Drei deutsche Vertreter in europäischer Klub-Vereinigung ECA
Drei deutsche Vertreter in ECA:Bundesliga-Block in Klub-Vereinigung
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Der deutsche Fußball hat in Europas mächtiger Klub-Vereinigung weiter ein Mitspracherecht. Keine Liga stellt nach den Neuwahlen mehr Vertreter im ECA-Vorstand als die Bundesliga.
ECA-Generalversammlung mit Jan-Christian Dreesen, Vorstandschef des FC Bayern München (l.), und Nasser Al-Khelaifi Präsident (PSG-Boss).
Quelle: dpa
Keine Angst vor Saudi-Arabien, aber ein möglicher Konflikt um komplizierte Klub-Strukturen: Die Fußball-Bundesliga ist im Vorstand der mächtigen European Club Association (ECA) auch nach den Neuwahlen mit der größten Fraktion vertreten und kann bei den wichtigen Entscheidungen weiter ein Wörtchen mitreden.
Mintzlaff lobt gewachsene deutsche Bedeutung in Klub-Vereinigung
"Es ist ein gutes Zeichen, dass drei deutsche Klubs vertreten sind und damit die Arbeit, die wir in der Bundesliga geleistet haben, hier auch gewürdigt wurde", sagte RB Leipzigs Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff nach seinem Einzug in das 37-köpfige ECA-Board am Donnerstag in Berlin.
Neben Mintzlaff rückt auch Bayern Münchens Vorstandschef Jan-Christian Dreesen in das für die Verteilung der Milliarden-Summen im kontinentalen Fußball wichtige Gremium, dem zudem auch Bayer Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro schon angehört. Der ehemalige Chef des deutschen Rekordmeisters Oliver Kahn hatte seinen Platz in der ECA nach seinem Rauswurf bei Bayern München verloren. Dreesen äußerte sich erfreut gegenüber dem ZDF:
Zu dem Trio kommt auch noch Axel Hellmann, der einen Beobachterposten im Vorstand erhält - auch auf ausdrücklichen Wunsch von ECA-Boss und Paris-Saint-Germain-Präsident Nasser Al-Khelaifi, der mit dem Chef von Eintracht Frankfurt in Berlin förmlich eine neue Fußball-Männerfreundschaft zelebrierte.
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Dreesen ersetzt Kahn
Mit den Personalien vollziehen die deutschen Spitzenklubs einen Wechsel in der ECA. Dreesen ersetzt Oliver Kahn, der nach seinem Bayern-Aus auch in der ECA keine Rolle mehr spielt. Mintzlaff folgt auf Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der sein ECA-Mandat nach dem Einzug in das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union UEFA niederlegte und sich im ZDF-Interview sehr differenziert über den Generationenwechsel äußerte:
Die ECA hat sich in den vergangenen Jahren zu einem mächtigen Verbund im Vereinsfußball entwickelt. Mit der UEFA wurde 2021 die Gründung einer Super League verhindert. Maßgeblich trieben die Klubs die Reform der Champions League mit mehr Spielen und noch höheren Milliarden-Umsätzen ab der Saison 2024/25 voran.
Chef des Finanzinvestors 777 Partners ebenfalls im ECA-Gremium
Im ECA-Board sitzt auch Joshua Wander. Der Chef des Finanzinvestors 777 Partners, der bei Zweitligist Hertha BSC eingestiegen ist, wurde als Vertreter des belgischen Klubs Standard Lüttich gewählt, der auch zum Portfolio des US-Unternehmens gehört. Wander ist damit ein Symbol für einen Konfliktpunkt. Multi-Club-Ownership wurde von Dreesen und Watzke als Gefahr für die Integrität des Fußballs erkannt.
"Der deutsche Fußball muss da sehr wachsam sein, wir haben da eine wachsamere Blickrichtung als es in vielen anderen Ländern der Fall ist", sagte Watzke.
Die Haltung der Bayern und des BVB ist insofern pikant, als Bundesliga-Konkurrent RB Leipzig unter dem Dach des Red-Bull-Konzerns in der Vergangenheit auch von der UEFA in Wettbewerbsfragen schon kontrolliert wurde.
Mit Red Bull Salzburg kam es auch schon auf europäischer Ebene zu einem direkten Duell zweier Teams aus dem Portfolio des Getränkekonzerns - letztlich mit Erlaubnis des Kontinentalverbandes. Mintzlaff sah am Donnerstag auch angesichts anderer wirtschaftlicher Aktivitäten - wie für den österreichischen Sender Servus TV - keinen persönlichen "Interessenkonflikt" für sein ECA-Engagement.
Einigkeit herrscht bei allen Bundesligisten zum Thema der immensen Transfersummen durch Klubs aus Saudi-Arabien. "Man muss abwarten, ob das nachhaltig ist, wir hatten eine ähnliche Situation mit China, davon spricht heute kein Mensch mehr", sagte Dreesen.
Mintzlaff äußerte allerdings Erstaunen über das Finanzvolumen aus dem Königreich. "Wir haben das mitbekommen, dass das ein sehr unglaubliches Transferfenster war, mit Summen, die wir nicht kennen und die nicht gut sind für den Fußball. Das sind Summen, die wir als Verantwortliche und die Fans nicht mehr nachvollziehen können."
Der Transfermarkt wird immer mehr zum Sommer-Spektakel für Fußball-Fans. Neue Akteure heizen ihn zusätzlich an: die Saudi Pro League und Transferjournalisten wie Fabrizio Romano.