Biathlon in Oberhof: Doll schnappt Norwegern den Sieg weg

Benedikt Doll hat beim Weltcup in Oberhof nach sieben Jahren mal wieder für einen deutschen Heimsieg gesorgt. Der 33-Jährige feierte trotz eines Fehlers beim letzten Schuss im Sprint über zehn Kilometer seinen zweiten Saisonerfolg.

Dolls Sieg war der erste Triumph der DSV-Männer am Rennsteig seit Simon Schempp im Massenstart am 8. Januar 2017. Die deutschen Biathleten gewannen damit vier von neun Einzelrennen in dieser Saison, davon allein drei der vier Sprints.

Im Sprint der Frauen lief anschließend Franziska Preuß auf den zweiten Platz und holte damit ihren dritten Podestplatz der Saison. Die 29-Jährige blieb fehlerfrei und musste sich nach 7,5 Kilometern nur der Weltcup-Gesamtführenden Justine Braisaz-Bouchet aus Frankreich um 4,4 Sekunden geschlagen geben. 0,2 Sekunden hinter Preuß kam die Französin Sophie Chauveau auf Rang drei. 

Braisaz-Bouchet kompensierte dank einer überragenden Laufbestzeit sogar zwei Strafrunden und einen Rückstand von 24,1 Sekunden auf Preuß nach dem zweiten Schießen. Auch Chauveau holte den Rückstand von 16,4 Sekunden auf Preuß fast noch auf. Preuß geht nun mit einer vielversprechenden Ausgangsposition in die Verfolgung am Samstag. Das trifft auch auf die ebenfalls fehlerfreien Janina Hettich-Walz und Vanessa Voigt zu.

Das Rennen der Männer war wegen Sturmböen frühzeitig von Donnerstag auf Freitag verschoben worden, dann behielt Doll bei leichtem Nebel den Durchblick und eroberte die Führung im Sprintweltcup. Letztlich landete der Schwarzwälder knapp vor den Norwegern Sturla Holm Lägreid (1 Strafrunde/+1,8 Sekunden) und Ende Strömsheim (1/+5,4).

Beeindruckend", lobte selbst der viertplatzierte Dominator Johannes Thingnes Bö. "Respekt an meinen Zimmerkollegen", schwärmte der elftplatzierte Philipp Nawrath. Doll reichte die sechstbeste Laufzeit, denn am Schießstand überzeugte er mit zwei Schnellfeuereinlagen von insgesamt nur 48 Sekunden.

Für ein deutsches Spitzenergebniss sorgte neben dem Elften Nawrath (2/+49,0) auch Johannes Kühn (0/+29,8) als Fünfter. Justus Strelow (0/+1:05,6) kam auf Rang 15, Roman Rees (0/+1:19,1) und Philipp Horn (3/+1:27,7) verpassten die Topplätze.

Das Jagdrennen der Männer über die 12,5 Kilometer wird trotz des verspäteten Sprints planmäßig am Samstag starten, ab dann soll es im Thüringer Wald auch deutlich kälter werden.