Prozess beginnt: Klimaaktivisten verklagen US-Staat Montana

    Prozess beginnt:Klimaaktivisten verklagen US-Staat Montana

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    Ein Prozess gegen den US-Staat Montana hat begonnen. Klimaaktivisten klagen wegen der Kohle- und Ölförderung. Vor Gericht wurde es emotional.

    Die jugendlichen Kläger in der Klage gegen den Klimawandel treffen in Montana ein, aufgenommen am 12.06.2023
    Die Kläger fordern Montana auf, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen.
    Quelle: AP

    Drei Jahre nach einer Klage junger Klimaaktivisten gegen den US-Staat Montana hat der Prozess begonnen. Die 22 Jahre alte Rikki Held und ihre 15 Mitstreiter wollen Verantwortliche in ihrem Heimatstaat auf juristischem Wege zwingen, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Experten sprachen von der ersten Klage unter Dutzenden ähnlichen Rechtsstreits der vergangenen zehn Jahre in den USA, die jetzt in einen Prozess gemündet ist.
    Die Verhandlung begann am Montag (Ortszeit) vor einem Gericht in Helena, der Hauptstadt Montanas. Für den Prozess sind mehr als zwei Wochen angesetzt, in denen die jungen Aktivisten die Bezirksrichterin Kathy Seeley davon überzeugen wollen, dass das Bekenntnis des Staates Montana zu einer Förderung fossiler Brennstoffe ihre Gesundheit, ihre Lebensgrundlage und künftige Generationen gefährde.
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    Montana versucht Emissionen herunterzuspielen

    Der Anwalt des Staates Montana versuchte die Bedeutung der Klage herunterzuspielen. Das dünn besiedelte Montana produziere doch im Weltmaßstab nur einen verschwindend geringen Anteil an Emissionen, argumentierte er.
    Klimaaktivistin Held hielt dagegen:

    Ich weiß, dass der Klimawandel ein globales Problem ist, aber Montana muss Verantwortung für unseren Teil übernehmen.

    Rikki Held, Klimaaktivistin

    "Ihr könnt das nicht einfach abtun und nichts dagegen machen", sagte Held.

    Politiker halten am Kohleabbau in Montana fest

    Helds Familie hat eine Ranch im Südosten Montanas, die sich in der Nähe einiger der reichsten Kohlevorkommen des Planeten befindet. Sie habe sich entschieden, sich der Klage gegen den Staat anzuschließen, als sie miterleben musste, wie Waldbrände den Himmel über der Ranch verdunkelt und Dürre dem Nutzvieh schadete, berichtete sie.
    Politiker in Montana halten an der Kohle als Exportgut für Märkte im In- und Ausland fest - trotz eines weitgehend einhelligen Konsens unter Forschern, dass fossile Brennstoffe überwiegend für den Klimawandel verantwortlich sind.

    Kläger berichten von gesundheitlichen Problemen wegen Hitze

    Held berichtete am Montag von Hitzewarnungen auf ihrem Handy, die Temperaturen von bis weit über 40 Grad Celsius anzeigten. Und von einem Feuer, das Stromleitungen verbrannte, sodass die Ranch einen Monat lang ohne Strom gewesen sei. Deswegen habe die Familie kein Wasser fürs Vieh pumpen können.

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    "Es ist stressig", sagte Held mit Tränen in den Augen, als sie nach ihren Gefühlen zum Klimawandel gefragt wurde. Die sich verändernden Bedingungen hätten "Auswirkungen auf mein Wohlergehen, das meiner Familie und das meiner Gemeinde".
    Helds Rechtsanwalt Roger Sullivan sagte, seine jungen Mandanten und ihre Familien litten bereits unter gesundheitlichen Problemen und wirtschaftlichen Einbußen, da der Klimawandel die Flüsse austrockne und die Waldbrände verschlimmere.
    Montana sei aufgrund seiner ungewöhnlich strikten Verfassung verpflichtet, die Einwohner vor dem Klimawandel zu schützen. "Der Staat hat zahlreiche große Genehmigungen im Zusammenhang mit fossilen Brennstoffen erteilt, die für enorme Mengen an Treibhausgasemissionen verantwortlich sind", sagte Sullivan. Jede Tonne CO2, die eingespart werde, zähle.
    Quelle: AP

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