosten.
    Deutschland war am Drücker, Nagelsmann wechselte erneut offensiv und brachte Thomas Müller (80.). "All in" so die Devise. In der 82. Minute versuchte Havertz den weit herausgerückten Simon mit einem Lupfer zu überrumpeln, doch der Ball senkte sich übers Tor.

    Wirtz mit spätem Ausgleich

    Deutschland drängte mit aller Macht auf den Ausgleich - und wurde in der 89. Minute belohnt. Nach Flanke köpfte Kimmich vom zweiten Pfosten zurück ins Zentrum und Wirtz netzte zum hochverdienten Ausgleich ein.
    In der Verlängerung blieb das Spiel auf Messers Schneide, beide Mannschaften kamen zu Großchancen, Wirtz vergab knapp (105.). Ein Schuss von Musiala landete an Cucurellas abgespreizter Hand, doch Schiedsrichter Anthony Taylor entschied nicht auf Handspiel, der VAR griff nicht ein. Kurz vor Ende der Verlängerung die kalte Dusche fürs deutsche Team durch Merino, der eine Flanke zum Sieg einköpfte.

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    Quelle: ZDF, dpa, SID

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