Förderung in elf Bundesländern:Habeck verkündet Milliarden für Halbleiter
von Dominik Rzepka
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Bund und Länder fördern die Halbleiterindustrie in Deutschland mit vier Milliarden Euro. Das bestätigt Wirtschaftsminister Habeck ZDFheute. Geld gibt es für insgesamt 31 Projekte.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) im ZDFheute-Interview: Bund und Länder fördern die Halbleiterindustrie in Deutschland mit vier Milliarden Euro.08.06.2023 | 4:04 min
Die Bundesregierung will den Mikroelektronik-Standort Deutschland mit vier Milliarden Euro fördern. Die EU habe am heutigen Donnerstag ein entsprechendes Fördervolumen für Deutschland freigegeben, sagt Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ZDFheute:
Unter den geförderten Projekten befinden sich laut Habeck sowohl international bekannte Großunternehmen als auch Zulieferer und Start-ups. Insgesamt würden viele Länder Teilförderungen erhalten, so Habeck. "Es gibt aber Cluster im Süden und Osten von Deutschland, da siedeln sich industrielle Hubs an."
Diese Standorte werden gefördert
Die 31 geförderten Projekte liegen unter anderem in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen. Zu ihnen zählen zum Beispiel:
Ericsson Antenna Technology Germany GmbH, Rosenheim (Bayern)
Vor Kurzem hatte der Chip-Hersteller Infineon in Dresden den Bau einer Halbleiter-Fabrik angekündigt. In dem neuen Werk sollen rund 1.000 Arbeitsplätze entstehen. Auch der taiwanesische Chip-Hersteller TSMC plant eine Chip-Fabrik in Deutschland, als Standort ist ebenfalls Dresden im Gespräch. Keine Förderung gibt es in Niedersachsen, Bremen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.
Mit der Förderung wolle Deutschland unter anderem die strategischen Interessen Europas schützen. "Das ist eine Antwort auf die globale Konkurrenz", so Habeck. Chips seien in nahezu allen Geräten enthalten, nichts werde in Zukunft ohne Halbleiter gehen. Ziel sei es, eine starke Abhängigkeit auf dem Gebiet zu vermeiden. "Wir schaffen eine große strategische Souveränität."
Ziel ist Unabhängigkeit von China
Von einem "Wumms" wollte Habeck nicht sprechen. Wohl aber markiere der Tag heute "ein fettes Ausrufezeichen". Der Bund übernehme 70 Prozent der Förderung, die Länder beteiligten sich mit 30 Prozent. Die Förderung solle zügig bei den Unternehmen ankommen:
Bundesregierung und EU bemühen sich seit Monaten darum, amerikanische und asiatische Chiphersteller vor Ort anzusiedeln - unter anderem, um unabhängiger von China zu werden. Dafür hat die EU ein Subventionspaket im Volumen von insgesamt 43 Milliarden Euro aufgelegt.