Ungewöhnliches Treffen in Japan:Das wurde beim G7-Gipfel besprochen
Warnung vor dem Einsatz von Atomwaffen, Kampfjets für die Ukraine, neue Sanktionen gegen Russland - dazu noch Ärger mit China. Das Treffen der G7 war ein ungewöhnlicher Gipfel.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft beim G7-Gipfel in Hiroshima seine engsten Verbündeten.
Quelle: reuters
Es war ein Gipfel an einem symbolträchtigen Ort, dauerte mit drei vollen Tagen ungewöhnlich lange. Selten gab es so viele bilaterale Gespräche. Wurde sonst bis zur letzten Minute um das Kommuniqué gerungen, zeigten sich die sieben großen Industrienationen (
G7) selten einig.
Hier die wesentlichen Ereignisse:
Warnung vor einem Atomkrieg
Die Staats- und Regierungschefs gedachten in Hiroshima gemeinsam der mehr als 300.000 Kriegsopfer des ersten Atombombenabwurfs in der Menschheitsgeschichte am 6. August 1945.
Erstmals verpflichteten sich die G7-Staaten in einer gemeinsamen Erklärung der atomaren Abrüstung. Sie warnten zudem Russlands Präsident
Wladimir Putin vor einer Atomkatastrophe.
Selenskyj als Überraschungsgast
Unter großer Geheimhaltung reiste
Selenskyj als Gast an und bestimmte eineinhalb Tage das Gipfelgeschehen. Die G7-Staaten sicherten der Ukraine ihre Hilfe so lange zu, "wie dies nötig ist".
Gemeinsam verpflichteten sie sich, die "diplomatische, finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung für die Ukraine zu verstärken". Auch die Kosten für Russland und seine Unterstützer sollen erhöht werden,
China wurde aufgefordert, "Druck auf Russland auszuüben".
Kampfjets für die Ukraine
In einem bemerkenswerten Schritt ebnen die USA Kampfflugzeug-Lieferungen an die Ukraine. Warum kommt die Ankündigung jetzt? Und was könnten F-16-Jets bewirken?
von Katja Belousova
Neue Sanktionen gegen Russland
Die G7-Staaten verschärften die Sanktionen gegen Russland: Diamant-Exporte aus Russland sollen beschränkt werden. Die USA kündigten weitere Sanktionen gegen russische Unternehmen, Personen und Organisationen an. Großbritannien will zusätzlich russische Ausfuhren von Kupfer, Nickel und Aluminium beschränken.
Härtere Gangart gegenüber China
Gegenüber China lautete ihre Devise nicht Abkopplung, sondern Risikoverminderung. Investitionen in der Volksrepublik sollen vorher besser geprüft werden, um heikle Technologien zu schützen und Gefahren für die nationale Sicherheit auszuschließen.
Hunger und Klimawandel kaum Thema
Die G7-Staaten versprachen in diesem Jahr 21 Milliarden US-Dollar (aktuell 19,4 Mrd Euro) an Hilfe für humanitäre Krisen, darunter auch Hungersnöte. Doch sehen die Vereinten Nationen einen Bedarf von rund 55 Milliarden US-Dollar.
Entwicklungsorganisationen beklagten unter anderem, dass vor der Weltklimakonferenz im November in Dubai konkrete Schritte der G7 im Kampf gegen die
Klimakrise ausgeblieben seien.
Schwerpunkt
:G7Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA bilden die G7 - wirtschaftlich starke Staaten. Russland wurde nach seiner Krim-Annexion ausgeladen.
Quelle: dpa