Nach Hamas-Angriff:UN kritisieren Israels Gaza-Blockade
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Israels Ankündigung einer kompletten Blockade des Gazastreifens sorgt für Kritik der UN. Vertreter Israels weisen diese zurück - und pochen auf ihr Recht, sich zu verteidigen.
Die Vereinten Nationen kritisieren Israels Beschluss, alle Lieferungen von Nahrungsmitteln, Wasser, Strom oder Benzin in den Gazastreifen einzustellen. Es sei unter dem humanitären Völkerrecht verboten, Menschen das vorzuenthalten, was sie zum Überleben brauchen, teilte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, in Genf mit.
"Belagerungen, die das Leben von Zivilisten gefährden, indem sie ihnen überlebenswichtige Güter vorenthalten, ist nach dem humanitären Völkerrecht verboten", so Türk.
Auch der einzige Grenzübergang Rafah aus dem Gazastreifen ins Nachbarland Ägypten war nach israelischen Angriffen geschlossen worden.
Orte im Gazastreifen
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Israel kritisiert UN-Hochkommissar für Menschenrechte scharf
Israel weist die Kritik des UN-Hochkommissars an der kompletten Abriegelung des Gazastreifens zurück und kritisierte Türk scharf:
"Mehr als 900 unschuldige Israelis sind tot. Tausende sind verwundet. 260 wurden bei einem Musikfestival getötet. 100 wurden in einem einzigen Kibbuz ermordet. Und trotzdem kann der Hochkommissar sich nicht durchringen, diese barbarischen Taten als Terrorismus zu bezeichnen", teilte die Vertretung Israels in Genf mit.
Unklarheit über Hilfslieferungen nach Gaza
Israel hatte nach dem Hamas-Großangriff mit mehr als 900 Toten im Grenzgebiet eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Es werde in dem dicht besiedelten Palästinensergebiet "keinen Strom, keine Lebensmittel, kein Wasser, kein Gas" mehr geben, sagte der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant.
Der Grenzübergang Rafah ist der einzige Übergang aus Gaza, der nicht von Israel kontrolliert wird. Mit der Schließung des Übergangs, gibt es für die Menschen im Gazastreifen derzeit keine Möglichkeiten das Gebiet zu verlassen.
Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
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Ob humanitäre Hilfslieferungen passieren können, ist derzeit nicht klar. Am Montag hatte ein Vertreter der palästinensischen Botschaft in Rafah mitgeteilt, dass Hilfslieferungen verschiedener Hilfsorganisationen in der Nähe des Grenzübergangs bereitstünden.
Die Hamas drohte mit der Hinrichtung der von ihr nach Gaza verschleppten Geiseln, sollte Israel den Gazastreifen ohne Vorwarnung aus der Luft angreifen. Unter den Entführten sind offiziellen Angaben zufolge auch zahlreiche Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft.
Zahl der Todesopfer steigt weiter an
Hamas habe sich mit dem Massaker im Grenzgebiet "auf die Liste der mörderischsten und barbarischsten Organisationen in der Geschichte gesetzt". Ziel Israels ist es nun, die Fähigkeiten der auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuften Gruppierung zu zerstören.
Die Zahl der Todesopfer stieg inzwischen auf mehr als 900 auf israelischer und mehr als 680 auf palästinensischer Seite im Gazastreifen, den Israel als Vergeltung aus der Luft angriff. Tausende weitere Menschen wurden auf beiden Seiten verletzt. Zudem wurden Angaben der israelischen Regierung zufolge etwa 150 Menschen von Hamas-Kämpfern in den Gazastreifen verschleppt.
Immer mehr Menschen flüchten
Nach UN-Angaben hat sich die Zahl der Flüchtlinge im Gazastreifen seit dem Angriff der Hamas auf Israel und der darauf folgenden israelischen Luftangriffe drastisch erhöht. Seitdem seien mehr als 187.500 Menschen aus ihren Häusern geflohen, teilte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) am Dienstag mit. Die meisten von ihnen seien in UN-Schulen untergebracht worden.
Bei Israels Vergeltungsangriffen im Gazastreifen wurde nach Angaben der UN auch eine UN-Schule getroffen und schwer beschädigt. Darin hätten sich mehr als 225 Menschen vor Angriffen in Sicherheit gebracht. Es seien aber keine Opfer gemeldet worden, hieß es.
Quelle: dpa, AFP
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