Fußball: Die Favoriten und Favoritinnen auf den Ballon d'Or

Er ist die vielleicht wichtigste individuelle Auszeichnung, die ein einzelner Fußballprofi gewinnen kann. Der Ballon d’Or ehrt den besten Fußballer bzw. die beste Fußballerin der vergangenen Saison.

Zu den Auswahlkriterien gehören individuelle Leistungen, das Abschneiden der Mannschaften in denen die Spieler und Spielerinnen aktiv waren, sowie ihr Talent und ihr Sportsgeist. Am Montag wird er wieder verliehen - ohne Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Erstmals seit 2003 fehlen beide Namen damit gleichzeitig auf der Nominierungsliste.

Ein heißer Kandidat auf den Titel ist der Brasilianer Vinicius Jr. Jüngst hat der nicht immer unumstrittene 24-Jährige im Champions-League-Spiel gegen Borussia Dortmund seine fußballerischen Qualitäten unter Beweis gestellt und dreimal getroffen - inklusive Traumtor zum 4:2.

Für seinen Verein Real Madrid war er extrem erfolgreich. Er gewann die spanische Meisterschaft und die Champions League und steuerte wettbewerbsübergreifend 24 Tore und 11 Assists zu den Erfolgen bei. Gegen ihn sprechen seine Leistungen in der brasilianischen Nationalmannschaft. Nur zwei Tore im Kalenderjahr 2024 dazu das Aus im Viertelfinale der Copa America - da können seine Konkurrenten mehr vorweisen.

Zum Beispiel Teamkollege Jude Bellingham. Er gewann die spanische Meisterschaft und die Champions League mit Real Madrid, zudem stand er mit England im EM-Finale unterlag dort aber Spanien. Dennoch spielte er eine starke erste Saison im Trikot der Königlichen und gilt als Anwärter auf den Ballon d’Or.

Ähnliches gilt für Rodri von Manchester City. Er hat Spanien zum EM-Sieg geführt, wurde nach dem Finale sogar als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet. Mit seinem Verein gewann er zudem die englische Meisterschaft, schied aber schon im Viertelfinale der Champions League aus - trotzdem dürfte er Vinicius Jr. Konkurrenz machen.

Bei den Frauen ist Vorjahressiegerin Aitana Bonmati auch in diesem Jahr wieder die Top-Favoritin. 26 Tore und 18 Vorlagen stehen bei ihr in der abgelaufenen Saison zu Buche, dazu hat sie mit ihrem Verein, dem FC Barcelona, alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.

Sie zeichnet sich durch ihre enorme Spielintelligenz aus und glänzt vor allem in den entscheidenden Spielen. Einziger Makel: Mit Spanien schrammte sie bei den Olympischen Spielen knapp an einer Medaille vorbei - nach einer Niederlage im Spiel um Platz 3 gegen Deutschland.

Die größte Konkurrentin kommt aus dem eigenen Verein und heißt Caroline Graham Hansen. Die 29 Jahre alte Spielerin aus Norwegen hat eine beeindruckende Saison hinter sich und kommt auf insgesamt 33 Tore und 26 Vorlagen. Ihr großer Nachteil ist die Leistung mit der Nationalmannschaft. Norwegen war für Olympia nicht qualifiziert und zeigt auch sonst oft schwankende Leistungen.

Bei der Wahl zum Trainer des Jahres kann sich Xabi Alonso Hoffnungen auf den Titel machen. Der Spanier, der mit Bayer Leverkusen das Double aus Meisterschaft und Pokal gewann, muss sich dabei aber gegen starke Konkurrenz durchsetzen. Nominiert sind unter anderem Madrids Trainer Carlo Ancelotti, Pep Guardiola von Manchester City oder Luis de la Fuente, der mit dem spanischen Nationalteam den EM-Titel gewann.

Auch deutsche Spieler und Spielerinnen haben es auf die Nominierungsliste geschafft. Bei den Männern stehen neben dem inzwischen zurückgetretenen Toni Kroos auch sein Teamkollege Antonio Rüdiger, Florian Wirtz von Bayer Leverkusen und Ex-Dortmunder Mats Hummels auf der Liste. Bei den Frauen sind die Bayern-Spielerinnen Lea Schüller und Giulia Gwinn, sowie Sjoeke Nüsken vom FC Chelsea nominiert.