EU-Klimabeirat rät: Emissionen bis 2040 drastisch senken

    Rat des Klimabeirates:EU soll Emissionen bis 2040 drastisch senken

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    Deutlich mehr Wind- und Solarenergie ist eine der Empfehlungen des EU-Klimarates. Denn: Die EU sollte die Emissionen bereits bis 2040 im Vergleich zu 1990 um 55 Prozent verringern.

    Im Sonnenuntergang steigt Rauch aus den Schornsteinen eines Blockheizkraftwerkes am Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg (BER).
    Schornsteine eines Blockheizkraftwerkes in Berlin.
    Quelle: dpa

    Auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft der EU haben Forscher die Einführung eines ambitionierten Klimaziels für das Jahr 2040 empfohlen. Der Europäische Wissenschaftliche Beirat zum Klimawandel sprach sich am Donnerstag dafür aus, die EU-Emissionen bis 2040 im Vergleich zu 1990 um 90 bis 95 Prozent zu verringern.

    Edenhofer: Braucht mutige Handlungen

    Diese Reduktion im Vergleich zum Ausstoß von 1990 sei entscheidend, um die Klimarisiken abzumildern und eine nachhaltige Zukunft zu erreichen, hieß es bei der Vorstellung eines Berichts des Beirats in Straßburg.
    "Die Empfehlungen des Beirats unterstreichen die Notwendigkeit von mutigen und transformativen Handlungen, um die Klimaneutralität bis 2050 auf eine Weise zu erreichen, die sowohl fair als auch machbar ist", sagte Ottmar Edenhofer, der Vorsitzende des Beirats.
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    Wie können die Länder so schnell wie möglich auf null Emissionen kommen? Um diese Frage dreht es sich auf der Klimakonferenz in Bonn in Vorbereitung auf die Weltklimakonferenz Ende des Jahres in Dubai.05.06.2023 | 1:35 min

    Klimarat fordert politischen Rahmen für Wandel

    Die EU hat sich dazu verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Um das zu erreichen, sollen schon bis 2030 die Emissionen um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 gedrückt werden. Gelinge dies, könnte auch das empfohlene Ziel der Forscher bis 2040 erreicht werden, teilte der Klimabeirat mit.
    Dafür sei es wichtig, zum Beispiel wesentlich mehr auf Wind- und Solarenergie zu setzen und Alternativen zu fossilen Brennstoffen wie etwa Wasserstoff auszubauen.
    "Einen politischen Rahmen festzulegen, der Anreize zur Emissionsreduzierung und für eine rasche Ausweitung des Kohlenstoffabbaus schafft, ist eine zentrale Herausforderung für die politischen Entscheidungsträger in den kommenden Monaten", betonte Edenhofer.

    Pariser Klimaabkommen als Ziel

    Für den Bericht schauten sich Forscher über 1.000 mögliche Szenarien in der EU an, wie Emissionen bis 2040 gesenkt werden könnten. Sie untersuchten dabei auch, welche Maßnahmen in der EU dazu machbar sind, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens, die globale Erwärmung möglichst unter 1,5 Grad zu halten, zu erreichen.
    Gemäß dem Europäischen Klimagesetz muss die EU auf ihrem Weg zur Klimaneutralität 2050 ein Zwischenziel für 2040 ausgeben. Die EU-Kommission soll dieses Zwischenziel demnach in der ersten Jahreshälfte 2024 vorschlagen - auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse etwa auch vom Klimabeirat.
    Der 2021 ins Leben gerufene Beirat ist laut eigenen Angaben ein unabhängiges Institut, das die EU mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema Klimawandel berät.

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