Studie: Zwischen 30 und 45 leben die wenigsten gesund

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    Bewegung, Ernährung, Stress:Zwischen 30 und 45 leben die wenigsten gesund

    von Luisa Billmayer
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    In der Rushhour des Lebens stehen viele Menschen mitten im Berufsleben. Zudem haben sie oft mit Kindern und Haushalt alle Hände voll zu tun. Gesund leben da die wenigsten.

    Wer gesund bleiben will, sollte auf seine Ernährung achten, sich ausreichend bewegen, wenig Alkohol trinken, das Rauchen sein lassen und Stress aus dem Weg gehen. Was gut tut und was nicht, dürfte den meisten Menschen klar sein. Aber wer setzt das Wissen auch in die Tat um? In einer Studie haben die Sporthochschule Köln und die Versicherung DKV in Zusammenarbeit mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg erneut untersucht, wie gesund die Menschen in Deutschland leben.
    2.800 Personen gaben Auskunft zu ihrem Lebensstil in den Kategorien Aktivität, Ernährung, Rauchen, Alkohol und Stress. Insgesamt zeigt sich: Nur wenige Menschen (17 Prozent) verhalten sich in allen Bereichen gesund. Besser schneiden die Befragten in den Kategorien Rauchen und Alkohol ab. 85 Prozent rauchen nicht und 78 Prozent trinken nur gelegentlich Alkohol.
    Zwischen 30 und 45 erreichen die wenigsten Befragten die Ziele in allen Kategorien - in der Rushhour des Lebens spielt vor allem Stress eine große Rolle.
    So viele Menschen leben gesund

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    Das bewertet die Studie als gesundes Verhalten






    Im Vergleich zur Untersuchung von 2021, die sehr ähnlich aufgebaut war, sei die Entwicklung positiv, erklärte Prof. Ingo Froböse gegenüber ZDFheute.

    Wir konnten die tiefen Dellen der Corona-Zeit ausgleichen. Gleichzeitig ist das Defizit immer noch sehr groß: Nur 17 Prozent der Befragten erreichen die Mindestanforderungen gesundheitsorientierten Verhaltens wie beispielsweise 150 Minuten Bewegung pro Woche oder ausreichend Obst und Gemüse essen.

    Prof. Ingo Froböse, Deutsche Sporthochschule Köln

    Die Corona-Zeit war ein Tiefpunkt

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    Die Befragten gaben im Rahmen der Studie auch an, wie viele Stunden sie an einem alltäglichen Werktag im Sitzen verbringen. Hier liegt die jüngste Altersgruppe mit 10,3 Stunden vorn. Zudem fällt der Median mit 10,7 Stunden noch etwas höher aus. Das heißt: Eine Hälfte der Befragten der jüngsten Altersgruppe sitzt sogar mehr als 10,7 Stunden pro Tag. Ältere Menschen sitzen weniger.
    Junge Menschen sitzen am längsten

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    Bei diesem Thema zeigt sich auch: Alle sitzen immer mehr. In der gleichen Studie aus dem Jahr 2014/2015 ergab sich insgesamt, dass die Befragten rund 7,7 Stunden pro Werktag sitzen. 2023 liegt der Wert über alle Altersgruppen hinweg bei 9,2 Stunden - 1,5 Stunden mehr als noch vor sieben Jahren. Sportwissenschaftler Froböse betrachtet diese Entwicklung mit Sorge.

    Sitzen ist das zweite Rauchen. Sitzen birgt für viele ein genauso großes Risiko zu erkranken wie das Rauchen.

    Prof. Ingo Froböse, Deutsche Sporthochschule Köln

    Problematisch sei aber nicht das Sitzen an sich, sondern die stundenlange Inaktivität. "Ich empfehle stündliche Unterbrechungen von drei bis fünf Minuten. Das schafft jeder", so Froböse.
    Spannend ist auch, dass Menschen mit mehr Geld nicht unbedingt gesünder leben. Menschen, deren Nettohaushaltseinkommen 2.500 Euro pro Monat übersteigt, ernähren sich den Ergebnissen der Studie zufolge zwar besser und rauchen weniger. Allerdings bewegen sich die Befragten dieser Gruppe auch weniger, trinken mehr Alkohol und haben deutlich mehr Stress.
    Gesundes Leben nach Einkommen

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    Die geringeren Aktivitätswerte dürften vor allem darauf zurückzuführen sein, dass Menschen mit höherem Einkommen eher im Sitzen arbeiten. Auch das zeigt sich in der Studie. Menschen mit geringem Einkommen, also weniger als 1.500 Euro Haushaltsnettoeinkommen pro Monat, sitzen bei der Arbeit im Schnitt nur 2,6 Stunden pro Werktag. Jene mit hohem Einkommen, also mehr als 2.500 Euro Haushaltsnettoeinkommen, arbeiten im Mittel 5,1 Stunden sitzend.
    Wissenschaftler Froböse hält allerdings gerade zwei Faktoren, die reichere Menschen nicht erfüllen, für relevant:

    Die drei wichtigsten Faktoren sind Bewegung, Ernährung und wenig Stress. Denn diese hinterlassen die größten Spuren im Körper. Rauchen und Alkoholkonsum können wir teilweise kompensieren.

    Prof. Ingo Froböse, Deutsche Sporthochschule Köln

    Darüber hinaus hat die Studie untersucht, wie gesund sich die Menschen in den Bundesländern verhalten. Dabei zeigen sich teilweise recht große Unterschiede: Menschen in Rheinland-Pfalz und im Saarland schneiden insgesamt am besten ab. 21 Prozent der Befragten erreichen dort in allen Kategorien einen gesunden Lebensstil. Nordrhein-Westfalen belegt mit 12 Prozent den letzten Platz.
    Am wenigsten aktiv sind die Menschen in Berlin, die gesündeste Ernährung ergibt sich für die Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein. Dafür wird in Hamburg aber viel geraucht. Am meisten Alkohol trinken die Befragten in Bayern. Klicken Sie sich durch die Karte für weitere Details.
    Gesundheit im Ländervergleich

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