Schalke 04: Über den DFB-Pokal in Aufstiegsform kommen

    DFB-Pokal gegen Braunschweig:S04: Über den Pokal in Aufstiegsform kommen‎

    von Heiko Buschmann
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    Fünfmal hat Schalke 04 den DFB-Pokal gewonnen, 2011 stemmte S04 zum letzten ‎Mal den Pott in den Nachthimmel. Nun wartet mit Braunschweig in Runde 1 gleich ein Ligakonkurrent.‎

    Schalkes Simon Terodde jubelt nach seinem Tor zum 1:0 gegen Kaiserslautern.
    Kapitän Simon Terodde hat bisher zwei Treffer in der laufenden Saison erzielt
    Quelle: dpa

    TuS Bersenbrück, SV Oberachern, Rot-Weiß Koblenz oder Makkabi Berlin: Seinen besonderen Reiz ‎zieht der DFB-Pokal traditionell aus dem Duell Klein gegen Groß. Auch diesmal fordern Fünft- und ‎Sechstligisten die Profiklubs heraus. Auch der FC Schalke hätte sicher nichts gegen einen vermeintlich ‎leichteren Auftakt bei einem Amateurvertreter gehabt, doch das Los fiel auf: Eintracht Braunschweig.‎

    Reis mit klarer Ansage

    Einen klaren Favoriten gibt es sicher nicht, wenn Schalke am Freitagabend (20:45 Uhr/live im ZDF) auf Braunschweig trifft - das Duell von "Löwen" gegen "Knappen" ist schließlich ein Duell zweier Zweitligisten. Vor dem heißen Match im ‎mit 25.000 Zuschauern ausverkauften Stadion an der Hamburger Straße in Braunschweig machte Schalke-Trainer Thomas Reis die Zielsetzung dennoch klar:

    Wir haben den ‎Anspruch, eine Runde weiterzukommen.

    Schalke-Trainer Thomas Reis über das Pokalduell in Braunschweig‎

    Kurios: Gleich zweimal innerhalb kürzester Zeit geht die Reise vom Ruhrpott nach Niedersachsen. ‎Neun Tage nach dem Pokalspiel heißt es in der zweiten Liga Braunschweig gegen Schalke.‎

    Mit Mühe zum ersten Dreier

    Nach dem erneuten Abstieg ins Unterhaus des deutschen Fußballs sind die Königsblauen noch auf ‎der Suche nach ihrer Form. Der turbulenten 3:5-Niederlage zum Auftakt beim Hamburger SV folgte ‎im ersten Heimspiel der neuen Saison ein 3:0 gegen Kaiserslautern. Der auf dem Papier klare Sieg über ‎lange Zeit starke "Teufel" sollte nicht darüber hinwegtäuschen, wie viel Mühe die Truppe um Kapitän ‎und Torjäger Simon Terodde mit dem ersten Dreier - gegen am Ende nur neun Mann im gegnerischen ‎Trikot - hatte.‎

    Die Mannschaft hat sich noch nicht zu 100 Prozent gefunden. Es geht darum sich einzuspielen.

    Schalke-Trainer Thomas Reis

    ‎Mit Blick auf eventuelle Änderungen in der Schalker Startelf dürfte Thomas Ouwejan auf jeden ‎Fall ausfallen, der Linksverteidiger hat am vorigen Samstag gegen Lautern einen Schlag auf die Wade ‎kassiert.‎

    Viele Spieler haben Verein nach Abstieg verlassen

    Der große Aufstiegsfavorit hat sich noch nicht gefunden. Nach dem tränenreichen Abstieg haben die ‎besten Spieler der Vorsaison den Klub verlassen, um weiterhin erstklassig zu spielen: Torjäger Marius ‎Bülter ist jetzt in Hoffenheim, Abwehrchef Moritz Jenz in Wolfsburg, Mittelfeldkämpfer Alex Král bei ‎Union Berlin und Spielgestalter Rodrigo Zalazar bei Sporting Braga in Portugal.‎
    Vom Gerüst der Vorsaison sind nur eine Handvoll Spieler geblieben - und unter den Neuzugängen ist ‎niemand, der unter den schnell euphorischen S04-Fans spontane Glücksgefühle hervorruft. Ron ‎Schallenberg, vorher Kapitän in Paderborn, hat sich direkt einen Stammplatz als "Sechser" erobert, ‎konnte bisher aber nicht überzeugen. Innenverteidiger Timo Baumgartl bringt zwar von seinen ‎Stationen VfB Stuttgart und Union Berlin Bundesligaerfahrung mit, wurde aber erst spät verpflichtet. ‎Der Rest: No-Names, vermeintliche Billigeinkäufe, die Schalkes Dilemma verdeutlichen.‎

    Finanziell keine Spielräume für Schalke

    Der Klub ist zwar mit fast 175.000 Mitgliedern der drittgrößte in Deutschland und hat mit 60.000 ‎Fans in der Arena ein riesiges Potenzial. Doch Schulden von immer noch fast ‎‎150 Millionen Euro lassen beim Kader keine Spielräume zu. Die sofortige - und wirtschaftlich ‎dringend notwendige - Rückkehr in die Bundesliga ist zwar das Ziel, aber keinesfalls ein Selbstläufer.‎
    Ein Erfolg im Pokal im "Hexenkessel" Hamburger Straße würde Selbstvertrauen für den weiteren ‎Verlauf der Saison bringen, ein Aus in der ersten Runde aber gleich alle Ansprüche in Frage stellen. "In ‎Braunschweig werden es mit Sicherheit schwere Spiele", weiß Reis. "Jetzt steht das DFB-Pokalspiel an ‎‎- da kannst du danach nichts mehr korrigieren."‎

    Zweimal früh raus im DFB-Pokal

    In den vorigen beiden Jahren ist Schalke im Pokal früh gescheitert, allerdings jeweils erst in der ‎zweiten Runde (1:5 in Hoffenheim, 0:1 bei 1860 München). Diesmal zu den prominenten Opfern in ‎der ersten Pokalrunde zu gehören, das möchte sich Schalke gerne ersparen.
    Fußball: FCK-Keeper Luthe wird gegen Schalke vom Platz gestellt.
    Schalke 04 hat sein erstes Heimspiel der neuen Zweitliga-Saison gewonnen. Gegen den 1. FC Kaiserslautern, bei dem gleich zwei Spieler vom Platz gestellt wurden, siegte S04 mit 3:0.07.08.2023 | 9:37 min

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