Nationaler Plan: Lauterbach will Hitzeschutz verbessern

    Nationaler Plan angekündigt:Lauterbach will Hitzeschutz verbessern

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    Hitzewellen wird es in Deutschland in Zukunft öfter geben, das kann für viele gefährlich werden. Gesundheitsminister Lauterbach will einen nationalen Hitzeschutzplan voranbringen.

    Personen erfrischen sich am Wasser eines Sprühnebel-Schlauches
    Mehr heiße Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius, längere Hitzeperioden: Das birgt für viele Menschen Risiken.
    Quelle: dpa

    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will einen Hitzeschutzplan für Deutschland erarbeiten. Es soll etwa geprüft werden, inwieweit kostenloses Trinkwasser oder Schutzräume angeboten werden können.

    Wir müssen feststellen, dass wir in Deutschland gegen den Hitzetod nicht gut aufgestellt sind.

    Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister

    Lauterbach werde in der kommenden Woche Vertreterinnen und Vertreter der Ärzteschaft, der Pflege und des Gesundheitswesens einladen, sagte Lauterbach an diesem Dienstag in Berlin.

    Frankreich als Vorbild bei Hitzeschutzmaßnahmen

    Deutschland werde durch den Klimawandel in den folgenden Jahren stärker von Hitzewellen betroffen sein, so der Bundesgesundheitsminister. Dies bedeute vor allem für ältere Menschen, aber auch für Schwangere, Neugeborene und Kleinkinder sowie für Menschen, die draußen arbeiten, besondere Risiken. 
    Der Hitzetod sei nur die Spitze des Eisbergs. Viele Menschen würden zudem pflegebedürftig, weil sie beispielsweise einen Herzinfarkt oder nach einem Hitzschlag noch einen Schlaganfall erlitten.
    Welche Tricks helfen wirklich gegen die Hitze?
    Lauterbachs Idee: Das geplante Konzept soll sich an Frankreich orientieren, wo je nach Schwere einer Hitzewelle im ganzen Land Schutzmaßnahmen ausgelöst werden. Diese reichen von Kälteräumen über Hitzepläne für Pflegeeinrichtungen und Kliniken bis zu Anrufen bei alten Menschen, damit sie regelmäßig trinken.



    Der Bundesgesundheitsminister betonte, er könne sich vorstellen, dass Informationen App-basiert zur Verfügung gestellt werden. Zudem solle künftig die Webseite hitzeservice.de eingerichtet werden.
    • Was dem Körper bei großer Hitze hilft

    Ärztepräsident fordert gesetzliche Verankerung

    Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, sagte, allein im vergangenen Jahr seien 4.500 Menschen wegen großer Hitze gestorben. In den drei Sommern 2018 bis 2020 starben in Deutschland dem Robert-Koch-Institut zufolge sogar mehr als 19.000 Menschen aufgrund von Hitze. Reinhardt forderte dazu auf, den Hitzeschutz gesetzlich zu verankern. Es müsse klare Zuständigkeiten und Kompetenzen geben.
    Darüber hinaus sollten Kommunen, Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, Kitas, Schulen und Unternehmen noch in diesem Sommer erste pragmatische Schutzkonzepte umsetzen, um Hitzerisiken zu reduzieren.
    Auch der Vorsitzende der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), Martin Herrmann, nannte als wichtigste Aufgabe einen gesetzlichen Rahmen für den Hitzeschutz auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene. Hitzeschutz für öffentliche Einrichtungen müsse eine Pflichtaufgabe und im Arbeitsschutz verankert werden, forderte er. Es existierten bisher auch keine Pläne für einen durch Hitze ausgelösten Katastrophenfall.

    Bundesweiter Hitzeaktionstag am Mittwoch

    Lauterbach reagiert mit dem Vorstoß auf Forderungen aus der Ärzteschaft und der Pflege sowie der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit.
    Am Mittwoch findet ein bundesweiter Hitzeaktionstag mit einer Vielzahl von Aktionen und Veranstaltungen statt, um auf die Problematik aufmerksam zu machen.
    Quelle: KNA, epd, AFP

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