Ziel war Weihnachtsmarkt:Geplanter Anschlag: Jugendliche festgenommen
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Zwei Jugendliche aus NRW und Brandenburg sollen einen islamistischen Anschlag geplant haben. Sie wurden festgenommen. Das Ziel war der Weihnachtsmarkt in Leverkusen.
Wegen der Planung und Vorbereitung eines islamistischen Terroranschlags haben das Amtsgericht Leverkusen und das Amtsgericht Neuruppin Haftbefehle gegen zwei Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen und Brandenburg erlassen. Dabei handelt es sich um einen 15-Jährigen aus dem Rheinisch-Bergischen-Kreis in Nordrhein-Westfalen und einen 16-Jährigen aus Brandenburg.
Demnach sollen die beiden über die Absicht ausgetauscht haben, einen Anschlag auf vermeintliche "Ungläubige" zu verüben.
Detonation auf Weihnachtsmarkt in Leverkusen geplant
Wie die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf am Donnerstag mitteilte, hätten die beiden Jugendlichen eine Detonation auf einem Weihnachtsmarkt in Leverkusen geplant. Am Mittwoch waren eine Synagoge und ein Weihnachtsmarkt in Köln als mögliche Anschlagsziele benannt worden.
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"Entsprechend der Tatplanung will der Beschuldigte sich bereits Benzin verschafft haben", hieß es in der Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft. Vorrätig gehaltene Brennstoffe seien bei Durchsuchungen bislang jedoch nicht gefunden worden.Die Jugendlichen sollen demnach zudem beabsichtigt haben, nach der Tat gemeinsam aus Deutschland auszureisen und sich dem IS-Ableger Provinz Chorasan anzuschließen. Chorasan ist die historische Bezeichnung für eine Region in Zentralasien, die unter anderem Teile der heutigen Staaten Afghanistan, Pakistan und Iran umfasst.
Anschlag für kommenden Freitag angekündigt
Der in Nordrhein-Westfalen lebende Jugendliche soll laut WDR in einem in einer Gruppe des sozialen Netzwerks Telegram kursierenden Video zum "Heiligen Krieg" gegen den Westen aufgerufen und einen Anschlag in Deutschland für kommenden Freitag angekündigt haben.
Die Hinweise auf den Verdächtigen kamen nach Angaben Reuls aus dem Ausland. In der Chatgruppe habe der Verdächtigen zunächst noch über unterschiedliche Anschlagsideen gesprochen, schließlich sei es aber "sehr konkret" geworden. Dies sei auch der Grund für den Zugriff gewesen, sagte Reul. Die Chatteilnehmer hätten sich auf einen "ganz konkreten Weihnachtsmarkt" geeinigt.
Verdächtige gelten als IS-Sympathisanten
Wie die Polizei in Köln ergänzend mitteilte, ermittelte sie in dem Fall wegen Planung und Vorbereitung eines terroristisch motivierten Anschlags in ihrem "Zuständigkeitsbereich" gegen einen Jugendlichen aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis. Die Polizei Köln erklärte am Mittwoch:
Wegen Nahost-Konflikt: Verfassungsschutz warnt vor Anschlägen
Vor Bekanntwerden der beiden Festnahmen hatte der Verfassungsschutz am Mittwoch mitgeteilt, dass vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts die Gefahr für mögliche Terroranschläge gegen jüdische und israelische Personen und Einrichtungen sowie gegen "den Westen" zuletzt deutlich zugenommen hat. So war etwa in Duisburg erst Ende Oktober ein islamistischer Gefährder nach Hinweisen auf ein mögliches Anschlagsszenario festgenommen worden.
Dass die beiden einen Weihnachtsmarkt ins Auge gefasst haben sollen, erinnert an den Anschlag am 19. Dezember 2016 auf dem Breitscheidplatz in Berlin. Damals war ein islamistischer Terrorist in einem entführten Lastwagen in den Weihnachtsmarkt gefahren. Durch die Tat starben insgesamt 13 Menschen, einer von ihnen Jahre später an den Folgen.
Quelle: dpa, ZDF, AFP
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