Mit bisher rund 8.500 Asylerst- und -folgeanträgen in diesem Jahr liegt Georgien laut Bundesamt für Migration auf Platz sechs der Hauptherkunftsländer.
Quelle: AFP
Der Bundestag hat für die Einstufung der Länder Georgien und Moldau als sichere Herkunftsstaaten gestimmt. Das Parlament verabschiedete am Donnerstag in Berlin mit großer Mehrheit ein entsprechendes Gesetz, das noch der Zustimmung des Bundesrates bedarf. Für das Gesetz stimmten die Regierungsfraktionen von
SPD,
Grünen und
FDP sowie die Fraktionen der Union (
CDU und
CSU) und
AfD. Gegen das Gesetz stimmte die
Linke.
Ziel dieser Einstufung ist es, Asylanträge von Menschen aus diesen Ländern zügiger bearbeiten und abgelehnte Asylbewerber schneller wieder zurückschicken zu können. Ihr Asylgesuch wird zwar individuell geprüft, es wird aber die Vermutung zugrunde gelegt, dass das Schutzersuchen unbegründet ist.
Bundesregierung: 2022 etwa 5.200 Asylanträge aus Moldau
Die
Bundesregierung verbindet mit der Einstufung die Hoffnung, dass Deutschland als Zielland für diejenigen, die sich über ein Asylverfahren in der Bundesrepublik niederlassen wollen, unattraktiv wird. Sie verweist in ihrem Gesetzentwurf auf die Wirkung, die sich nach der Einstufung der Balkanstaaten als sichere Herkunftsländer zeigte.
Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, die Zahl der Asylsuchenden zu reduzieren. Verfahren sollen beschleunigt werden. Außerdem zahlt der Bund ab 2024 eine Kopfpauschale von 7.500 Euro pro Flüchtling.07.11.2023 | 1:40 min
Mit diesen Staaten hatte Deutschland im gleichen Zuge allerdings auch Abkommen zur Erwerbsmigration abgeschlossen. Ähnliches plant sie mit Georgien und Moldau.
Moldau spielt in der Asylstatistik eher eine untergeordnete Rolle. Im vergangenen Jahr gab es von Menschen aus Moldau nach Angaben der Bundesregierung noch rund 5.200 Asylerst- und -folgeanträge, von Januar bis Juli dieses Jahres rund 1.900.
Migrationsamt: Georgien auf Platz sechs der Asyl-Herkunftsländer
Georgien liegt mit rund 8.500 Asylerst- und -folgeanträgen von Januar bis Ende Oktober in der Asylstatistik des Bundesamts für Migration und
Flüchtlinge auf Platz sechs der Hauptherkunftsländer - allerdings mit weitem Abstand hinter Syrien, der
Türkei und
Afghanistan.
Allein rund 83.300 Menschen aus dem Bürgerkriegsland
Syrien stellten bis Ende Oktober einen Asylerstantrag. Die Gesamtzahl der in diesem Jahr eingegangenen Asylerstanträge liegt bei rund 267.000. In Deutschland sind bislang die Länder Albanien, Bosnien und Herzegowina, Ghana, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien, Senegal und Serbien als sicher eingestuft.
Von der Ausreiseaufforderung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge bis zu einer möglichen Abschiebung: Welche Schritte in Deutschland bei abgelehnten Asylbewerbern erfolgen.06.11.2023 | 1:24 min
Quelle: epd