AfD: Bystron soll auf Wahlkampf verzichten

    Korruptionsvorwürfe:AfD: Bystron soll auf Wahlkampf verzichten

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    Ihm wird vorgeworfen, Gelder aus russischen Quellen angenommen zu haben: Nun soll Bystron auf Auftritte im Wahlkampf zur Europawahl verzichten. Das schreibt ihm die AfD-Spitze.

    Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Der Bundestagsabgeordnete Petr Bystron (AfD) spricht bei der Europawahlversammlung der AfD in der Messe Magdeburg.
    Nach Korruptionsvorwürfen soll der AfD-Politiker Petr Bystron vorerst nicht mehr im Europawahlkampf auftreten. Das fordert die AfD-Spitze in einer Email, die dem ZDF vorliegt.18.05.2024 | 0:23 min
    Nach Korruptionsvorwürfen soll der AfD-Politiker Petr Bystron nicht mehr für die Partei im Europawahlkampf auftreten. In einer ZDFheute vorliegenden Mail wird er von den Bundessprechern Alice Weidel und Tino Chrupalla dazu aufgefordert, "auf weitere Auftritte im Rahmen des Wahlkampfs unserer Partei für die Wahl zum Europäischen Parlament 2024" zu verzichten - so lange, bis die Vorwürfe gegen ihn geklärt seien.

    Gnauck und Bystron verlieren Immunität

    Der Bundestag hatte am Donnerstag die Immunität der AfD-Abgeordneten Petr Bystron und Hannes Gnauck aufgehoben. Am Morgen hob das Parlament zunächst die Immunität des Europawahlkandidaten Bystron auf, später durchsuchten Ermittler seine Bundestagsbüros. Am Abend traf es den Vorsitzenden der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA), Hannes Gnauck:
    ZDF-Korrespondentin Nicole Diekmann
    Bystron steht unter Korruptionsverdacht - nun ist der Weg frei für offizielle Untersuchungen durch die General-Staatsanwaltschaft München.16.05.2024 | 1:45 min
    Die Abgeordneten stimmten nach Informationen aus Parlamentskreisen einem Antrag des zuständigen Ausschusses für die "Genehmigung zur Durchführung eines gerichtlichen Disziplinarverfahrens" gegen Gnauck zu. Dabei bezog sich der Ausschuss demnach auf ein Schreiben des Bundesverteidigungsministeriums.

    Vorwurf: Geld aus Russland angenommen

    Bystron ist die Nummer zwei auf der Europawahlliste der AfD. Er war im Zusammenhang mit den Vorwürfen zu dem pro-russischen tschechischen Internetportal "Voice of Europe" in die Schlagzeilen geraten. Er hatte in Interviews für das Portal russlandfreundliche Darstellungen verbreitet. In diesem Zusammenhang wurde ihm die Annahme von Geldern aus Russland vorgeworfen. 
    Gegenüber einem ZDF-Reporter sagte Bystron, er äußere sich nicht gegenüber dem ZDF: "Ich gebe das den freien Medien, den alternativen Medien." Zur Frage, ob er Geld aus russischen Quellen angenommen habe, behauptete Bystron: "Jetzt gerade verbreiten Sie Verschwörungstheorien." In einem am Nachmittag auf Telegram veröffentlichten Video bewertete Bystron die Durchsuchung seiner Büro- und Privaträume als "fiese Methoden". Die Vorwürfe seien "an den Haaren herbeigezogen".
    Peter Bystron
    ZDF-Korrespondent Thomas Reichart hat Bystron im Aufzug des Bundestages befragt.16.05.2024 | 1:00 min
    Quelle: ZDF, AFP