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Interview
Gabriel "Gaga" Clemens:"German Giant" ist bereit für die Darts-WM
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Im Londoner Alexandra Palace startet die nächste Darts WM. Gabriel "Gaga" Clemens ist einer der Favoriten. In Saarbrücken sprach der Deutsche über seine Vorbereitungen.
Im Londoner Alexandra Palace, dem legendären „Ally Pally“ startet die nächste Darts WM. Gabriel „Gaga“ Clemens ist einer der Favoriten. (Archivbild)
Quelle: dpa
ZDFheute: Die WM steht an, ist das ein besonderes Gefühl?
Gabriel Clemens: Ja, die WM ist immer wichtig, das ist unser größtes Turnier im Jahr, das merkt man ja auch immer an der Aufmerksamkeit. Das ganze Jahr über ist relativ wenig los. Aber vor der WM ist die Aufmerksamkeit natürlich groß, und es ist natürlich auch das Turnier mit dem meisten Preisgeld bei uns. Da können sich Tabellensituationen komplett ändern, da können sich Leben ändern. Das ist einfach so.
So hat seine Heimat auf Clemens' Ergebnis bei der letzten Darts-WM reagiert:
ZDFheute: Es ist nicht die erste WM für Sie, wie ist das?
Clemens: Wenn mir jemand 2018 erzählt hätte, dass ich im ersten Jahr schon direkt WM spiele, jetzt mittlerweile meine sechste WM spiele, da hätte ich - glaube ich - auch gefragt, ob er noch alle Latten irgendwo hätte. Es hat sich aber so entwickelt, und ich bin irgendwo auch ein bisschen stolz drauf, dass es sich so entwickelt hat.
ZDFheute: Sie haben starke Gegner. Bereiten Sie sich auf jeden Gegner anders vor?
Clemens: Nein, gar nicht. Ich bereite mich einfach auf mich vor. Ich schaue, dass ich gut spiele, das ist das Wichtigste. Es ist natürlich gut fürs Selbstbewusstsein, dass man weiß, dass man weit kommen kann bei dem Turnier. Lieblingsgegner sind die Gegner, gegen die man gewinnt.
ZDFheute: Was ist Ihr Geheimtipp?
Clemens: Viel trainieren. Ich glaube, das ist eine Mischung aus allem. Man trainiert in vielen Bereichen, versucht sich einfach so gut wie möglich zu entwickeln.
Ich mache Neuro-Feedback. Das heißt, dass man mit Gedanken Sachen steuert. Da kann man dann den Fokus trainieren. Wir brauchen ja nicht so austrainiert zu sein, wie ein Ruderer oder so.
Ich bin zwei bis dreimal pro Woche am Olympia-Stützpunkt in Saarbrücken und mache natürlich mehr Stabilitätsübungen und so. Aber mein Zustand ist gut. Ich fühle mich gut, und man hat natürlich Selbstvertrauen vom letzten Turnier. Bis jetzt läuft die Vorbereitung super.
ZDFheute: Eine Zeitlang hatte Ihr früherer Arbeitgeber Ihnen den Job freigehalten. Wie sieht das jetzt aus?
Clemens: Mittlerweile bin ich komplett raus, irgendwann muss die Firma ja auch die Stelle nachbesetzen. Aber ich glaube, wenn ich eine Arbeit brauche, dann kann ich trotzdem da arbeiten.
Es gibt genug Beispiele, wo Spieler schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück gefallen sind und einfach keine guten Ergebnisse mehr hatten. Wenn das so wäre, müsste ich halt wieder ganz normal arbeiten gehen. Das wäre jetzt auch kein großes Drama. Aber trotzdem habe ich natürlich vor, weiter als Profi-Darts-Spieler unterwegs zu sein.
ZDFheute: Sie haben eine richtige "Gagamania" ausgelöst, die Leute finden Darts cool, weil Sie da sind. Wie finden Sie das?
Clemens: Ich glaube, die Leute fanden Darts schon cool, bevor ich da war. Natürlich hat es ein bisschen dazu beigetragen, dass es in Deutschland noch populärer geworden ist, das ist für mich eine schöne Sache.
ZDFheute: In ihrem Dorf (Saarwellingen die Red.) sind alle stolz auf Sie. Hat sich da was verändert?
Clemens: Dort bin ich der ganz normale Gaga der vorher auch da war. Da hat sich gar nichts geändert. Ich habe immer noch dieselben Freunde und alles.
Natürlich wird man jetzt öfter erkannt als vorher. Das ist einfach so, ganz klar. Aber ja, das gehört vermutlich einfach so dazu und ist ja auch grundsätzlich eine schöne Sache und eine Anerkennung für das, was man geleistet hat.
Das Interview führte Susanne Freitag-Carteron
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