ZDF-Politbarometer: Keine Mehrheit für die Ampel, CDU führt

    Exklusiv

    ZDF-Politbarometer:Würde die Union es besser machen als die Ampel?

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    Eine Mehrheit der Befragten ist unzufrieden mit der Arbeit der Regierung, aber nur 38 Prozent sind der Meinung, die Union würde besser regieren. Das zeigt das ZDF-Politbarometer.

     Bundesregierung und CDU/CSU …
    Soll Olaf Scholz bei der Bundestagswahl 2025 erneut als  Kanzlerkandidat der SPD antreten?
    Sollte Bundeskanzler Olaf Scholz den Weg frei machen für Neuwahlen?
    Mit wem hätte die Union die größten Chancen bei der nächsten Bundestagswahl?
    Projektion:  Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre ...
    Bewertung der zehn wichtigsten Politiker/innen
    Bewertung der zehn wichtigsten Politiker/innen
     Die Ablehnung einer Zusammenarbeit der CDU | mit … finden …
    CDU/CSU-Anhänger: Die Ablehnung einer Zusammenarbeit der CDU mit … finden …
    Fände es gut, wenn die CDU in ostdeutschen Bundesländern mit dem BSW regiert …
     Sehen Sie in der AfD eine Gefahr für die Demokratie?
    Zur Zeit kommen viele Flüchtlinge aus Krisengebieten.  Kann Deutschland das verkraften?
    Zur Zeit kommen viele Flüchtlinge aus Krisengebieten.  Kann Deutschland das verkraften?
    Wird es der Bundesregierung gelingen, mehr abgelehnte Asylbewerber abzuschieben?
    Kompetenz Flüchtlings-und Asylpolitik
    Kompetenz Flüchtlings-und Asylpolitik
    Projektion  
    Politische Stimmung in Deutschland
    Keine Wahlabsicht
    Gewünschte Koalitionen
    Gewünschte Koalitionen
    Zufriedenheit mit der Regierung
    Bundeskanzler Scholz macht seine Arbeit eher ...
    Was halten Sie von ...
    Was halten Sie von ...
    Was halten Sie von ...
    Allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland
    Eigene Wirtschaftslage
    Wirtschaftskompetenz
    Mit der Wirtschaft in Deutschland| geht es eher ...   
    Bringt die EU-Mitgliedschaft der deutschen Bevölkerung eher ...
    Wie kommen die Politbarometer-Ergebnisse zustande?
    Wann sind Umfragen repräsentativ?
    Wann sind Umfragen repräsentativ?
    Wie genau sind die Umfragen?
    Bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen haben alle Parteien der im Bund regierenden Ampel-Koalition sehr schlecht abgeschnitten, was auch auf die anhaltende, ausgeprägte Unzufriedenheit mit der Bundesregierung zurückzuführen ist. So sagen aktuell 71 Prozent, dass die Bundesregierung ihre Arbeit eher schlecht macht (eher gut: 25 Prozent; Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht").
    Trotz dieser sehr schlechten Bewertung der Ampel-Koalition sind nur 38 Prozent aller Befragten der Meinung, dass es die CDU/CSU besser machen würde, wenn sie an der Regierung wäre (schlechter: 12 Prozent; kein Unterschied: 45 Prozent). Dass die Union von vielen nicht als glaubwürdige Alternative zur Ampel wahrgenommen wird, ist auch ein wichtiger Grund, warum Parteien wie die AfD und das BSW jetzt bei den Wahlen so gute Ergebnisse erzielt haben.
    ZDF-Politbarometer
    Wächst der Unmut gegenüber Bundeskanzler Scholz? Wen will die Union als Kanzlerkandidaten aufstellen? ZDF-Experte Stefan Leifert zum aktuellen ZDF-Politbarometer im Studiogespräch.06.09.2024 | 2:17 min

    Projektion

    Wie meist nach Landtagswahlen zeigen sich unmittelbar danach auch stärkere Veränderungen bei der Politbarometer-Projektion: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 15 Prozent (plus 1), die CDU/CSU auf 33 Prozent (plus 1) und die Grünen kämen nur noch auf 11 Prozent (minus 2). Die FDP würde 4 Prozent (unverändert), die AfD 17 Prozent (plus 1), die Linke 4 Prozent (plus 1), das BSW 7 Prozent (minus 1) und die anderen Parteien zusammen 9 Prozent (minus 1) erreichen, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Bei einem solchen Ergebnis würde es reichen für eine Koalition aus Union und SPD oder für eine Koalition aus Union und Grünen.
    Grafik Politbarometer: Projektion - Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre
    Quelle: ZDF

    Top Ten: Spitzenvertreter der Ampel noch tiefer im Negativbereich

    Bei der Beurteilung von Politikerinnen und Politikern nach Sympathie und Leistung ("Was halten Sie von?") liegt Verteidigungsminister Boris Pistorius weiter unangefochten auf Platz eins. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 1,8 (hier und im Folgenden Vergleichswert aus dem August: 1,7) eingestuft. Auf Platz zwei liegt mit deutlichem Abstand Markus Söder mit 0,2 (0,0). Danach beginnt schon der Negativbereich: Friedrich Merz mit minus 0,1 (minus 0,2), Karl Lauterbach mit minus 0,8 (minus 0,5), Robert Habeck mit minus 0,8 (minus 0,4), Annalena Baerbock mit ihrem persönlichen Negativrekord von minus 0,9 (minus 0,5), Olaf Scholz, auch er mit minus 0,9 (minus 0,7), Christian Lindner, mit minus 1,1 (minus 0,9) und Sahra Wagenknecht mit minus 1,1 (minus 1,1). Weiter deutlich im Negativbereich verbleibt Alice Weidel mit minus 2,7 (minus 2,7).

    Kanzlerkandidat Olaf Scholz

     Brandenburg, Nauen: Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, telefoniert am Rande der Klausurtagung der SPD-Bundestagsfraktion.
    Der Frust gegenüber der SPD wächst, das hat nicht zuletzt das ZDF-Politbarometer gezeigt. Und das sowohl in der Bevölkerung als auch bei den Sozialdemokraten selbst.06.09.2024 | 1:42 min
    Auch bei der Frage, ob Olaf Scholz bei der nächsten Bundestagswahl noch mal als Kanzlerkandidat der SPD antreten soll, schwindet die Zustimmung. Inzwischen wollen das nur noch 23 Prozent (Aug.: 29 Prozent) und 74 Prozent (Aug.: 67 Prozent) sind dagegen. Selbst die SPD-Anhängerschaft ist in der Frage inzwischen geteilter Meinung (dafür: 47 Prozent; dagegen: 49 Prozent).

    Kanzlerkandidat der CDU/CSU

    In den nächsten Wochen steht die Nominierung des Kanzlerkandidaten der Union an. Die Befragten sind sich uneinig, wer von den möglichen Kandidaten die größten Chancen auf ein gutes Abschneiden für die Union bei der Bundestagswahl hat: 29 Prozent sehen hier mit Markus Söder die größten Chancen, 23 Prozent bei Friedrich Merz, 20 Prozent bei Hendrik Wüst und 8 Prozent bei Daniel Günter. Bei den Unions-Anhängern liegen Söder (32 Prozent) und Merz (31 Prozent) fast gleichauf, danach Wüst (25 Prozent) und Günther (4 Prozent).
    Brandenburg, Neuhardenberg: Friedrich Merz (l), CDU-Bundesvorsitzender und CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, steht neben Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef, vor einem Pressestatement vor Abschluss der Klausurtagung des Geschäftsführenden Vorstands der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag vor Schloss Neuhardenberg.
    Laut ZDF-Politbarometer ist die Union beim Thema BSW zwiegespalten. Eine mögliche Zusammenarbeit beschäftigt auch die brandenburgische CDU zwei Wochen vor der Landtagswahl. 06.09.2024 | 1:37 min

    Mehrheitsbildungen nach den Wahlen im Osten

    Um zu Mehrheiten ohne die AfD in Sachsen und Thüringen zu kommen, ist die CDU auf die Zusammenarbeit mit dem BSW angewiesen, aber selbst das reicht in Thüringen nicht. Eine Regierungsbildung der CDU mit dem BSW im Osten unterstützen 51 Prozent und 41 Prozent sind dagegen. Bei den CDU/CSU-Anhängern sind die Meinungen geteilt (45 Prozent zu 46 Prozent).
    Grafik Politbarometer: Die Ablehnung einer zusammenarbeit der CDU mit ... finden ...
    Quelle: ZDF

    Durch Parteitagsbeschluss hat die CDU eine Zusammenarbeit mit der AfD und der Linke ausgeschlossen. Soweit es die AfD betrifft, finden das 72 Prozent aller Befragten richtig (nicht richtig: 25 Prozent), den generellen Ausschluss einer Zusammenarbeit mit der Linke hingegen finden nur 43 Prozent richtig (nicht richtig: 50 Prozent). Die Unions-Anhänger unterstützen den Unvereinbarkeitsbeschluss stärker: so sind hier 84 Prozent gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD (dafür: 15 Prozent) und 59 Prozent gegen eine mit der Linke (dafür: 35 Prozent).
    Wolfgang Bosbach bei "maybrit illner"
    Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach warnte bei "maybrit illner" seine Partei vor Denkverboten und Einmischungen in die Koalitionsfindung in den Ländern, etwa in Bezug auf eine Zusammenarbeit mit dem BSW.05.09.2024 | 0:25 min

    Flüchtlings- und Asylpolitik

    Inzwischen dominiert das Thema Flüchtlinge/Asyl/Migration mit 45 Prozent (Aug.: 27 Prozent) eindeutig die politische Agenda. Eine deutliche Mehrheit von 71 Prozent ist aktuell der Meinung, dass wir in Deutschland die vielen Flüchtlinge aus Krisengebieten nicht mehr verkraften können, nur 27 Prozent sind da optimistisch. Im März waren es noch 42 Prozent, die meinten, dass wir das verkraften können und 55 Prozent, die skeptisch waren.
    Zuwanderung polarisiert Bevölkerung
    Das aktuelle ZDF-Politbarometer zeigt die zunehmende Polarisierung der Parteien und Bevölkerung angesichts der Diskussion über Zuwanderung und Ausweisung. 06.09.2024 | 1:28 min

    Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 3. bis 5. September 2024 bei 1.328 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch und online erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-zwei Prozentpunkte.

    Daten zur politischen Stimmung: SPD 17 Prozent, CDU/CSU 38 Prozent, Grüne 13 Prozent, FDP 3 Prozent, AfD 13 Prozent, Linke 4 Prozent, BSW 6 Prozent. Das nächste bundesweite Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, den 27. September 2024. Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de.