Gesetzespaket kommt ins Kabinett:Effektivere Abschiebungen: Faeser macht Tempo
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Innenministerin Faeser will das Tempo bei der Abschiebung abgelehnter Asylbewerber anziehen. Ein entsprechendes Maßnahmenpaket soll in dieser Woche vom Kabinett beschlossen werden.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser will in dieser Woche konkrete Maßnahmen für effektivere Abschiebungen auf den Weg bringen. "Ich werde unser umfassendes Gesetzespaket für mehr und schnellere Rückführungen am Mittwoch ins Kabinett einbringen", sagte Faeser (SPD) der "Rheinischen Post". Die Politikerin hatte die Pläne bereits vorletzte Woche vorgestellt.
Faeser verwies darauf, dass die Zahl der Rückführungen in diesem Jahr schon um 27 Prozent höher sei als im Vorjahreszeitraum. "Dennoch müssen wir Regelungen vorsehen, mit denen wir unser Recht konsequenter und schneller durchsetzen können."
Das Rückführungspaket sehe dafür ein Bündel restriktiver Maßnahmen vor. Dazu gehöre auch, Straftäter und Gefährder konsequenter und schneller auszuweisen und abzuschieben. Zugleich werde man weiter sehr intensiv über Abkommen mit den Herkunftsländern verhandeln, damit diese ihre Staatsangehörigen auch tatsächlich zurücknehmen.
Gewerkschaft zu Plänen: Belastung für Polizei wird zunehmen
Laut dem vor knapp zwei Wochen veröffentlichten Entwurf, der sich damals noch in der Abstimmung innerhalb der Regierung befand, soll die Höchstdauer des Ausreisegewahrsams von 10 auf 28 Tage verlängert werden. Damit erhielten die Behörden mehr Zeit, eine Abschiebung vorzubereiten. Erleichtert werden soll zudem etwa die Ausweisung von Schleusern.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt jedoch vor personellen Engpässen durch die Regierungspläne. "Wenn es deutlich mehr Abschiebungen geben soll, müssen Bundes- und Länderpolizei erheblich mehr Kräfte zur Verfügung stellen als bisher", sagte der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke der "Rheinischen Post" und ergänzte:
Für die Umsetzung des Rückführungspakets fehlten mehr als 300 Polizisten.
Scholz: Müssen "endlich im großen Stil" abschieben
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte in einem "Spiegel"-Interview erklärt: "Wir müssen endlich im großen Stil diejenigen abschieben, die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben." Wer sich nicht auf Schutzgründe berufen könne und keine Bleibeperspektive habe, müsse gehen. "Wir müssen mehr und schneller abschieben", sagte der SPD-Politiker.
Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU, sagte bei Berlin direkt am Sonntag auf die Frage, ob er darin eine Trendwende sehe: "Das scheint sie zu sein." Es sei aber dahingestellt, ob Scholz hierfür auch Zustimmung in der eigenen Partei habe. Klar sei, dass die Zahl der Einwanderer sinken müsse.
Der Fraktionschef der FDP, Christian Dürr, begrüßte die Äußerungen von Scholz. Der "Welt" sagte er:
"Daher bin ich dem Bundeskanzler dankbar für seine klaren Worte. Olaf Scholz äußert das, was die breite Mehrheit der Deutschen möchte und wofür seine Vorgängerin nie die Kraft hatte", so Dürr.
Quelle: dpa
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