Klimawandel: BND und Forscher warnen vor Sicherheitsrisiken

BND und Klimaforscher:Studie: Klimawandel bedroht auch Sicherheit

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Wirtschaftliche Einbußen, politische Instabilität: In einer gemeinsamen Studie warnen Klimaforscher und der BND vor den Folgen des Klimawandels auch für die nationale Sicherheit.

Menschen spazieren an einem sonnigen Sommertag am Ufer des von der Dürre betroffenen Yesa-Stausees in Nordspanien entlang.
Klimaforscher und BND warnen vor Folgen der Klimakrise für nationale Sicherheit
Quelle: dpa

Eine gemeinsame Studie von Klimaforschern und Bundesnachrichtendienst (BND) stuft den Klimawandel als eines der größten Sicherheitsrisiken für Deutschland ein. "Wer Sicherheit denkt, muss Klima mitdenken", heißt es darin.
Ernteausfällen, Preisschocks und Ressourcenknappheit könnten wirtschaftliche Einbußen, politische Instabilität sowie mehr Migration nach sich ziehen, warnt der Report. In den betroffenen Regionen drohe eine Zunahme bewaffneter Konflikte sowie vermehrter Zulauf zu militanten Gruppierungen, was mittelbar auch die Sicherheit Deutschlands und Europas bedrohe.

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Studie: Negative Folgen auch für die Wirtschaft

Besonders die südlichen EU-Staaten würden sowohl wirtschaftlich durch die Klimaauswirkungen belastet als auch von politischer Instabilität in ihrer Nachbarschaft stark betroffen sein.
Für Deutschland sagt der Bericht wegen der Kosten des Klimawandels negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum voraus.

Extremwetterereignisse und Naturkatastrophen bedrohen die Sicherheit und das Eigentum der Bürgerinnen und Bürger, gefährden den wirtschaftlichen Wohlstand Deutschlands und führen zu Unterbrechungen in kritischen Infrastrukturen und dem öffentlichen Leben.

Studie "Nationale interdisziplinäre Klima-Risikoeinschätzung"

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Thema Energie und Klima im phoenix Wahlcheck: Wie positionieren sich die verschiedenen Parteien im Wahlkampf?05.02.2025 | 9:54 min

BND: Klimafolgen eine der fünf größten Bedrohungen

BND-Präsident Bruno Kahl erklärte, der Nachrichtendienst betrachte die Folgen des Klimawandels wie Destabilisierung und Migration "als eine der fünf großen externen Bedrohungen für unser Land". Die anderen Bedrohungen seien ein aggressiv-expansives Russland, die weltpolitischen Ambitionen Chinas, zunehmende Cyber-Gefahren sowie der internationale Terrorismus. Zwischen diesen Risiken gebe es direkte und indirekte Wechselwirkungen.
Erstellt wurde die "Nationale interdisziplinäre Klima-Risikoeinschätzung" im Auftrag des Auswärtigen Amtes und des Verteidigungsministeriums. Die Klimakrise sei "die größte Sicherheitsgefahr unserer Zeit", sagte Außenministerin Annalena Baerbock: "Wer Klimaschutz schleifen lässt, bedroht die Existenzgrundlage von Menschen, ihren Wohlstand, unsere innere Stabilität in Deutschland und Europa und setzt die globale Sicherheit aufs Spiel."
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Einhaltung der Pariser Klimaziele gefordert

Die Autorinnen und Autoren riefen in dem Report zur Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens auf: Je länger das aufgeschoben werde, "desto kleiner wird der Gestaltungsspielraum und desto politisch und ökonomisch teurer ist die Kurskorrektur".
Erstellt wurde die Analyse vom Metis Institut für Strategie und Vorausschau der Bundeswehr-Universität München, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, dem Think Tank Adelphi Research sowie dem BND. Offiziell soll sie bei der Münchner Sicherheitskonferenz am Wochenende präsentiert werden.

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Die Temperaturen steigen weltweit, im Norden deutlich stärker als im Süden. Erfahren Sie am interaktiven Globus, wie die Erderwärmung die Kontinente trifft.
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