Darwin Nunez steht auf der Tribüne einem Fan der Kolumbianer gegenüber.
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Der südamerikanische Fußballverband CONMEBOL hat nach der Tribünenschlägerei zwischen Fans und Spielern von Uruguay im Halbfinale der
Copa America eine disziplinarische Untersuchung eingeleitet.
"Angesichts der gewalttätigen Ausschreitungen am Ende des Spiels zwischen den Nationalmannschaften von Uruguay und Kolumbien hat die Disziplinarabteilung der CONMEBOL beschlossen, eine Untersuchung einzuleiten, um den Ablauf der Ereignisse und die Verantwortlichkeiten der Beteiligten zu klären", teilte der Verband mit.
Uruguay-Spieler wollten Familien schützen
Fernsehbilder zeigten unter anderem, wie Uruguay-Star Darwin Nunez vom
FC Liverpool und einige uruguayische Mannschaftskollegen nach der 0:1-Niederlage auf die Zuschauerränge kletterten und dort in ein Handgemenge gerieten.
Uruguays Abwehrspieler Jose Maria Gimenez sagte in einem TV-Interview, dass die Spieler auf die Ränge geeilt seien, weil sie Angst um ihre Angehörigen hatten. Diese seien von kolumbianische Fans angegangen und mit Gegenständen beworfen worden.
Gimenez: "Mussten uns da vorkämpfen"
"Das ist ein Desaster!", schimpfte der Profi von Atlético Madrid. "Unsere Familien sind in Gefahr. Wir mussten uns da vorkämpfen, um unsere Liebsten zu beschützen, darunter waren auch Neugeborene."
Wie auf Videos zu sehen ist, versuchten einzelne Polizistinnen und Polizisten, die Uruguay-Spieler und die Kolumbien-Fans zu trennen. Als die Fußballer dann wieder auf dem Rasen waren, wollte Núñez mit einem Klappstuhl nach den Anhängern werfen. Diese hatte ihn weiter beleidigt und auch mit Gegenständen wie Bierbechern beworfen.
Kolumbianische Fans deutlich in der Überzahl
Im Bank of America Stadium von Charlotte hatte es keine Trennung der Fanlager gegeben, die kolumbianischen Fans waren deutlich in der Mehrheit.
Die Szenen vom Mittwoch seien "inakzeptabel", schrieb CONMEBOL weiter. Dies dürfe sich weder am Sonntag (2 Uhr MEZ) im Spiel um Platz drei in derselben Arena zwischen Uruguay und Kanada noch im Finale am Montag (2 Uhr MEZ) zwischen Argentinien und Kolumbien in Miami wiederholen.
Quelle: SID, dpa