Novak Djokovic vor den Australian Open 2022
Quelle: Reuters
Nach seiner Einreise nach Australien ohne Corona-Impfung ist der serbische Tennis-Star Novak Djokovic erneut in Gewahrsam genommen worden.
Gerichtsunterlagen zufolge wird der 34-Jährige an einem Ort in Melbourne festgehalten, während ein Gericht seinen Einspruch gegen seine Abschiebung aus Australien prüft.
Fördert Djokovic Anti-Impf-Stimmung?
Die australische Regierung argumentierte den Gerichtsunterlagen zufolge, der Aufenthalt des ungeimpften Tennisspielers im Land könne eine "Anti-Impf-Stimmung fördern". Die Aufhebung von Djokovics Visum hatte Einwanderungsminister Alex Hawke mit "Gründen der Gesundheit und der öffentlichen Ordnung" gerechtfertigt.
Die Anhörung Djokovics ist für Sonntag um 9.30 Uhr Ortszeit (23.30 Uhr MEZ) angesetzt. Das Bundesgericht soll Klarheit schaffen, ob der Weltranglistenerste und Titelverteidiger an den am Montag beginnenden Australian Open in Melbourne teilnehmen darf.
Fall Djokovic: Weitere Anhörung vor Gericht
Am Samstag wurde der Fall zur Visums-Frage des Weltranglisten-Ersten mit einer kurzen verfahrensrechtlichen Anhörung vor Richter David O'Callaghan fortgesetzt, bei der die Uhrzeit festgelegt wurde.
Wie die australische Nachrichtenagentur AAP berichtete, soll die Anhörung vor drei Richtern stattfinden. Djokovic ist nicht gegen das
Coronavirus geimpft und deswegen eine umstrittene Person in dem Land, das seit Beginn der Pandemie harte Regeln aufgestellt hat.
Nur geimpfte Spieler zugelassen
Djokovic hatte eine Corona-Infektion im Dezember angegeben, um eine medizinische Ausnahmegenehmigung für die Australian Open zu erhalten, an denen eigentlich nur geimpfte Spieler teilnehmen dürfen.
Vorige Woche war ihm die Einreise ins Land verweigert worden, weil den Behörden die Dokumentation seiner medizinischen Ausnahmegenehmigung nicht ausreichte. Weil die Grenzbeamten ihm aber nicht die vereinbarte Zeit zur Klärung zugestanden hatten, war die Entscheidung am Montag von einem Richter vorläufig gekippt worden.
Zverev für Teilnahme von Djokovic
Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev sprach sich unterdessen für eine Teilnahme von Djokovic an den Australian Open aus. "Ich verstehe die Perspektive der Australier und der Regierung", sagte der Weltranglisten-Dritte aus Hamburg: "Die australische Regierung und die Regierung Victorias hätten sich im Voraus im Klaren darüber sein müssen, was passieren wird. Ich denke, es ist nicht sehr fair für eine Person, hier herzukommen und nicht spielen zu können."
Den enormen Wirbel in diesem Fall machte Zverev am Status von Djokovic fest: "Ich weiß nicht genug über die Situation, aber ich denke, wenn es nicht Novak Djokovic wäre, der Weltranglistenerste mit 20 Grand-Slam-Titeln, all das, dann wäre es nicht so ein großes Drama."
Andere Tennis-Konkurrenten äußerten sich zwei Tage vor dem Auftakt des ersten sportlichen Höhepunkts der Saison genervt von dem Dauerthema und würden lieber über ihren Sport sprechen. Wie zum Beispiel der Spanier Rafael Nadal. Es sei klar, dass Djokovic einer der besten Tennisspieler der Geschichte sei. «Aber kein Tennisspieler der Geschichte ist wichtiger als das Event", sagte der 35-Jährige.
Quelle: AFP, dpa