Formel 1: Was kann Designer Newey bei Aston Martin bewirken?
Formel-1-Team mit Design-Genie:Was kann Newey bei Aston Martin bewirken?
von Karin Sturm
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Design-Genie Adrian Newey soll Aston Martin zu einem neuen Top-Team in der Formel 1 machen. Was ist sein Geheimnis und kann er das Ziel erreichen?
Vorstellung beim Formel-1-Rennteam Aston Martin: Fernando Alonso, Adrian Newey, Lawrence Stroll und Lance Stroll (v.l.).
Quelle: Action Images via Reuters
Über 30 Millionen Euro Jahreseinkommen, dazu Anteile am Aston Martin Team - Top-Designer Adrian Newey ist nach seinem Wechsel zu dem Team des kanadischen Milliardärs Lawrence Stroll der wahrscheinlich am drittbesten bezahlte Angestellte der Formel 1. Um Welten vor allen anderen Ingenieuren und auch Teamchefs, nur übertroffen von den beiden Superstars Lewis Hamilton und Max Verstappen, deren Salär zwischen 35 und 40 Millionen liegen soll.
Aber warum rissen sich sehr viele Teams um den 65-jährigen Briten, nachdem der - auch unter dem Eindruck der Affäre um Red-Bull-Teamchef Christian Horner - im April seinen Abschied von den Bullen verkündete?
Das Geheimnis des Adrian Newey
Die Zahlen allein sprechen für sich: Der Name Newey steht für nicht weniger als 12 Fahrer- und 13 Konstrukteursweltmeister-Titel. Bei Williams machte er einige Fahrer zum Weltmeister, dann Mika Häkkinen zweimal bei McLaren, Sebastian Vettel und zuletzt Max Verstappen mehrfach bei Red Bull.
Die Formel 1 ist die höchste Klasse des Motorsports, die von der FIA ausgetragen wird. Zu den erfolgreichsten Fahrern zählen Michael Schumacher und Lewis Hamilton. Aktuelle News.
Dazu kommt ein Faktor, der angesichts der anstehenden Reglement-Änderungen in der ab 2026 besondere Bedeutung bekommt: Immer dann, wenn in der Formel große technische Veränderungen anstanden, konnte Newey besonders glänzen. Schneller als alle anderen erfasste er die Möglichkeiten, die ein neues Reglement bot - konnte dabei auch seine Intuition für aerodynamische Probleme ausspielen, die viel zu seiner Ausnahmestellung beiträgt.
Dabei war die Traumkarriere des Tierarztsohnes aus dem britischen Stratford-upon-Avon zumindest in seiner Jugend nicht unbedingt vorgezeichnet. Er besuchte die berühmte private Eliteschule Repton, war aber kein guter Schüler und wurde im Alter von 16 Jahren sogar von der Schule verwiesen. Weil er bei einem Greenslade-Konzert den Sound der Band so weit aufdrehte, dass die bunten Glasfenster des altehrwürdigen Pears-Gebäudes barsten.
Erst später, im Studium der Luft- und Raumfahrttechnik an der Uni Southampton, fand er seine Berufung, schloss es mit Auszeichnung ab. Das Thema seiner Diplomarbeit: Bodeneffekt-Aerodynamik - schon ein kleiner Hinweis auf seinen kommenden Weg.
Zeichenbrett statt Computer
Seit seinem Einstieg in den 80ern hat sich die Formel 1 gravierend verändert, Newey eher nicht. Der verzichtet weitgehend auf jede Computerunterstützung, brütet seine revolutionären Ideen im Bereich Aerodynamik am liebsten im Kopf aus und setzt sie dann mit Papier und Bleistift auf dem Zeichenbrett um.
Nebenbei testet er auch gern mal die Praxis aus: Newey steigt immer noch gerne einmal selbst in ein Rennauto, obwohl er als Fahrer bei weitem nicht so talentiert ist wie als Designer und bei derartigen Ausflügen schon eine Menge teuren Schrott hinterließ.
Wird Aston Martin jetzt zum Top-Team?
Fernando Alonso, Starfahrer bei Aston Martin, hält das für sehr wahrscheinlich:
Außerdem bestätige seine Verpflichtung auch die sonstigen Investitionen von Lawrence Stroll in dessen ehrgeizigen Zielen: "Es zeigt, wie ernst es ihm ist, mit der Verpflichtung von Adrian, Honda, Aramco, dem neuem Windkanal und den neuen Fabrikanlagen."
Quelle: Reuters
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