Merih Demiral könnte dem türkischen Team im Viertelfinale am Samstag in Berlin gegen die Niederlande und in einem möglichen Halbfinale fehlen.
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Die UEFA hat den türkischen Nationalspieler Merih Demiral nach dessen Wolfsgruß im EM-Achtelfinale gegen Österreich für zwei Spiele gesperrt. Das teilte die Europäische Fußball-Union mit. Der Wolfsgruß drückt in der Regel die Zugehörigkeit oder das Sympathisieren mit der türkischen rechtsextremen Ülkücü-Bewegung und ihrer Ideologie aus.
Damit fehlt der 26-Jährige seinem Team im EM-Viertelfinale am Samstag in Berlin (21 Uhr) gegen die Niederlande und in einem möglichen Halbfinale. Zum Spiel am Samstag in Berlin hat im übrigen überraschend der türkische Präsident
Recep Tayyip Erdogan sein Kommen angekündigt.
Der türkische Torschütze Demiral zeigte beim Torjubel den sogenannten Wolfsgruß. Die UEFA ermittelt nun. Demiral verteidigt die Geste als Ausdruck seiner Freude.03.07.2024 | 2:03 min
Türkischer Verband dementiert UEFA-Sperre
Am Donnerstagabend nannte der türkische Verband die Nachricht von der Sperre noch eine Falschmeldung. Auch das türkische Kommunikationsministerium schrieb am Abend auf der Plattform X, die Sperre sei eine Fehlinformation.
Der Offensivspieler hatte im
EM-Achtelfinale gegen Österreich in Leipzig (2:1) beide Treffer für die Türkei erzielt. Nach dem Tor zum 2:0 zeigte er den sogenannten
Wolfsgruß mit beiden Händen. Dazu veröffentlichte er in den Sozialen Medien ein Bild mit seinem "Torjubel". Die UEFA hatte in der Folge eine Untersuchung aufgrund eines "mutmaßlich unangemessenen Verhaltens" eingeleitet.
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Handzeichen der "Grauen Wölfe"
Der Wolfsgruß ist ein Handzeichen und Symbol der türkischen rechtsextremen und ultranationalistischen Organisation "Graue Wölfe". Weder die Organisation noch der Gruß sind in Deutschland verboten. Die "Grauen Wölfe" stehen allerdings unter der Beobachtung des Bundesamtes für Verfassungsschutz.
Der Eklat hatte in der Folge zu diplomatischen Spannungen geführt. Nach der Einberufung des deutschen Botschafters in Ankara bestellte das Auswärtige Amt am Donnerstag den türkischen Abgesandten zum Rapport ein.
Der "Wolfsgruß" des türkischen Spielers Demiral bei der Fußball-EM schlägt weiter Wellen: Der türkische Botschafter muss ins Auswärtige Amt, Präsident Erdogan reist nach Berlin.
Quelle: dpa, Reuters