US-Repräsentantenhaus: Jim Jordan aus dem Rennen für Vorsitz

    Wahl im US-Repräsentantenhaus:Republikaner Jim Jordan aus dem Rennen

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    Noch immer gibt es keinen neuen Sprecher im US-Repräsentantenhaus. Der republikanische Kandidat Jim Jordan ist auch im dritten Versuch gescheitert.

    Der republikanische Abgeordnete Jim Jordan aus Ohio wartet im US-Kapitol in Washington am 20.10.2023.
    Nach zwei Wahlgängen ist es dem Repräsentantenhaus nicht gelungen, einen neuen Sprecher zu wählen.
    Quelle: epa

    Die US-Republikaner im Repräsentantenhaus haben ihren Kandidaten für das Amt des Vorsitzenden, Jim Jordan, zurückgezogen.
    Der Republikaner Jim Jordan war bei der Wahl zum Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses auch im dritten Anlauf gescheitert. Aufgrund von Gegenstimmen aus seiner eigenen Fraktion kam der Vertraute des früheren US-Präsidenten Donald Trump bei der Abstimmung am Freitag erneut nicht auf die nötige Mehrheit.
    Der 59-Jährige hatte diese Woche bereits in zwei vorherigen Wahlgängen nicht die erforderliche Zahl an Stimmen in der Parlamentskammer erreicht. Jordan holte bei dem Votum am Freitag 194 Stimmen aus seiner Fraktion und 25 Parteikollegen stimmten gegen ihn. Damit verlor er weitere Stimmen im Vergleich zu den vorherigen Abstimmungen.
    Die Republikaner haben zwar eine knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus, die Fraktion ist aber so zersplittert, dass sie sich nicht auf einen Vorsitzenden einigen kann. Der bisherige Amtsinhaber Kevin McCarthy war Anfang Oktober mit Stimmen aus dem rechten Flügel seiner Partei abgesetzt worden, als erster Vorsitzender des Repräsentantenhauses in der US-Geschichte überhaupt.

    Jordan gilt als vertrauter von Donald Trump

    Der derzeitige Nachfolgekandidate Jordan vom rechten Freedom Caucus gilt als Vertrauter von Ex-Präsident Donald Trump. Viele gemäßigtere Republikaner lehnen ihn als zu extrem ab. Bei zwei Abstimmungen am Dienstag und Mittwoch war er deutlich unter den 217 Stimmen geblieben, die nötig sind, um neuer Vorsitzender zu werden. Beobachter gehen davon aus, dass er am Freitag noch schlechter abschneiden dürfte.
    In einer Pressekonferenz am Freitagmorgen (Ortszeit) gab sich Jordan dennoch selbstbewusst. Er zog Paralleln zwischen seiner Kandidatur und großen Erneuerungen in der US-Geschichte wie etwa durch die Gebrüder Wright, Pioniere der Luftfahrt. "Wir müssen uns für das amerikanische Volk an die Arbeit machen", sagte er.

    US-Repräsentantenhaus weiterhin nicht arbeitsfähig

    Nach dem erneuten Scheitern Jordans ist nach wie vor unklar, wie dem Stillstand im Repräsentantenhaus ein Ende gesetzt werden kann. Eine Idee ist, den Interimsvorsitzende Patrick McHenry mit zusätzlichen Vollmachten bis Januar auszustatten, damit das Repräsentantenhaus wieder arbeitsfähig wird und zumindest seine wichtigsten Aufgaben wahrnehmen kann. Doch auch dagegen gibt es Widerstand unter den Republikanern.
    Quelle: dpa

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