Mainz kündigt El Ghazi - Staatsanwaltschaft ermittelt

    Nach Pro-Palästina-Posts:Mainz 05 kündigt El Ghazi

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    Fußball-Bundesligist Mainz 05 hat den Vertrag mit Profi Anwar El Ghazi mit sofortiger Wirkung gekündigt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Spieler wegen Volksverhetzung.

    Anwar El Ghazi
    Hat sich ins Abseits bei Mainz 05 und den Fokus der Behörden manövriert: Anwar El Ghazi.
    Quelle: AFP

    Der FSV Mainz 05 hat den Vertrag mit Fußballprofi Anwar El Ghazi nach dessen propalästinensischen Beiträgen in den sozialen Medien beendet. Dem Niederländer sei "mit sofortiger Wirkung gekündigt" worden, teilte der Bundesligist in einer kurzen Mitteilung am Freitagabend mit.

    Mitteilung des FSV Mainz 05

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    Wenige Stunden zuvor hatte Sportvorstand Christian Heidel den Vorgang um die deutlich kritisierten Beiträge als "höchst politisches Thema" bezeichnet. Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz hatte Berichte bestätigt, dass Ermittlungen gegen den 28-Jährigen aufgenommen worden seien. "Gegen den Beschuldigten besteht nach unserer Bewertung der Anfangsverdacht der Störung des öffentlichen Friedens durch Billigen von Straftaten in Tateinheit mit Volksverhetzung durch Verbreiten eines Inhalts", teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit.
    Es gilt die Unschuldsvermutung. El Ghazi war für eine Stellungnahme angefragt. Am Abend teilte er einen weiteren propalästinensischen Instagram-Beitrag und zitierte: "Stehe für das Richtige ein, auch wenn du allein stehst." Zudem schrieb er, der Verlust seiner Existenzgrundlage sei nichts im Vergleich zum Leid der Menschen in Gaza.

    Israels Existenzrecht in Frage gestellt

    El Ghazi hatte Mitte Oktober nach dem Angriff von Terroristen im Auftrag der Hamas auf Israel am 7. Oktober in einem dann wieder gelöschten Instagram-Beitrag geschrieben: "Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein." Gemeint ist, dass sich Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer ausdehnen sollte. Damit wird Israel gewissermaßen das Existenzrecht abgesprochen.
    Anwar El Ghazi während des Fußball-Bundesligaspiels zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und Bayer 04 Leverkusen in Mainz. (30.09.2023)
    Der Nahost-Konflikt macht vor dem Fußball nicht halt. Zu dem Thema posteten einige Spieler problematische Statements. Nun reagierte der erste Bundesliga-Verein.18.10.2023 | 1:20 min
    Es folgte zunächst eine Suspendierung, ehe der Profi nach einem Gespräch mit dem Klub, in dem er sich einer Mitteilung zufolge von seinen Äußerungen distanziert hatte, kurzzeitig in den Kader zurückkehren durfte. Die Darstellung, er sei von seinem Beitrag abgerückt, dementierte El Ghazi dann überraschend.
    Die Stellungnahme des Vereins dazu habe er nicht autorisiert. "Ich distanziere mich nicht von dem, was ich gesagt habe, und stehe bis zum letzten Tag, an dem ich atme, für Menschlichkeit und an der Seite der Unterdrückten", schrieb El Ghazi.

    Erst krankgeschrieben, nun entlassen

    In der Woche des Pokalspiels bei Hertha BSC (0:3) fehlte er Klubangaben zufolge "krankgeschrieben" im Kader. El Ghazi war erst im September als zuvor vertragsloser Profi zu den Rheinhessen gewechselt. Heidel kündigte vor der Vereinsmitteilung an, keine Erklärungen zu dem Thema mehr abzugeben.
    "Ich glaube, jeder von Euch hat doch inzwischen gemerkt: Das hat mit Fußball und Sport nix mehr zu tun. Das ist ein höchst politisches Thema. Das ist ein juristisches und arbeitsrechtliches Thema", sagte Heidel.

    Das ist ein Fall, den gab es noch nie bei Mainz 05. Ich bedauere es zutiefst. Da kann aber bei Mainz 05 niemand was dafür.

    Christian Heidel

    Quelle: dpa, SID

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