Homöopathie als Kassenleistung streichen: Kritik an Plänen
Abschaffung als Kassenleistung:Kritik an Lauterbachs Homöopathie-Plänen
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Gesundheitsminister Lauterbach will Homöopathie als Kassenleistung kippen. Dagegen regt sich Kritik - von Homöopathie-Ärzten, aber auch aus der Politik.
Gesundheitsminister Lauterbach will Homöopathie als Kassenleistung streichen. 11.01.2024 | 2:39 min
Homöopathie-Ärztinnen und -Ärzte: "Leidtragenden wären die Patienten"
"Eine Streichung der freiwilligen Kassenleistung Homöopathie würde das Therapieangebot in der ärztlichen Versorgung einschränken", sagte die Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte, Michaela Geiger, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Es würde eine therapeutische Monokultur in den Praxen entstehen - die Leidtragenden wären die Patienten", sagte die Neckarsulmer Hausärztin.
Homöopathie werde von ihr und ihren Kolleginnen und Kollegen begleitend zur konventionellen Medizin eingesetzt, sagte Geiger weiter. "Viele Patientinnen und Patienten kommen ganz gezielt wegen der Homöopathie in unsere Arztpraxen, vor allem auch bei chronischen Erkrankungen." Die Satzungsleistung sei wichtig, denn nur so erhalten Patienten die ärztliche Homöopathie auf Chipkarte.
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Lauterbach hatte angekündigt, die Finanzierung von Globuli und anderen homöopathischen Behandlungen durch gesetzliche Krankenkassen streichen zu sollen. Heute können Kassen solche Mittel als Satzungsleistungen anbieten. Das sind Angebote, die eine Kasse zusätzlich zu den vorgeschriebenen Leistungen gewähren kann. Lauterbach hatte am Donnerstag gesagt:
Von Grünen und CDU war der Plan kritisiert worden. Die FDP im Bundestag und die Kassenärztliche Bundesvereinigung hatte den Vorstoß unterstützt.
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Apothekerverband erwartet Kostensteigerung
Der Apothekerverband prognostizierte eine Kostensteigerung. "Die Kosten für homöopathische Behandlungen als Kassenleistung sind im wahrsten Wortsinne homöopathisch. Eine Abschaffung könnte aber dazu führen, dass alternative Therapien der Ärzte mit anderen erstattungsfähigen Arzneimitteln umgesetzt werden, die viel teurer sind", sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der "Rheinischen Post".
Er befürchte eine Benachteiligung von Menschen mit weniger Geld. "Denn wenn solche Behandlungen grundsätzlich nicht mehr von Krankenkassen bezahlt werden, werden sich Bürger mit schmalem Geldbeutel das eigenständig nicht mehr leisten können, finanziell besser Gestellte aber schon."
Ein Milliliter Wirkstoff, aufgelöst in Pazifik und Indischem Ozean: Wir zeigen, wie alternative Medizin in der Homöopathie hergestellt wird.17.01.2023 | 1:16 min
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) sagte der "Frankenpost": "Die Lauterbach-Ankündigung ist eine politische Nebelkerze." Offensichtlich solle mit dieser Diskussion davon abgelenkt werden, dass die Bundesregierung bei der notwendigen Finanzierungsreform der gesetzlichen Krankenkassen nicht vorankomme.
Die evidenzbasierte moderne Medizin müsse zwar der Maßstab für die Versorgung sein. Es bestehe aber in der Bevölkerung durchaus auch der Wunsch nach ganzheitlichen alternativen Behandlungsansätzen. Wichtig sei, die Grenzen dieser Methoden zu kennen - "und das sollte der Entscheidung der Krankenkassen und der Versicherten wie bisher überlassen bleiben", sagte Gerlach.