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"Moralisches Gewissen":Tischtennis-Ikone Hans Wilhelm Gäb gestorben
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Trauer um Hans Wilhelm Gäb: Der Ehrenpräsident des Tischtennis-Bundes und Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrates der Stiftung Deutsche Sporthilfe starb im Alter von 89 Jahren.
Hans Wilhelm Gäb galt als "moralisches Gewissen des deutschen Sports".
Quelle: imago
Der deutsche Sport trauert um einen seiner einflussreichsten Funktionäre. Der frühere Tischtennis-Nationalspieler, Auto-Manager und Sporthilfe-Chef Hans Wilhelm Gäb starb am vergangenen Sonntag im Alter von 89 Jahren. Das teilten der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) und sein ehemaliger Verein Borussia Düsseldorf am Karfreitag unter Berufung auf die Familie mit.
45 Jahre lang gehörte Gäb dem Präsidium des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) an. Von 1981 bis 1994 war er dessen Präsident. Als aktiver Spieler nahm er 1959 an der Weltmeisterschaft in Dortmund teil. Jahrzehnte später wurde er zu einem engen Berater des bekanntesten deutschen Spielers Timo Boll.
Hans Wilhelm Gäb, der weitsichtige Sportpolitiker, der weltoffene Gentleman mit Intellekt, Humor und Haltung - er wird dem deutschen Tischtennis und dem deutschen Sport insgesamt fehlen wie kein anderer.
Mitteilung des Deutschen Tischtennis-Bundes
Gäb wirkte jedoch weit über "seinen" Sport hinaus. 1981 stieg er in den Vorstand des Opel-Konzerns auf und baute das Sportsponsoring des Automobilherstellers auf. Steffi Graf, Bayern München, AC Mailand, Franziska van Almsick: Sie alle warben in den 80er- und 90er-Jahren für die Marke.
"Moralisches Gewissen des deutschen Sports"
Hans Wilhelm Gäb genoss aufgrund seiner Integrität sowie vielfältigen Führungsqualitäten als Funktionär und Wirtschaftsmanager weltweit einen exzellenten Ruf. Nicht zuletzt durch sein hohes Ansehen als Bindeglied zwischen Sport, Wirtschaft und Gesellschaft galt er seit mehreren Jahrzehnten als "moralisches Gewissen des deutschen Sports".
Dem Vorstand der Stiftung Deutsche Sporthilfe gehörte Gäb erstmals 1988 an. 2005 wurde er ihr Vorstands-, zwei Jahre später ihr Aufsichtsrats-Chef. Auch im Präsidium des Nationalen Olympischen Komitees saß er zweimal. 2006 verlieh ihm das Internationale Olympische Komitee (IOC) den Olympischen Orden.
Aus Protest Olympischen Orden zurückgegeben
Zehn Jahre später gab Gäb diesen freiwillig wieder zurück. Er protestierte damit gegen die Entscheidung des IOC, Russland nach der Aufdeckung eines großen Doping-Skandals nicht von den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro ausgeschlossen zu haben.
"Hans Wilhelm Gäbs Tod ist für den deutschen Sport und als Mensch ein großer Verlust", sagte Präsident Thomas Weikert vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) dem SID "tief betroffen". Seinen "wichtigen Ratgeber und Mentor" bezeichnete Weikert auch als "Ikone des Sports".
Quelle: Reuters
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Quelle: dpa, SID
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